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Verlangen unter falschem Namen

Verlangen unter falschem Namen

Titel: Verlangen unter falschem Namen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ABBY GREEN
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überhaupt nicht gerechnet hatte.
    „Was für ein geiler Typ“, hörte Cara da eine junge Frau in der Schlange sagen. „Die muss ja wohl total verrückt sein, den stehen zu lassen!“
    Cara blieb wie angewurzelt stehen und drehte sich langsam um. Enzo sah nicht mehr zu ihr. Das hätte ihr eigentlich helfen sollen, diesen Abend als verrückte Erfahrung abzuhaken. Aber sie konnte nicht weitergehen. Sie beobachtete, wie Enzo etwas zu einem der Türsteher sagte, der dann einem Fahrer bedeutete, dass er vorfahren konnte. Cara sah nur Enzos breite Schultern, sein schwarzes Haar und den herrlich männlichen Körper. Der Gedanke, ihn niemals wiederzusehen, machte sie panisch, und ihr Atem beschleunigte sich. Etwas in ihr ließ einfach nicht locker und wollte, dass sie ihm Folge leistete. Ein tiefes, ursprüngliches Ver langen übernahm jetzt die Führung, und Cara merkte gar nicht, dass ihre Füße sie in die eine unvermeidliche Richtung trugen: zurück zu Enzo. Dann stand sie direkt hinter ihm und hatte wieder den Eindruck, die Welt stünde still. Als sie ihm zaghaft auf die Schulter tippte, schlug ihr das Herz bis zum Hals.
    Einen Moment erstarrte Enzo, dann drehte er sich um. Aus dunklen Augen sah er sie durchdringend an. „Hast du deine Meinung geändert?“
    Wieder konnte Cara nicht sofort antworten. Er biss wieder die Zähne zusammen, und Cara sah, wie es in seiner Wange zuckte. Am liebsten hätte sie sich auf die Zehenspitzen gestellt und ihm einen Kuss auf die Stelle gedrückt. Sie wollte an diesem Moment festhalten, in dem sie sich in Enzo verlieren konnte, mit einer Leidenschaft, die sie erbeben ließ.
    „Ja“, sagte sie dann und ergriff die Gunst der Stunde, „ich würde gern mit in dein Hotel kommen.“
    In ihrem ganzen Leben war sie noch nie so spontan gewesen. Sie hatte sich auch noch nie etwas so sehr gewünscht, wie eine Nacht mit diesem Mann zu verbringen. Danach würde sie auch all den Schmerz und die Trauer wieder zulassen. Aber für diese eine Nacht, diese wenigen Stunden, die vor ihr lagen, konnte sie jemand anders sein. Nicht das Mädchen, das mit sechzehn
Waise geworden war; nicht die kleine Schwester, die der große Bruder herumgestoßen hatte; nicht die junge Studentin, die Tag und Nacht gearbeitet hatte, um einen Universitätsabschluss zu bekommen. Und schon gar nicht die junge Frau, die in einen schrecklichen Autounfall verwickelt war, den sie als Einzige überlebt hatte.

2. KAPITEL
    Keiner sprach ein Wort. Cara saß neben Enzo und war sich seiner so bewusst, dass sie den Eindruck hatte, seine Körperwärme würde auf sie übergehen. In diesem Augenblick hielt der Wagen vor einem sehr exklusiven, aber auch als Insidertipp gehandelten Londoner Luxushotel. Dass Enzo hier übernachtete, machte ihn für sie nur noch geheimnisvoller. Eigentlich war sie davon ausgegangen, er würde zu einem der großen Fünfsternehotels fahren. Allerdings war dieses Haus dafür bekannt, dass es seine reichen und berühmten Gäste vor ungebetener Aufmerksamkeit schützte.
    Enzo stieg aus und reichte Cara die Hand. Sie hielt einen Moment inne und atmete tief durch. In einem lächerlichen Anflug von Aberglauben schloss sie die Augen und streckte Enzo die Hand entgegen. Als wollte sie testen, ob sie hier auch das Richtige tat, falls sich ihre Hände sofort trafen – was der Fall war.
    Immer noch stumm führte er sie durch den Haupteingang. Der Nachtportier begrüßte ihn erstaunlicherweise auf Italienisch. Danach gingen sie zum Aufzug. Nach wie vor sprachen sie kein Wort, wechselten nur hin und wieder einen Blick. In Caras Bauch begann es heiß zu brennen, und die Wärme breitete sich immer weiter in ihr aus. Jetzt spürte sie, wie ihre Brustspitzen sich aufrichteten und gegen den Stoff des BHs drückten.
    Als sich die Aufzugtür öffnete, betraten sie einen mit dickem Teppich ausgelegten Flur, der auf nur eine Tür am Ende des Gangs zulief. Enzo öffnete sie und betrat die Luxussuite dahinter. Cara folgte ihm und betrachtete mit großen Augen die in gedeckten Farben gehaltene, üppige Ausstattung des Raums, der wie eine Bibliothek vergangener Tage anmutete.
    „Möchtest du etwas trinken?“
    Kopfschüttelnd sah sie zu, wie sich Enzo eine dunkelbraune Spirituose einschenkte, die hin und wieder goldfarben reflektierte. Wie seine Augen, dachte sie noch, als er das Glas in einem Zug leerte und wieder abstellte, wobei das Geräusch die Stille durchbrach.
    Dann wandte er sich ihr zu, und Cara erbebte. Sie hatte

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