Verlangen das wie Feuer brennt
Lippen.
Sie spürte bereits seinen Atem an ihrer Wange. Wie sehr sie sich nach seinen Liebkosungen sehnte! Im Grunde stand außer Frage, wohin das führen sollte …
Vorsichtig biss sie in seine Unterlippe. Jason stöhnte leise auf und begann, Lauren zu küssen. Unwillkürlich öffnete sie den Mund. Ihre Gefühle waren einfach zu stark.
Sie küssten sich wie vor vier Monaten, als sie auf dem Sofa in Laurens Büro gelandet waren. Es war auch damals keine unpersönliche Angelegenheit gewesen. Und doch ganz anders als jetzt, da sie nach einem wunderbaren Essen im Flur vor Laurens Wohnung standen, lachten und flirteten.
Irgendwie war alles so … romantisch. Am liebsten hätte Lauren sich einfach ihren Gefühlen überlassen und den Augenblick genossen.
Sie strich durch sein kurz geschnittenes Haar und atmete voller Sehnsucht seinen Duft nach frischer kalter Winterluft und einem Hauch von Oregano ein.
„Lauren“, flüsterte er und bedeckte ihre Wange und den Hals mit kleinen Küssen. „Ich glaube, was wir hier tun, ist nichts für einen öffentlichen Hausgang. Wollen wir reingehen?“
Gute Frage. Lauren trat einen Schritt zurück und sah Jason nachdenklich an.
Plötzlich öffnete sich schwungvoll die Wohnungstür. Erschrocken drehte Lauren sich um. Jason stellte sich beschützend vor sie. Dabei fühlte sie, wie er die Rückenmuskeln anspannte.
Lauren schob die Hand tiefer unter Jasons Mantel, sah über seine Schulter und sagte: „Hallo Mom.“
4. KAPITEL
Lauren sah ihre Mutter an, wie sie dort im Türrahmen vor ihr stand. Wie lange würde es wohl dauern, bis ihr das gewölbte Bäuchlein ihrer Tochter auffiel?
Hätte ich es ihr doch bloß schon erzählt, dachte Lauren. Aber Selbstvorwürfe halfen jetzt auch nicht weiter. Nun ging es darum, mit dieser Situation fertig zu werden. Dabei half es zumeist, zuerst einmal die momentane Stimmung ihrer Mutter anhand der Kleidung einzuschätzen.
Jacqueline Presleys Stil war eine seltsame Mischung aus Jugendlichkeit und Extravaganz. Wie immer trug sie ein Kostüm von Chanel, diesmal in einem dunklen Violett, dazu allerdings eine auffällige Kette mit großen Tierfiguren. Ihr smaragdgrünes Cape mit silberfarbenen Fransen hatte sie achtlos über den Arm geworfen. Offenbar war sie gerade erst angekommen.
Wie sie es geschafft hatte, ins Haus zu kommen, wollte Lauren gar nicht erst wissen. Außerdem hatte sie ganz andere Sorgen. Wie sich aus Jacquelines Aufmachung ergab, erlebte sie gerade eine Hochphase. Doch die etwas zerzausten Haare, der zum Teil schadhafte Nagellack und ein leichtes Zittern der Hände verrieten, dass sie an der Grenze zur Übersteigerung stand.
Mit den Jahren hatte Lauren gelernt, auf solche kleinen Zeichen zu achten. Während sie noch überlegte, was sie sagen sollte, machte Jason einen Schritt nach vorne. „Hallo, Mrs. Presley. Ich bin Jason Reagert.“
„Reagert?“, wiederholte Jacqueline und reichte ihm die Hand. „Sind Sie mit J. D. Reagert von Reagert Comm verwandt?“
„Mein Vater, Madam.“
„Oh, bitte nennen Sie mich nicht Madam. Für Sie bin ich Jacqueline.“ Sie hing sich bei ihm ein und führte ihn in die Wohnung, ohne weiter auf Lauren zu achten.
Und ich hatte Angst, dass ihr meine Schwangerschaft auffallen würde, dachte Lauren entnervt. Aber das war zumindest im Augenblick eine völlig unbegründete Furcht. Kein Wunder, schließlich entsprach Jason genau Jacquelines Idealbild von einem Schwiegersohn.
Lauren ging hinter den beiden ins Wohnzimmer und schloss die Tür.
Bald darauf klang Jacquelines Lachen durch das Apartment. Zu den vielen guten Eigenschaften von Laurens Mutter gehörte auch ihr Charme. Als sie noch ihre Medikamente genommen hatte, war ihr Leben in geordneten Bahnen verlaufen, ja sogar glücklich gewesen. Obwohl oder gerade weil sie sich schon immer unkonventionell verhalten hatte und sich für eine begabte Künstlerin hielt, hatte es mit ihr zusammen viele amüsante Momente gegeben.
Lauren konnte nur hoffen, dass das so ein Moment war …
Unauffällig hielt sie sich die Tasche vor den Bauch, während Jason ihrer Mutter am Esstisch einen Stuhl anbot. Zwar wunderte sich Lauren etwas, warum gerade hier und nicht auf der Couch, aber auf diese Weise würde die Tischplatte wenigstens ihren Babybauch verdecken.
Plötzlich begriff Lauren: Jason hatte absichtlich diesen Platz gewählt, damit ihre Schwangerschaft nicht auffallen sollte.
Während Lauren sich ebenfalls setzte, lenkte er Jacqueline ab, indem er ihr
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