Verlangen das wie Feuer brennt
für den herrlichen Abend. Du hast es tatsächlich geschafft, dass ich für ein paar Stunden meine Sorgen vergessen habe.“
Seine dunklen, vom Schnee feuchten Haare glänzten im Licht der Straßenlampen, als er antwortete: „Für Schwangere und ungeborene Babys ist Essen wichtig. Freut mich, dass es dir gefallen hat.“
Lauren sperrte die Haustür auf. „Ich hoffe, du wirst das nicht für deinen Plan mit der Verlobung auf Probe ausnutzen.“
„Du kennst ja meine Meinung. Im Augenblick gibt es dazu nichts mehr zu sagen.“ Wie selbstverständlich folgte er ihr in den Hausflur. Offenbar dachte er nicht im Traum daran, sich zu verabschieden. „Bevor du versuchst, mich loszuwerden, werde ich dich zu deiner Wohnung begleiten.“
„Aus Sicherheitsgründen?“, fragte sie lächelnd und deutete in den Hausflur. Aus einer Wohnung drangen die leisen Stimmen eines Mannes und einer Frau. Im Apartment Zwei A rief die alte Dame nach ihrem Pudel, um mit ihm spazieren zu gehen. Hier würde niemandem etwas passieren, dazu gab es zu viele Zeugen.
„Schließlich muss dich jemand vor dem gefährlichen Hund beschützen.“ Jason lachte. Mit dem Funkeln in seinen Augen und dem unrasierten Gesicht – es war später Abend – wirkte er ausgesprochen anziehend.
Lauren blickte nach oben und versuchte, nicht daran zu denken, wie schwer ihr schon in wenigen Wochen das Treppensteigen fallen würde. „Wenn es so ist, komm!“
Unter ihren Schritten knarrten die Holzstufen. „Keine Angst, ich werde mich nicht selbst zu einer Tasse Kaffee einladen. Aber wenn du mich hereinbittest, verspreche ich dir eine unvergessliche Nacht.“
„Fast hätte ich vergessen, wie überzeugend du sein kannst.“
„Aber ich habe nicht vergessen, wie gut du riechst“, konterte er und zog sie mit seinen Blicken förmlich aus. „Habe ich dir schon einmal gesagt, wie sehr ich dein blumiges Parfüm mag?“, fragte er mit zur Seite geneigtem Kopf. „Das Essen gerade bedeutet mir übrigens genauso viel wie dir.“
„Ja, es war sehr schön, und ich weiß es zu schätzen, dass du so nett mit mir flirtest. Aber ich mag es nicht, wenn jemand versucht, meine Entscheidungen zu beeinflussen.“
Jason lachte. „Manchmal vergesse ich fast, dass wir beide in derselben Branche arbeiten.“
„Sei einfach ehrlich zu mir.“
„Also gut.“
An die Wohnungstür gelehnt musterte Lauren sein Gesicht, um zu erraten, was er dachte. Was sie darin sah, war … Leidenschaft!
Ehe sie sich versah, ertappte sie sich dabei, dass sie Schneeflocken von seinem Mantelkragen entfernte.
„Wow!“, rief sie plötzlich und drückte die Hand auf den Bauch.
Stirnrunzelnd fragte Jason: „Alles in Ordnung?“ Besorgt griff er nach Laurens Ellenbogen. „Gib mir den Schlüssel. Du musst dich hinlegen.“
„Nein wirklich, mir geht es gut.“ Um der Versuchung zu widerstehen, sich an Jason anzulehnen, ging sie einen Schritt zur Seite. „Unser Kind macht gerade seinen Abendsport.“
Interessiert blickte Jason auf ihren Bauch, wagte aber offensichtlich nicht zu fragen. Lächelnd bot Lauren ihm an: „Willst du mal fühlen?“
Als er nickte, nahm sie seine Hand und führte sie an die richtige Stelle. „Keine Ahnung, ob du es auch spürst … Eigentlich ist es noch etwas früh.“ Auf keinen Fall würde sie Jason erlauben, ihre nackte Haut zu berühren.
Wenn es nach ihm ginge, würde er sie womöglich noch zu den Arztterminen begleiten! Gar nicht auszudenken. „Warte, ein bisschen weiter links. Ja. Genau hier.“
Tief bewegt sah er ihr in die Augen. „Ja, ich spüre es! Wow!“ Er senkte den Blick auf ihren Bauch.
„Manchmal liege ich im Bett und achte auf die Bewegungen des Babys – und wenn ich dann auf die Uhr sehe, ist eine Stunde wie im Flug vergangen. Verrückt, oder?“
„Ich hatte ja keine Ahnung, wie sich so etwas anfühlt. Das ist das erste Mal, dass ich …“ Sprachlos sah er sie an. „Danke.“
Um sie herum wurde alles still: die Gespräche in den anderen Wohnungen, das Bellen des Pudels. Lauren hörte nur noch ihr eigenes Herz klopfen. Sie legte ihre Hand auf seine und fragte sich, wie es wohl wäre, ihren Gefühlen nachzugeben.
Durch ihre hohen Stiefelabsätze war ihr Gesicht fast auf einer Höhe mit seinem. Jason musste sich nur ein kleines Stück herunterbeugen – oder Lauren sich etwas auf die Zehenspitzen stellen –, damit sie einander küssen konnten.
Nur ein einziger Kuss, dachte Lauren, gar nicht mehr. Nur ein leichtes Berühren der
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