Verlieb dich nie in einen Herzensbrecher! (Julia) (German Edition)
sieht es aus?“
„Nein, danke.“
„Wir reden von einem Abendessen, Daisy. Ich habe nicht die Absicht, dich zu verführen.“
„Das würde dir auch nicht gelingen.“
Ich glaube schon, dachte er. Allerdings beabsichtigte er nicht, die Probe aufs Exempel zu machen. Dennoch, einfach abwimmeln lassen wollte er sich auch nicht. „Na, komm schon“, schmeichelte er. „Es gibt bestimmt eine Menge zu erzählen.“
Sie schüttelte den Kopf. „Das glaube ich nicht.“
Er betrachtete sie nachdenklich. Connolly … Vor fünf Jahren hieß sie anders, da war er sich ziemlich sicher. Sie hatte also geheiratet. War sie dem Mann fürs Leben begegnet, so wie sie es sich erträumt hatte? Bei dem Gedanken verspürte er einen leisen Stich, doch dann sagte er sich, dass man eben nicht alles haben konnte. Er hatte, was er wollte.
„Dann vielleicht ein andermal?“
„Nein, danke.“
Warum war sie nur so abweisend? Wollte sie ihn loswerden? „Es gab eine Zeit, da hatten wir uns eine Menge zu sagen“, bemerkte er verstimmt.
„Das ist vorbei. Wenn du mich jetzt bitte entschuldigst, ich bin beschäftigt.“
„Mit Ehestiften?“
„Nein.“
„Fotografie? Ich erinnere mich, dass du damit zu tun hattest.“
„Ja.“
Gesprächig ist sie ja nicht gerade. Er machte einen neuen Anlauf. „Warum zeigst du mir nicht etwas von deiner Arbeit?“
Den Bruchteil einer Sekunde zögerte sie, dann schüttelte sie den Kopf. „Nein.“
„Warum nicht? Übrigens, was ist aus den Fotos geworden, die du von uns gemacht hast?“
Sie zuckte die Achseln und schwieg.
Wahrscheinlich existieren sie nicht mehr, dachte er. „Was hat dich bewogen, nebenbei Ehen zu stiften?“, fragte er abrupt.
„Das ist eine lange Geschichte“, entgegnete sie spröde.
„Ich habe es nicht eilig.“
„Aber ich!“ Langsam verlor sie die Geduld.
„Du hast bloß Angst.“
Daisy errötete. „Wovor sollte ich Angst haben?“
„Keine Ahnung.“ Spöttisch neigte er den Kopf zur Seite. „Vor mir? Vor dir selbst? Wer weiß?“
„Bilde dir bloß nichts ein.“ Sie hob das Kinn. „Ich habe zu tun, das ist alles. Ganz davon abgesehen haben wir uns absolut nichts zu sagen. Im Grunde genommen hatten wir das nie.“
„Das ist nicht wahr.“
„Doch. Wir hatten Sex, weiter nichts. Und jetzt gehst du besser.“ Sie wandte sich ab, doch Alex packte sie beim Arm und drehte sie zu sich. Dann neigte er sich zu ihr und küsste sie stürmisch.
Was ihn dazu trieb, hätte er nicht sagen können. Sehnsucht? Begierde? Instinkt? Was immer es sein mochte, er konnte es nicht kontrollieren.
Das Blut rauschte in seinen Adern. Ihre Lippen waren weich wie Samt und süß wie Honig, nur allzu gut erinnerte er sich daran. Auch jetzt konnte er nicht genug davon bekommen. Sie hatte einen Mund, der zum Küssen geschaffen war.
Eine Sekunde, vielleicht zwei, schien sie in seinen Armen zu schmelzen. Im nächsten Moment stieß sie ihn zurück und starrte ihn entsetzt an. Dann riss sie sich los und stürzte davon.
„Daisy! Warte!“
Mit einem Knall fiel die Tür zu ihrer Wohnung ins Schloss.
Wie angewurzelt verharrte Alex am gleichen Fleck. Der Kuss brannte immer noch auf seinen Lippen. Fünf Jahre waren vergangen, und sein Verlangen nach ihr war keinen Deut schwächer – im Gegenteil. Darauf war er nicht gefasst; es war das Letzte, was er jetzt brauchte. Dem Himmel sei Dank, dass sie ihn zurückgestoßen hatte.
Auf dem Bürgersteig warf er den Zettel mit der Adresse in eine Mülltonne – er täte gut daran, den unglückseligen Vorfall schnellstens zu vergessen.
Zehn Minuten später zitterte Daisy noch immer.
Sie starrte auf das Foto, an dem sie gerade gearbeitet hatte, aber alles, was sie vor sich sah, war Alex. Er war reifer, härter, attraktiver – bezwingender als je zuvor.
Mit bebenden Fingern rieb sie sich über den Mund, als könne sie so den Geschmack seiner Lippen auf ihren fortwischen. Natürlich war das unmöglich.
Nichts hatte sie vergessen, weder seine Küsse noch ihn. Im Lauf der Jahre war es ihr gelungen, mit den Erinnerungen zu leben, obwohl auch das nicht einfach war. Aber immerhin möglich, dachte sie.
Doch jetzt war er zurück. Keine Erinnerung, der Mann in Person. Sie hatten miteinander gesprochen, er hatte sie geküsst. Und um ein Haar hätte sie den Kuss erwidert, wäre sie im letzten Moment nicht zu sich gekommen.
Denn eins war offenkundig: Von Äußerlichkeiten abgesehen, hatte Alex sich keinen Deut verändert. Seine Einstellung war
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