Verlangen das wie Feuer brennt
wo inzwischen die Altstadt zu sehen war, mit Bäumen, weißen Zäunen und heimeligen Backsteinhäusern. „Ich fürchte, ich lasse den Ärger, den ich in der Arbeit habe, an dir aus.“
Am liebsten hätte er sie erinnert, dass er ihr Problem ohne großen Aufwand aus der Welt schaffen konnte, aber Jason hielt es für besser, nicht zu drängen.
Ein anderer Ansatz erschien ihm günstiger. „Du wirst doch nicht verschweigen, dass ich der Vater bin, oder? Früher oder später werden es deine Eltern doch herausfinden und sich aufregen. Treten wir lieber von Anfang an gemeinsam auf, dann nehmen wir ihnen den Wind aus den Segeln. Und bevor sie sich von ihrer Überraschung erholen und Fragen stellen können, verabschieden wir uns.“
„Klingt gut. Aber die Wahrscheinlichkeit, meine Eltern gemeinsam anzutreffen, geht gegen null. Und wer von ihnen es als Zweiter erfährt, wird sich sofort zurückgesetzt fühlen, zum Telefon greifen und Streit mit dem anderen anfangen.“ Während sie das sagte, schlug Lauren unruhig die Beine übereinander. Ihre violetten Stiefel – und erst recht die schlanken Beine – zogen Jasons Aufmerksamkeit auf sich. „Ich kann nur hoffen, dass sich das irgendwie vermeiden lässt.“
Noch nie hatte sie ihm von ihren Eltern erzählt. Meist hatten sie über die Arbeit geredet – oder darüber, wohin man in New York abends ausgeht. Er hatte sich schon immer zu Lauren hingezogen gefühlt, aber es hatte sich nie ergeben, dass mehr daraus wurde.
Eine Zeit lang war sie liiert gewesen, dann er. Allerdings konnte sich Jason im Augenblick gar nicht mehr daran erinnern, wer die Frau damals war. „Hört sich an, als ob deine Eltern dich seit ihrer Scheidung ziemlich verletzt hätten.“
„Das gehört der Vergangenheit an“, behauptete sie und hob den Kopf. Die Beleuchtung des Armaturenbretts ließ ihre grünen Augen glänzen. „Ich lasse nicht mehr zu, dass sie weiterhin Macht über mich haben.“
„Sicher?“, fragte Jason und sah zu der Tasche mit dem Handy. „Nur weil deine Eltern sich viel streiten, brauchen wir das nicht auch zu tun.“
Kühl blickte Lauren ihn an. „Und nur weil du mit mir geschlafen hast, brauchst du nicht zu glauben, dass du mich gut kennst und meine Gedanken und Gefühle erraten kannst.“
„Okay, okay“, beschwichtigte Jason. Sie gefiel ihm, wenn sie wütend war. Überhaupt gefiel ihm vieles an ihr: wie klug sie war, ihr Ehrgeiz – und sogar ihre Gewohnheit, die Wohnung mit Zimmerpflanzen regelrecht vollzustopfen. Doch am meisten mochte er, wenn ihre äußerliche Gelassenheit heftigen Gefühlen Platz machte. Was immer dann geschah, wenn Jason am wenigsten damit rechnete.
„Soll das heißen, du gibst nach?“ Überrascht sah sie ihn mit leicht geöffnetem Mund an. Ein sehr verlockender und einladender Anblick. Wie gerne hätte Jason sich zu ihr hinübergebeugt und …
Zu seiner eigenen Verblüffung stellte er sie sich plötzlich völlig nackt vor. Doch er hielt der Versuchung stand, auch wenn es schwerfiel. Auf keinen Fall wollte er den Bogen überspannen und damit alles verderben.
„Natürlich gebe ich nach. Wenn es für dich angenehmer ist, beschränke ich mich aufs Zuhören.“ Er würde sehr genau auf alle Einzelheiten achtgeben, denn schließlich stand sehr viel auf dem Spiel.
Inzwischen waren sie fast angekommen. Jason fuhr langsamer.
Nachdenklich sah sie ihn an. „Ich habe dich arbeiten sehen und weiß daher, dass du niemals aufgibst, sondern höchstens deine Strategie änderst. Erinnerst du dich an meine Tuschezeichnung eines Segelboots, die dir so gut gefallen hat? Dem Kunden schwebte für seinen Herrenduft eher etwas mit Cowboys vor. Aber du hast nicht eher Ruhe gegeben, bis in der Werbekampagne das Schiff verwendet wurde!“
Genau. Und seither zierte es Flakons auf der ganzen Welt, während der Originalentwurf gerahmt zu Hause in Jasons Arbeitszimmer hing.
Aber das war jetzt nicht das Thema. Jason konzentrierte sich auf sein Vorhaben und sagte: „Hier geht es um Wichtigeres als um die Arbeit. Ich möchte, dass du dich entspannst und glücklich bist.“ Und wenn man schon der Wahrheit die Ehre gab … „Ich will dich noch immer. Du warst schon vorher sehr schön, aber jetzt bist du atemberaubend attraktiv.“
„Bitte etwas mehr Zurückhaltung, Romeo“, wehrte Lauren ab. Doch sie lächelte noch immer, als sie den Parkplatz des kleinen Restaurants erreicht hatten. „Du hast es doch schon geschafft, mit mir ins Bett zu gehen.“
„Ja, aber
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