Verlangen das wie Feuer brennt
Bisher hatte er der vielen Arbeit in seinem Job die Schuld gegeben, dass ihn keine andere Frau wirklich interessierte. Aber endlich begriff er.
Als sie sich an ihn schmiegte, spürte er die angenehmen Rundungen, die er so sehr liebte. Wie gerne hätte er ihre zarte Haut gestreichelt und jede Linie ihres Körpers mit den Händen nachgezeichnet!
Ungläubig erkannte er, dass seine Hände zitterten.
Lauren lächelte ihm zu, bevor sie sich auf ihren Sitz zurückzog. Dass sie ihn geküsst hatte, machte Jason neuen Mut.
„Gute Nacht, Jason“, flüsterte sie und ließ seine Hand los. Sie schloss die Lider mit den langen Wimpern und schlief fast im selben Moment ein.
Jason dagegen war hellwach – und machtlos gegen seine Erregung. Vergeblich versuchte er, es sich bequem zu machen.
Endlich war Lauren seine Frau. Und nach wie vor sehnte er sich danach, mit ihr zu schlafen. Doch die schwierigste Aufgabe stand ihm noch bevor: Nun sollte sie auch mit ihm verheiratet bleiben.
7. KAPITEL
Wie sollte sie bloß in ein paar Wochen wieder ihr altes Leben aufnehmen, so als wäre nichts gewesen?
Lauren setzte sich auf die Bettkante. Sie war allein in ihrer Hochzeitsnacht. Oder was davon noch übrig war. Als sie nach der Landung vom Flughafen nach Hause gefahren waren, hatte man am Horizont bereits die gelben und orangen Farbtöne der aufgehenden Sonne gesehen. Zu gerne hätte Lauren zusammen mit Jason das Anbrechen des neuen Tages beobachtet, aber Jason stand bereits unter der Dusche, weil er einen wichtigen Termin wahrnehmen musste.
Aber er hatte versprochen, früher nach Hause zu kommen. Und Lauren hatte ihm versichert, dass auch sie jede Menge zu tun hatte.
Eine seltsame Hochzeit. Und eine ebenso sonderbare Hochzeitsnacht …
Da an Schlafen ohnehin nicht zu denken war, zog Lauren ihre Schuhe aus und ging barfuß den Flur im ersten Stock entlang. Dabei mied sie vorsichtshalber das elegante Badezimmer, in dem Jason duschte. Zu groß wäre die Versuchung gewesen, ihm Gesellschaft zu leisten.
Alles, was sie bisher von diesem Haus kannte, war luxuriös und exklusiv, angefangen von der Küche über die drei Bäder bis hin zum großen Schlafzimmer. Die anderen Zimmer hatte sie bisher noch nicht in Augenschein genommen.
Vorsichtig öffnete sie die erste Tür: Der Raum war leer, auf dem Holzboden standen ein paar Umzugskartons herum. Das zweite, ebenfalls leere Zimmer hatte eine hohe gewölbte Decke, und Lauren sah es sofort als Kinderzimmer mit einer Deckenmalerei von Engeln, die schützend über dem Baby schwebten. Lauren schluckte und schloss die Tür hinter sich.
Im dritten Zimmer gab es immerhin einige Möbel: einen Schreibtisch aus Kirschholz mit Drucker und Computer. Als Bildschirmschoner lief ein Motiv aus der Navy. Ansonsten befand sich auch hier kaum etwas Persönliches.
Auch Lauren fand, dass Arbeit durchaus Spaß machen konnte. Dennoch verspürte sie das Bedürfnis, eine schöne Rückzugsmöglichkeit zu haben. Wie wäre es, dieses große Haus mit Möbeln und Pflanzen auszustatten und dadurch Jasons Leben zu bereichern?
Gemeinsam die Sonne aufgehen zu sehen …
Inzwischen war es schon beinahe Tag geworden. Ich muss schlafen, ermahnte sich Lauren, wenigstens dem Baby zuliebe. Sie drehte sich um – und blieb überrascht stehen. An der Wand über dem Schreibtisch hing eine gerahmte Tuschezeichnung. Ihre Segelschiffzeichnung für den Herrenduft!
Mit zitternden Händen berührte Lauren den Rahmen. Bedeutete sie Jason mehr, als sie ahnte? Hatte er sich nur deshalb vier Monate lang nicht bei ihr gemeldet, weil sie ihn damals weggeschickt hatte?
Hatte er in dieser Zeit ebenso oft von ihr geträumt wie sie von ihm?
Jason saß im Konferenzraum von Maddox Communications und wusste noch immer nicht, wie er verhindern sollte, dass Lauren San Francisco verließ. Nervös spielte er mit seinem Füller, bis Brock irritiert eine Augenbraue hochzog.
Sofort hörte Jason damit auf, aber er fühlte sich aufgeregt wie ein kleiner Junge. Nur weil er es kaum erwarten konnte, nach Hause zu seiner Frau zu kommen. Stattdessen saß er hier in dieser Besprechung fest.
Brock schaltete das letzte Bild seiner Präsentation aus. „Das wäre erst mal alles“, sagte er zu den Zuhörern. Zu seiner Sekretärin Elle Linton gewandt fragte er: „Sie werden die Unterlagen allen zukommen lassen?“
Pflichtbewusst nickte Elle. „Natürlich, Mr. Maddox.“
Brock drückte auf einen Knopf, und die Glaswände, die den großzügigen Raum umgaben,
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