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Verlieb Dich nie in einen Tierarzt

Verlieb Dich nie in einen Tierarzt

Titel: Verlieb Dich nie in einen Tierarzt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Scott
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lachen.
     
    Evelyn Garland ging ein und aus und brachte Stimmung ins Haus. Henderson erkundigte sich dann immer eingehend nach ihrer Menagerie, wie er ihren kleinen Tierpark zu nennen pflegte, und freute sich zu hören, daß die Chinesische Wachtel diesmal auf zehn Eiern saß, daß die Galahs in ihrem größeren Vogelhaus glücklich wären und sich die kleine Ziege, die sich als Rasenmäher bestens bewährte, gut eingelebt hätte.
    Er bot ihr an, doch auch einmal ihre Hunde mitzubringen, wenn sie mit ihnen am Strand spazierenging, und sie brach mit einem ihrer geheiligten Grundsätze, nie ihre Lieblinge anderen Leuten aufzuhalsen, und brachte ihre drei Hunde zu Cuthbert mit. Bei solchen Gelegenheiten stellte Robert erleichtert fest, daß sich sein Hund wie ein würdiger Gastgeber benahm. Tatsächlich balgten die Hunde so lange herum, bis sie erschöpft, schnaufend und restlos glücklich die Pfoten von sich streckten.
    Evelyns Interessen waren aber keineswegs nur auf die Tiere beschränkt. Sie unterhielt sich mit Robert genauso sachverständig über Fragen, die ihm am Herzen lagen, besonders über das Schulsystem. Gemeinsam schmiedeten sie Reformpläne, wie man das Niveau an den Schulen heben könnte, so daß Jill eines Tages zu ihr sagte: »In der Tat, wenn du nicht gerade mit Großvater über die Erziehungspolitik der Regierung schimpfst, kritisiert er mit Alan Reid die mangelnde Gesetzgebung in bezug auf die Landwirtschaft. Ihr drei solltet für die nächsten Wahlen einen eigenen Kandidaten aufstellen. Wie wär’s mit dir, Evelyn? Du würdest die werten Regierungsmitglieder schon auf Trab bringen. >So ein liebes Gesicht< würden sie sagen und nach deiner Pfeife tanzen.« Sie lachten.
     
    Roberts liebster Besucher aber war wohl Trevor Wood. Der Junge kam auf seinem Heimweg von der Schule regelmäßig in die Bibliothek. Die neuen Bücher, die Jill angeschafft hatte, gefielen ihm sehr. Er las sie alle und brachte sie stets pünktlich wieder zurück. Seine Schüchternheit hatte er fast ganz abgelegt, und wenn er mit dem alten Mann sprach, stotterte er selten. Eines Tages sagte Robert zu Jill: »Der Junge ist außergewöhnlich begabt. Ich würde mich freuen, wenn er ein Stipendium für eine der städtischen Internatschulen bekäme. Es würde mir Spaß machen, ihm zu helfen.«
    »Wäre das für dich nicht langweilig? Diese Altersgruppe hast du doch nie unterrichtet. Aber du wirst schon zurechtkommen — wie bislang mit allen Schülern.«
    Robert dachte eine Weile nach. »Genaugenommen hast du recht. Aber auch eine alte Katze läßt das Mausen nicht, und ich bin nun einmal das Lehren gewöhnt. Außerdem hält ein junger Geist einen alten frisch. Und Trevor mit seinem scharfen Verstand kann für einen ausgedienten Pädagogen im Ruhestand ein Ansporn sein.«
    »Im Ruhestand ist gut... Welch falsche Bescheidenheit.
    Nun, solange er dich nicht allzusehr plagt, solltest du es tun, sicherlich hilfst du ihm viel damit.«
    »Mit dem Englischen scheint er besondere Schwierigkeiten zu haben. Ich staune nur, wie oberflächlich unsere Sprache gelehrt wird. Der Junge kann nicht einmal zwischen einem Substantiv und einem Verb unterscheiden, und erst neulich meinte er, daß der Lake Poets etwas mit dem Ungeheuer von Loch Ness zu tun habe.«
    Jill lachte. »Aber was sagt seine Mutter zu diesen Plänen? Wird sie ihn denn überhaupt weglassen wollen?«
    »Doch, das glaube ich schon. Sie spricht zwar wenig, aber wie ich gehört habe, ist die Familie nicht glücklich. Sein Vater könnte ja leicht das Schulgeld aufbringen, aber er weigert sich hartnäckig. Also müssen wir hoffen, daß er ein Stipendium bekommt.«
    Von da an kam Trevor regelmäßig zweimal in der Woche zu Großvater. Seine Mutter holte ihn öfters ab, wobei sie den Aufbruch jedesmal länger hinauszögerte, um noch mit Robert Henderson zu sprechen.
    »Eine hinreißende junge Frau. Da sieht man gleich, wo der Junge den Geist her hat.«
    »Du kennst doch den Vater überhaupt noch nicht. Ich verstehe zwar nicht besonders viel von akademisch geschulten Hirnen, aber er kommt mir für die Leute in dieser Gegend ein wenig zu clever vor, wenn auch nur die Hälfte davon stimmt, was ich von ihm gehört habe.«
    Robert wirkte wieder sehr verschlossen. »Darüber kann ich nichts sagen. Nur das eine: Ich verspüre keine große Lust, James Wood kennenzulernen. Sein Ruf stempelt ihn zum Widerling. Vielleicht unverdientermaßen, aber Tatsache ist jedenfalls, daß sich der Junge vor seinem

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