Verlieb dich nie in einen Herzensbrecher! (Julia) (German Edition)
Krankheit ein wenig leichter machen wird. Dass es ihnen hilft, den Kontakt mit der Außenwelt aufrechtzuerhalten, bis sie wieder zu ihren Angehörigen zurückkehren können.“
Tränen schimmerten in Daisys Augen. Sie weiß, dass meine Worte ihr gelten – ihr und dem Andenken an ihren Vater und meinen Bruder.
Er wandte den Blick von ihr ab und sah ins Publikum. „Ich danke Ihnen.“ Seine Stimme klang weniger fest als zuvor. Er verneigte sich nochmals, dann kehrte er unter tosendem Beifall an den Tisch zurück, wo er, ohne Daisy anzusehen, wieder neben ihr Platz nahm. Sein Herz klopfte zum Zerspringen – mit jeder Körperfaser spürte er ihre Augen auf sich ruhen.
Auf dem Podium dankte Douglas mit ein paar Worten erst ihm, dann dem Krankenhauspersonal und den Sponsoren, danach waren die Feierlichkeiten beendet, und die Türen zum Ballsaal wurden geöffnet.
Die Gäste erhoben sich, und die ersten Paare strebten der Tanzfläche zu. Alex atmete auf.
Abrupt rückte er den Stuhl zurück und streckte Daisy eine Hand entgegen. „Lass uns tanzen.“
7. KAPITEL
Zögernd reichte Daisy ihm die Hand – und die Spannung zwischen Alex und ihr verstärkte sich schlagartig um etliche Volt.
Sie betraten den Ballsaal, und als er auf der Tanzfläche einen Arm um ihre Taille schlang, wäre sie um ein Haar gestolpert. Sie fing sich gerade noch rechtzeitig, dann legte sie widerstrebend die linke Hand auf seine rechte Schulter, darauf bedacht, Abstand zu wahren. Doch das war nicht so einfach – sein Körper schien magnetische Kräfte zu besitzen.
Wie gut sie sich erinnerte! War es wirklich fünf Jahre her, dass sie zuletzt miteinander getanzt hatten? Es kam ihr vor, als wäre es gestern gewesen. Der leichte Druck seiner Hand in ihrem Rücken, der Duft seines Rasierwassers – nichts hatte sie vergessen. Sie warf einen verstohlenen Blick auf das sorgfältig rasierte Kinn und dachte daran, wie es sich am Morgen seiner Abreise mit Bartstoppeln angefühlt hatte – rau in eine Richtung, glatt in die andere.
Abrupt drehte Daisy den Kopf zur Seite – und trat Alex dabei auf den Fuß. Sie verlor das Gleichgewicht, doch er hielt sie fest und zog sie ein wenig näher an sich. Auch daran erinnerte sie sich – wie ihre Körper miteinander verschmolzen und eins wurden.
Sie hatte mit vielen Männern getanzt, andere Arme hatten sie gehalten. Doch kein einziger, auch Cal nicht, hatte in ihr die gleichen Empfindungen wie Alex geweckt. Selbst jetzt, wo sie wusste, dass es für sie und ihn keine gemeinsame Zukunft gab, weckten seine Berührung, sein Lächeln, sein Blick das alte Verlangen nach seinen Liebkosungen.
Mit ihm zu tanzen verwandelte sie schlagartig wieder in die Daisy von damals, die sich so unsterblich in ihn verliebt hatte. Das Gefühl, füreinander bestimmt zu sein, war in diesem Moment ebenso stark wie bei der ersten Begegnung. So stark, dass es ihr Angst machte – sie wusste, wie gründlich sie sich in ihm getäuscht hatte.
Sie bemühte sich, die unerwünschten Empfindungen zu ignorieren und einen klaren Kopf zu behalten. Um ihren Gedanken eine andere Richtung zu geben, konzentrierte sie sich auf die Musik; versuchte, sich an den Titel zu erinnern, zählte die Mitglieder des Orchesters. Aber stets kehrten sie zu dem Mann zurück, der sie fest umschlungen hielt.
Sein warmer Atem streifte ihr Gesicht. Bei jeder Drehung verstärkte sich der Druck seiner Hand in ihrem Rücken, und für den Bruchteil einer Sekunde presste er sie eng an sich. Ein Prickeln lief ihr über die Haut.
Es hat nichts zu bedeuten, sagte sie sich, nichts kann geschehen. Sie waren auf einer Tanzfläche, jeder sah sie. Warum sich nicht den rhythmischen Klängen hingeben und den Tanz genießen? Alex war ein ausgezeichneter Tänzer, er besaß einen angeborenen Sinn für Musik, und sie hatte seit einer Ewigkeit nicht mehr getanzt. Solange sie dabei nicht an andere Dinge dachte, war alles in Ordnung.
Aber dann drehten sie gleichzeitig den Kopf in dieselbe Richtung. Ihre Lippen streiften sein Kinn und seine ihr Ohr. Er zog sie ein wenig näher. Ihre Beine zitterten, die Knie wurden ihr weich, und sie spürte ein Ziehen zwischen den Schenkeln.
So konnte es nicht weitergehen! Daisy versteifte sich und holte tief Luft. „Wie geht es Caroline?“, fragte sie. „Erzähl mir von ihr.“
Alex kam einen Takt lang aus dem Rhythmus, dann fing er sich wieder. „Was möchtest du wissen? Sie ist schön. Geistreich. Sehr talentiert.“
Schwang da so
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