Verlangen das wie Feuer brennt
folgenreiche Nacht vor vier Monaten. Damals hatten sie einander wie im Rausch die Kleidung vom Leib gerissen. Ihre Küsse waren sehnsüchtig und leidenschaftlich gewesen, bis sie beide nicht mehr hatten warten können. Dann das hastige Suchen in Jasons Brieftasche …
„Zu dem Zeitpunkt waren wir, nun ja, sehr beschäftigt … Ich rechne dir hoch an, dass du keine Fragen gestellt hast.“ Sie betrachtete seinen Nacken, der sich stark und fest unter ihren Küssen angefühlt hatte.
„Wir kannten uns damals schon ein Jahr, und ich wusste, dass du in keiner festen Beziehung warst.“
„Und unsere Beziehung war ja eher geschäftlicher Natur.“ Dennoch hatte sie mit ihm geschlafen, eine impulsive, ja wilde Vereinigung – etwas, was Lauren noch nie erlebt hatte. Bis zu jener Nacht war sie mit zwei Männern zusammen gewesen, und beides waren Beziehungen gewesen, die eigentlich zu einer Ehe hätten führen sollen.
Jason rückte näher zu ihr und strich ihr über den Arm. „Stimmt zwar, aber aufgefallen bist du mir von Anfang an.“ Sein Streicheln wirkte nun nicht mehr beruhigend, sondern verführerisch. Lauren fühlte, dass ihr warm wurde. Ja, sie begehrte diesen Mann – und konnte nichts dagegen tun.
Bevor sie etwas Unüberlegtes tat, wie sich zum Beispiel mit ihm auf dem Boden zu wälzen, rückte sie ein Stück von Jason ab. Gerade noch hatte sie geweint, und nun wäre sie am liebsten über ihn hergefallen. Während der Schwangerschaft schienen wirklich die Hormone verrückt zu spielen.
Jason hörte auf, sie zu streicheln, um sie nicht zu bedrängen. Allerdings der höchst angenehme Duft seines Rasierwassers …
Lauren wechselte das Thema, um ihre Gefühle nicht weiter zu vertiefen. „Wie hast du das mit meiner Mutter nur so gut hinbekommen?“
Eine Zeit lang sah er Lauren an, bis ihr regelrecht heiß wurde. Dann antwortete er: „Den Trick mit dem Tisch haben wir vor Kurzem bei Werbeaufnahmen für eine neue Make-up-Linie angewandt. Das Model war nämlich schwanger geworden, und deshalb sollte nur ihr Gesicht zu sehen sein.“
„Also nochmals vielen Dank“, sagte Lauren und spielte mit einer Pfeffermühle auf dem Tisch. Erneut spürte sie bereits Tränen aufsteigen. Vielleicht sollte sie so tun, als ob sie Pfeffer ins Auge bekommen hätte. „Im Grunde weiß ich ja, dass ich das Unvermeidliche nur hinausschiebe.“
Jason reichte ihre eine Stoffserviette. „Deiner Mutter von ihrem ersten Enkelkind zu erzählen sollte etwas Besonderes sein. Zeit und Ort bestimmst natürlich du.“
„Danke für dein Verständnis“, sagte Lauren, nahm die Serviette und wischte sich die Tränen ab. Irgendwie wurde ihr alles zu viel: Dass sie ihre Firma retten musste und allein mit einem Kind dastand, waren beides keine Kleinigkeiten. Und dann die Hormonumstellung …
Aber Jason hatte ihr Hilfe angeboten.
Was hatte sie schon zu verlieren? Warum nicht für ein paar Wochen mit ihm nach Kalifornien gehen, bis die Dinge wieder im Lot waren? Dabei konnten sie auch schon den Umgang mit dem Baby besprechen. „Okay, Jason.“
„Was ist okay?“, fragte er.
Nach einem tiefen Atemzug erklärte sie: „Ich gehe für zwei Wochen mit dir nach Kalifornien und spiele deine Verlobte.“
Einen kurzen Augenblick lang wirkte er überrascht, dann fasste er sich wieder und machte einen völlig ruhigen Eindruck. „Zwei Wochen?“
Also hatte er diesen Teil nicht überhört. „Ich kann meine Firma nicht länger alleinlassen.“ Nur um mit Jason das perfekte Paar zu spielen. „Man hat ja gesehen, was dabei herauskommt. Mein Angestellter nutzt die Gelegenheit und geht mit einer halben Million Dollar auf und davon.“
„Auch ein wichtiger Punkt. Nimmst du mein Geldangebot an?“
„Als Darlehen, das ich dir mit Zinsen und einem Tilgungsplan zurückzahlen werde.“ Etwas anderes ließ ihr Stolz nicht zu. „Nur dabei habe ich ein gutes Gefühl, vor allem, weil ich ja nicht auf Dauer mit dir nach Kalifornien gehe.“
„Wir könnten das Geld ja auch als Investition in die Zukunft unseres Kindes ansehen.“
„Jason, hör auf! Und bedränge mich nicht schon wieder. Auch wenn eine halbe Million Dollar für dich nicht viel Geld ist, mir geht es ums Prinzip.“
„Okay“, sagte er schließlich. „Wie du willst.“
„Ich bin mit einem niedrigen Zinssatz einverstanden.“ Übertreiben musste man den Stolz nicht, schließlich ging es um das Wohl der Firma.
„Gute Entscheidung“, lobte Jason. „Ich habe nichts dagegen, da ich dir wie
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