Verlieb dich nie in einen Herzensbrecher! (Julia) (German Edition)
sollte mich mal mit seiner guten Bekannten, der Heiratsvermittlerin Daisy Connolly, unterhalten.“
Sie betrachtete das zerknitterte Stückchen Papier mit ihrem Namen, der Adresse und der Telefonnummer. „Ich dachte, du wolltest nie heiraten.“
Nachlässig hob er die Schultern. „Ich habe meine Meinung geändert, aber nicht meine Einstellung.“
Daisy schwieg.
„Für Romantik, Gefühle, Seelenverwandtschaft und dergleichen habe ich heute ebenso wenig Verwendung wie früher. Ich denke an eine Vernunftehe und suche eine Frau, die ihren eigenen Interessen nachgeht, so wie ich meinen. Die mich bei Veranstaltungen und ähnlichen Anlässen begleitet und mir … abends Gesellschaft leistet.“
„Du meinst, eine Bettgefährtin.“
„Eine Lebensgefährtin“, verbesserte er. „Sex ist nicht die Hauptsache.“
„Warum nimmst du dir keine Geliebte?“
„Ich will eine Gefährtin, keine Geliebte.“
„Wie dem auch sein mag, bei mir bist du an der falschen Adresse.“
„Wieso? Ich dachte, Ehen zu stiften ist dein Metier.“
„Aber keine Vernunftehen. Ich halte nämlich eine Menge von Gefühlen und Seelenverwandtschaft und dergleichen.“ Sie lächelte honigsüß. „Ich stifte, wie du es nennst, nur Liebesheiraten. Und da du von denen nichts hältst …“
„Ich habe nicht gesagt, dass ich nichts davon halte, lediglich, dass ich persönlich keine möchte“, entgegnete er schroff.
Stumm sahen sie sich an. Daisys Herz klopfte zum Zerspringen. Mit jeder Faser sträubte sie sich gegen das Begehren, das dieser Mann immer noch in ihr weckte. Mit Liebe hatte es nichts zu tun, so viel stand fest. Was war es dann, dass sie nicht dagegen ankam?
Was immer es sein mochte, im Gegensatz zu damals hatte sie ihr Leben jetzt fest im Griff, sie war auch ohne ihn reich und liebenswert, nicht zuletzt seinetwegen. Allerdings wusste er das nicht und würde es auch nie erfahren.
Sie räusperte sich. „Tut mir leid, Alex, aber ich kann dir nicht helfen. Ich hoffe, du findest die Gefährtin deiner Wahl. Es war schön, dich wiederzusehen.“
Das Letzte war natürlich gelogen, aber den Wink mit dem Zaunpfahl würde er hoffentlich verstehen. Je schneller er wieder aus ihrem Leben verschwand, umso besser für alle Beteiligten. Wie tief sie in seiner Schuld stand, ging ihn nichts an.
Er betrachtete sie nachdenklich, dann lächelte er sanft.
Schnell wandte sie sich ab. „Adieu, Alex.“
„Daisy?“
Unwillig drehte sie sich um. „Was ist?“
„Lass uns essen gehen, ich lade dich ein.“
2. KAPITEL
„Auf gar keinen Fall!“
„Warum nicht?“
„Weil … weil ich nicht will.“
Alex ließ sie nicht aus den Augen. Ihr Verhalten war anders, ansonsten war sie, wie er sie in Erinnerung hatte. Das alte Verlangen nach ihr regte sich ganz deutlich, doch im Hinblick auf ihre gemeinsame Vergangenheit war das wohl keine gute Idee.
„Hasst du mich, Daisy?“, fragte er und dachte daran, wie sie sich damals getrennt hatten. Zum Glück war sie nicht in Tränen ausgebrochen, obwohl es einen Moment danach ausgesehen hatte. Aber wonach sie sich sehnte – was sie von ihm verlangte – waren Dinge, für die in seinem Leben kein Platz war. Sie erinnerten ihn an eine Epoche, an die er nicht erinnert werden wollte. Was damals zwischen ihnen hätte sein können, davon wollte er nichts wissen, heute ebenso wenig wie vor fünf Jahren. Er bedauerte, dass er ihr hatte wehtun müssen, aber die Zeit mit ihr würde er nie bedauern – sie gehörte zu seinen schönsten Erinnerungen.
„Weshalb sollte ich dich hassen? Du bist mir gleichgültig.“
Autsch, das schmerzte! Aber konnte er etwas anderes erwarten? Und im Grunde war es ja auch besser so, für sie und für ihn.
„Dann verstehe ich nicht, weshalb wir nicht miteinander essen sollten. Zur Erinnerung an alte Zeiten sozusagen.“ Er schenkte ihr sein charmantestes Lächeln.
„Es gibt nichts, woran ich mich erinnern möchte.“
„Und unser Wochenende?“
Daisy stieg das Blut in die Wangen. „Das liegt eine halbe Ewigkeit zurück; mindestens sechs Jahre.“
„Fünfeinhalb, um genau zu sein.“ Er erinnerte sich ganz deutlich – damals hatte er den Entschluss gefasst, länger als ursprünglich geplant in Europa zu bleiben. Es war sinnvoll im Hinblick auf seine Karriere gewesen und entschieden besser für seinen Seelenfrieden, den Daisy ernsthaft gefährdete.
Anscheinend gelang ihr das immer noch, doch ein oder zwei Stunden in einem Restaurant konnte er verkraften. „Na, wie
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