Verlangen unter falschem Namen
einem tiefen Seufzer der Befriedigung umfasste Enzo Caras Hüften und drückte sie an sich. Dann beugte er den Kopf zu ihr hinunter, nahm begierig eine Brustspitze in seinen Mund und wagte sich ein Stück weiter vor. Cara schrie laut auf.
„Tue ich dir weh?“, fragte Enzo erschrocken.
„Nein.“ Sie hatte gehört, dass es beim ersten Mal schmerzhaft sein konnte. Aber das Einzige, was sie fühlte, war ein so reines und intensives Vergnügen, dass sie hätte weinen mögen. „Ich habe so etwas einfach noch nie erlebt.“
Er schien verwundert. Als er jetzt ganz in sie eindrang, biss sich Cara auf die Unterlippe, um nicht wieder zu schreien. Sie atmeten beide rau, und ihre Haut glänzte. Mit jeder Bewegung von Enzo erklomm Cara den Gipfel der Lust ein Stück mehr. Wenn sie eine Hexe war, wie Enzo behauptete, dann war er ein Zauberer. Während sie sich immer schneller und drängender bewegten, begann Cara regelrecht zu betteln.
„Bitte, Enzo … bitte.“
Und dann, plötzlich, war es wieder so weit: Sie hielt den Atem an, als die Welle der Lust sie erfasste. Hilflos klammerte sie sich an ihn. Seine Wangen waren gerötet, die dunklen Augen glitzerten, und sie konnte deren Blick nicht deuten. Während sein Atem immer heftiger und rascher ging, wollte sich Cara eigentlich dem entspannenden Gefühl ihres abebbenden Höhepunkts hingeben, doch da spürte sie, wie sich ein zweiter aufbaute. Gleichzeitig verharrte Enzo. Die Intensität ihrer Verbindung war geradezu überwältigend. Gleich darauf wurde Cara schon wieder davongetragen, diesmal gemeinsam mit ihm, während er sich in ihr verströmte und dabei lustvoll stöhnte.
Danach lag er herrlich schwer auf ihr, und ihre Herzen hämmerten im Takt. Cara hatte die Beine um seine Taille geschlungen und ihm die Arme fest um den Nacken gelegt, als wollte sie ihn nie wieder loslassen.
Nach einer ganzen Weile löste sich Enzo schließlich von ihr, legte sich neben sie und zog sie wieder in seine Arme. Cara fiel sofort in einen tiefen, traumlosen Schlaf. Zum ersten Mal seit langer Zeit spürte sie eine unendliche innere Ruhe. Als wäre sie von einer langen, anstrengenden Reise nach Hause zurückgekehrt.
Langsam kam Vicenzo zur Besinnung. Auch sein rasender Herzschlag erreichte ein beinah normales Maß. Er spürte den verführerischen Körper der Frau neben sich, fühlte, wie sie ihm besitzergreifend den Arm um die Taille gelegt hatte, und erstarrte. Die Realität hatte ihn eingeholt, abrupt und mit schmerzlicher Klarheit.
Als er daran dachte, was gerade geschehen war, schoss ihm das Blut in den Kopf. Mit ihr zusammen zu sein war göttlich gewesen – rückblickend besehen aber beschämend und schockierend. Wie sehr war er eigentlich abgedriftet? Er war ja gar nicht mehr Herr der Lage gewesen.
Von dem Augenblick an, da er sie in der Bar getroffen und ihr in die großen grünen Augen gesehen hatte, war alles anders gelaufen als geplant. Aus einem Impuls heraus und getrieben von etwas, das er selbst jetzt noch nicht richtig begreifen konnte, hatte er ihr seine wahre Identität verschwiegen und gesagt, er hieße Enzo. Einfach nur Enzo. Trotz seiner redlichen Bemühungen, sich nicht von ihr vereinnahmen zu lassen, hatte ihn ihr Gesicht verzaubert, mit seiner vornehmen Blässe und den vielen Sommersprossen, die sie unglaublich jung und unschuldig wirken ließen. Er wollte sie auf der Stelle haben, und zwar mit einer ihm bislang völlig unbekannten Begierde. Dass so etwas passieren könnte, hätte er niemals erwartet. Vorsichtig löste Vicenzo sich aus Caras Umarmung. Selbst diese Bewegung machte ihm schon wieder Lust auf sie, besonders als Cara im Schlaf seufzte, als wollte sie protestieren, dass er sich von ihr losmachte.
Gnadenlos zwang er sich, nicht mehr daran zu denken, was gerade eben geschehen war. Er hatte die Frau erleben wollen, die vorgegeben hatte, Allegras Freundin zu sein. Er wollte sehen, ob sie auch versuchen würde, ihn zu verführen.
Es war richtig gewesen, seine wahre Identität zu verbergen. Der Gedanke tröstete ihn, auch wenn sich Vicenzo eingestehen musste, dass er nicht so weit hatte gehen wollen. Aber das war ja wohl kaum seine Schuld gewesen …
Jetzt erinnerte er sich, dass er Cara bereits in Aktion gesehen hatte, als er in den Club gekommen war – über den Barkeeper gebeugt, nur um ihre Aufmerksamkeit dann sofort ihm zuzuwenden. Dabei hatte sie sich als besonders erfahrene Verführerin erwiesen. Voller unschuldig wirkender kleiner Tricks und
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