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Verlangen, das für immer brennt

Verlangen, das für immer brennt

Titel: Verlangen, das für immer brennt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J Maynard
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denken.
    Sie legte ihre Hand auf Lucs Wange und sah ihm tief in die Augen. „Du bist unglaublich“, flüsterte sie. „Ich weiß nicht, wann ich mich zuletzt so gefühlt habe.“
    Sein Haar war zerzaust, sein Kinn von einem dunklen Bartschatten überzogen. Nichts an ihm erinnerte mehr an den glatten Geschäftsmann, den reichen CEO. Und Hattie liebte diesen Anblick. Nein, sie liebte ihn . Das hier war der Mann, mit dem sie ihr Leben zu teilen bereit war.
    Doch sie wusste auch, dass außerhalb der Blase, in der sie gerade schwebten, noch der andere Luc existierte. Und genau das war das Problem, war es immer schon gewesen.
    Er stöhnte auf, und ein tiefes Beben fuhr durch seinen Körper. „Hattie …“ Immer wieder zuckte er zusammen, bis er schließlich auf ihr zusammensank. Trotz ihrer tiefen Erschöpfung kam auch Hattie ein letztes Mal für diese Nacht.
    Danach schliefen sie ein. Und während die Sonne im Meer versank und die ersten Sterne am blassen Abendhimmel erschienen, befanden sich Mr und Mrs Cavallo für einen kurzen Moment in vollkommenem Einklang.

13. KAPITEL
    Luc wandte sich zur Seite und warf einen Blick auf die Uhr. Es war gerade mal neun Uhr abends. Sein Magen knurrte, was kein Wunder war. Schließlich hatten sie mittags zuletzt etwas gegessen.
    Er drehte sich wieder auf den Rücken und musterte Hattie, die friedlich neben ihm schlief. Wie gerne wäre er genauso entspannt gewesen wie sie. Doch an Schlaf war für ihn nicht zu denken. Denn jetzt, wo er wieder einen klaren Kopf hatte, begriff er, was gerade geschehen war.
    Das Problem war nicht der Sex – wie zu erwarten, war er fantastisch gewesen. Nein, das Problem waren die Gefühle , die er dabei gehabt hatte. Er lief Gefahr, sich wieder in Hattie zu verlieben. Und wenn er ganz ehrlich mit sich war, war er sich nicht einmal mehr sicher, ob er überhaupt jemals aufgehört hatte, in sie verliebt zu sein. War das der Grund, aus dem er keine der Frauen, die er in den letzten zehn Jahren kennen gelernt hatte, wirklich an sich herangelassen hatte? Sein Großvater hatte ihm immer vorgeworfen, zu wählerisch zu sein. Und vielleicht stimmte das auch. Vielleicht hatte einfach keine Frau an seine Erinnerungen an Hattie heranreichen können.
    Er sah ihr lange beim Schlafen zu und ließ sich dabei seine Situation und die Möglichkeiten und Gefahren durch den Kopf gehen, die sie mit sich brachte. Im Augenblick war Hattie nur um des Babys willen bei ihm. Das verschaffte ihm einen momentanen Vorteil. Aber was, wenn dieser Eddie eines Tages keine Gefahr mehr darstellte?
    Würde Hattie sich einfach verabschieden und für immer aus seinem Leben verschwinden? Bei dem bloßen Gedanken wurde ihm unendlich schwer ums Herz. Aber er war kein naives, verletzliches Kind mehr! Er hatte seine Lektion gelernt. Heute wusste er, dass man letzten Endes nur litt, wenn man liebte.
    Als er und Leo ihre Eltern verloren hatten, war ihr Leben ins Schleudern geraten. Nur die ruppige Zuneigung des Großvaters hatte die beiden Jungen vor dem Absturz bewahrt. Vielleicht hatte sich Luc damals auf dem College deswegen so Hals über Kopf in Hattie verliebt: um die Lücke zu füllen, die der Verlust seiner Eltern hinterlassen hatte.
    Heute fand er viel mehr Kraft in sich selbst als damals. Dass er mit einer Frau schlief, hieß mittlerweile noch lange nicht, dass er auch tiefere Gefühle für sie entwickelte. Außerdem konnte Sex das eine große Hindernis zwischen Hattie und ihm nicht aus dem Weg räumen: dass er auf keinen Fall bereit war, die Kontrolle über die Situation aufzugeben und sich damit verletzlich zu machen.
    Trotzdem war das Bedürfnis, Hattie stets in seiner Nähe zu haben, geradezu verzehrend. Sie war zu ihm gekommen, weil sie Hilfe und Schutz brauchte. Und er würde um jeden Preis dafür sorgen, dass sie und das Baby in Sicherheit waren. Sich um die beiden zu kümmern, war eine Frage der Ehre. Schließlich hatte er Hattie sein Wort gegeben.
    Unter dem Strich blieb übrig, dass Hattie ihm dankbar war und sich zu ihm hingezogen fühlte. Aber das war ihm noch lange nicht genug. Er wollte, dass sie ihn brauchte , dass sie sich von ihm abhängig machte. Dass sie ihn anbettelte, bleiben zu dürfen. Am Ende war es doch egal, warum sie ursprünglich zu ihm gekommen war. Denn im Augenblick war sie verletzlich – und das gefiel ihm. O ja, er wurde die körperlichen Vorzüge dieser Ehe auskosten und seine emotionale Distanz wahren, und dann, wenn sie ihn anbettelte, würde er

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