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Verlangen - unbezähmbar wie ein Sturm (German Edition)

Verlangen - unbezähmbar wie ein Sturm (German Edition)

Titel: Verlangen - unbezähmbar wie ein Sturm (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emilie Rose
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mit Kaffee in der Kutsche und außerdem alles, was man zu einem ordentlichen Frühstück braucht. Ich hoffe, Sie haben nichts dagegen, wenn ich Ihre Enkeltochter mal für ein bis zwei Stunden entführe.“
    Henry grinste und hob den Kaffeebecher. „Viel Glück, mein Freund!“
    „Sie hätten mir das mit Sabrinas Mann erzählen sollen.“
    „Aber dann hätten Sie doch gleich die Finger von ihr gelassen. Und das hätte mir den Spaß verdorben.“ Fröhlich zwinkerte der alte Mann ihm zu.
    „Freut mich, dass ich zu Ihrer Unterhaltung beitrage.“
    In diesem Augenblick hörten sie Sabrinas Schritte. Als sie in die Küche kam, hatte sie diesen weichen mädchenhaften Gesichtsausdruck, der Gavin schier umhaute. Aber sowie sie ihn erblickte, verhärtete sich ihre Miene, und sie sah misstrauisch zwischen ihm und ihrem Großvater hin und her. „Guten Morgen.“
    „Guten Morgen, mein Kind. Gavin hat eine Überraschung für dich.“
    „So? Was denn?“
    „Eine Fahrt mit dem Zweispänner“, schaltete Gavin sich ein.
    Überrascht riss sie die Augen auf, dann zog sie die Brauen zusammen. „Aber es schneit.“
    „Nur ein bisschen. Ich habe Decken, warmen Kaffee und alles Mögliche zum Frühstück dabei.“
    Schnell lief sie an ihm vorbei ans Fenster und starrte hinaus. Dann warf sie ihm über die Schulter hinweg einen Blick aus ihren leuchtend blauen Augen zu. „Eigentlich sollte ich nicht, oder … Grandpa?“
    „Nun geh schon, Mädchen. Die paar Stunden komme ich auch ohne dich zurecht. Wir wissen doch beide, wie gern du Pferde hast.“
    Immer noch zögerte sie. Von draußen waren das Schnauben der Pferde und das Klingeln der Glöckchen zu hören, mit denen ihr Zaumzeug geschmückt war. Wieder sah sie Gavin unschlüssig an. Doch dann strahlte sie. „Gut, aber nur für eine kleine Runde.“
    Nur mit Mühe konnte er sein triumphierendes Lächeln verbergen. Wieder war er seinem Ziel ein kleines Stückchen näher gekommen.

6. KAPITEL
    Wenn ich meinen Verstand nicht völlig verlieren will, muss ich dieses Wintermärchen schleunigst beenden, nahm Sabrina sich fest vor, als das Snowberry Inn wieder in Sicht kam. Aber das war leichter gesagt als getan, denn Gavin hatte es sehr gut verstanden, sie mit diesem romantischen Ausflug bei Sonnenaufgang zu bezaubern. Pferde und Kutschfahrten waren ihr Ein und Alles – eine Liebe, die sie offenbar von ihrer Großmutter geerbt hatte.
    Trotz der niedrigen Temperaturen war ihr unter der dicken Pelzdecke mollig warm. Gavin hatte sie mit warmem Kaffee und frischen Croissants verwöhnt und ihr von seiner Jugend in Aspen erzählt. Und bei dem leichten Schneefall und den klingelnden Glöckchen hatte sie irgendwann Schwierigkeiten gehabt, Fantasie und Wirklichkeit auseinanderzuhalten. Doch nun wurde es Zeit, dass sie der Realität wieder ins Auge sah.
    Entschlossen richtete sie sich auf. „Du kannst gut mit Pferden umgehen.“
    „Nicht nur mit Pferden“, erwiderte er lachend.
    Sie wurde rot. „Ich meine, man merkt, dass du nicht zum ersten Mal die Zügel in der Hand hältst.“
    „Kutschieren habe ich schon sehr früh gelernt. Unser Vater hat uns zu allen möglichen Arbeiten herangezogen.“
    „Zu was denn noch zum Beispiel?“
    „Alles, was gerade notwendig war. Er wollte, dass wir die Führung eines Resorts wie das Jarrod Ridge von der Pieke auf lernten.“
    Wieder einmal entkräftete er ihre Vorurteile. Offenbar war er wirklich anders aufgewachsen als die verwöhnten Jünglinge, die das College besuchten, an dem ihre Eltern lehrten. „Ich wollte dir auch noch danken, dass du gestern mit Grandpa so einfühlsam umgegangen bist.“
    „Ich habe immer wieder festgestellt, dass Menschen, die trauern, Zeit brauchen. Ich habe gelernt, einfach zuzuhören, wenn sie sprechen wollen, und sie ansonsten in Ruhe zu lassen. Denn besonders Männer mögen nicht gern dabei beobachtet werden, wenn sie die Fassung verlieren.“
    Wenn sie ihn so sprechen hörte, konnte Sabrina sich kaum vorstellen, dass er ihren Großvater austricksen und dazu bringen wollte, den Gasthof zu verkaufen. Ja, sie musste sogar zugeben, dass dieser Gavin ihr sehr gut gefiel. Und das war nicht gut. Zu leicht könnte es dazu kommen, dass sie ihm gegenüber zu vertrauensselig wurde. Außerdem war sie in seiner Gegenwart unsicher und verwirrt, und ihr innerer Frieden, um den sie doch so sehr gerungen hatte, war in Gefahr.
    Er lenkte die Pferde auf den Hof und dirigierte die Kutsche in Richtung Scheune. Erstaunt sah sie ihn an.

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