Verlieb dich nie in einen Herzensbrecher! (Julia) (German Edition)
etwas wie Bewunderung in seiner Stimme? Natürlich! Würde er sie sonst heiraten wollen? Sie biss die Zähne zusammen und stellte weitere Fragen, auf die er bereitwillig antwortete.
Im Stillen fragte sie sich, ob sie einen Hang zum Masochismus hatte. Anscheinend, doch es war das einzige Mittel, um nicht doch noch den Kopf zu verlieren. Und offenbar half es. Stoisch lauschte sie einer Beschreibung der Anzeigenkampagne, die Caroline in Hongkong koordinierte, und der Aufzählung von Headhuntern, die sich um sie bemühten.
„Ihr Erfolg im Marketing ist kein Geheimnis. Wahrscheinlich wird sie in ein oder zwei Jahren ihre eigene Agentur aufmachen. Sie ist sehr ehrgeizig“, meinte er beifällig.
„Worauf wartest du dann? Heirate sie!“
Eine winzige Falte erschien auf seiner Stirn, und sie spürte, wie er sich unmerklich versteifte. „Ich dachte, du hältst nichts von übereilten Entscheidungen“, entgegnete er eher brüsk.
„Das ist richtig, aber ich bin nicht du.“
Darauf gab er keine Antwort. Und von Caroline sprach er auch nicht mehr.
Eine Weile bewegten sie sich schweigend über das Parkett. Daisy sagte sich, dass es für sie keinen Grund gab, schlecht gelaunt zu sein, aber aus irgendeinem Grund war sie es. Alles wäre einfacher, wenn Alex und diese Caroline verlobt wären, ging es ihr durch den Sinn, aber sofort wies sie sich scharf zurecht. Verlobt oder nicht, das machte für sie keinen Unterschied. Da er offenbar nicht daran dachte, das ungemütliche Schweigen zu brechen, musste sie das wohl tun.
„Übrigens, vielen Dank, dass du mich Lauren Nichols so warm empfohlen hast“, sagte sie und berichtete von den bevorstehenden Fotoshootings für die Journalistin. Er ging widerspruchslos, fast eifrig auf das Thema ein. Kurz darauf war der Tanz zu Ende, und Douglas Standish bat sie um den nächsten.
Danach tanzte Daisy mit einer Reihe verschiedener Partner, aber kein einziger hatte auch nur annähernd die gleiche Wirkung auf sie wie Alex. Sie erwischte sich dabei, wie sie immer wieder verstohlen nach ihm Ausschau hielt, und stellte fest, dass er sich mit seiner jeweiligen Partnerin stets in unmittelbarer Nähe befand.
Sie sagte sich, dass auch das nichts bedeutete, dennoch vermied sie, seinem Blick zu begegnen. Es hieße, mit dem Feuer zu spielen, und das könnte gefährlich sein – umso mehr, da es in ihrem Inneren bereits schwelte.
Die Zeit verging wie im Flug, und als sie auf die Armbanduhr schaute, stellte sie fest, dass es fast elf war. Sie hatte noch ein paarmal mit ihm getanzt, und von Mal zu Mal fand sie es schwerer, den gebührenden Abstand zu wahren. Die innere Glut wurde stärker.
Sie sprachen kaum noch, wenn sie tanzten. Dafür kam es immer häufiger zu Berührungen – ob beabsichtigt oder unbeabsichtigt, wollte sie lieber nicht wissen. Tatsache war, dass ihre Blicke sich ständig begegneten und seine Augen mit jedem Mal dunkler waren. Die Glut in ihr wurde zu einem Feuer, dessen Flammen höher und höher züngelten. Und obwohl es noch nicht Mitternacht geschlagen hatte, wusste sie, dass es Zeit zum Gehen wurde. Ihre Widerstandskraft hatte Grenzen.
Diesen Tanz noch, nahm sie sich vor, als die Musik wieder einsetzte und Alex ohne ein Wort erneut den Arm um sie legte. Den letzten, danach verabschiede ich mich.
Instinktiv schmiegte sie sich näher an ihn. Sie spürte seine Lippen auf ihrem Haar. Fühlte die Hitze, die sein Körper ausstrahlte. Sog seinen verlockenden Duft ein. Nur noch ein paar Minuten, dachte sie, was ist schon dabei? Es war nur ein Tanz, sie machte sich weder Illusionen noch falsche Hoffnungen. Sie wollte lediglich ein paar schöne Erinnerungen für später.
Bei dem Gedanken an die Zukunft durchlief sie ein Zittern. Es war, als vibrierte ihr ganzer Körper. Im nächsten Moment verging das Gefühl, und sie atmete auf. Aber dann begann es von Neuem, und ruckartig blieb sie stehen. Mit Alex hatte das nichts zu tun – was vibrierte, war das Handy in der unsichtbaren Rocktasche an der rechten Hüfte.
„Wozu brauchst du ein Handy?“, hatte Izzy erstaunt gefragt, als Daisy es einsteckte.
„Man kann nie wissen.“
„Wie du meinst. Ich rufe dich ganz bestimmt nicht an.“
Aber irgendjemand rief jetzt an.
Auch Alex blieb stehen. „Was ist los?“
„Mein Handy klingelt.“
„Dein Handy ?“ Ungläubig hob er die Brauen. „Lass es klingeln, wer immer es ist, kann warten.“
Daisy beachtete ihn nicht. „Entschuldige.“ Sie befreite sich aus seinem Arm und
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