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Verlieb Dich nie in einen Tierarzt

Verlieb Dich nie in einen Tierarzt

Titel: Verlieb Dich nie in einen Tierarzt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Scott
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Vater fürchtet. Wenn er über ihn spricht, gerät er fast in Panik. Und auch die Frau sieht nicht wie eine glückliche Ehefrau aus.«
    »Allerdings scheint mit ihr etwas nicht zu stimmen. Ich kann zu ihr keinen persönlichen Kontakt finden. Sie ist so entsetzlich zurückhaltend.«
    »Diese Scheu entspringt eher ihren Lebensumständen, als daß sie ihrer eigentlichen Natur entspräche. Ich kann mir vorstellen, daß sie früher ein glückliches, hübsches Mädchen war.«
    Schön und glücklich? Ja, das konnte auch Jill sich vorstellen, wenn sie es recht bedachte. Aber das mußte schon lange her sein, zu einer Zeit, als sie mit Alan Reid gemeinsam aufgewachsen war. Die Phantasie ging mit Jill durch, und sie dachte an eine Liebesgeschichte. Rachel hatte dann wohl die wahre Liebe im Stich gelassen, vielleicht, weil sie ihr in der Gestalt von Alan Reid nicht attraktiv genug verkörpert war, und diesen Farmer geheiratet, den niemand leiden konnte.
    Ihre Gedanken kreisten des öfteren um Wood, und als er einige Tage nach diesem Gespräch in der Bibliothek erschien, betrachtete sie ihn mit unverhohlener Neugierde. Diesen stattlichen, gutaussehenden Mann hätten die meisten jungen Mädchen einem stillen bebrillten Alan vorgezogen! Sie war stark beeindruckt von dieser blendenden Erscheinung: groß, schlank, dunkelhaarig, mit Gesichtszügen, die etwas hart und arrogant wirkten, früher aber von adonishafter Schönheit gewesen sein mußten. Auch seine Stimme empfand Jill als angenehm, als er nach seinem Sohn fragte.
    »Trevor ist bei meinem Großvater«, antwortete Jill. »Könnten Sie bitte hinübergehen und ihn selbst abholen, ich bin im Moment sehr beschäftigt.« Und das stimmte tatsächlich, denn die Bibliothek war gerade gut besucht. Außerdem wollte sie, daß Robert selbst sah, daß dieser Mann mit dem schlechten Ruf überhaupt nichts Düsteres an sich hatte und obendrein noch blendend aussah.
    Aber da hatte sie sich getäuscht, wenn sie angenommen hatte, daß Robert Henderson seine Meinung über Wood ändern würde. Großvater mochte Trevors Vater trotzdem nicht.
    »Du mußt doch zugeben, daß er toll aussieht und eine angenehme Stimme hat«, verteidigte Jill den unbeliebten Farmer.
    »Da gebe ich dir recht. Nur beeindruckt mich seine äußere Erscheinung nicht im geringsten. Seiner Ausdrucksweise nach zu urteilen, hat er sogar eine gute Schule besucht oder kommt aus einer Familie, in der man auf solche Vorzüge Wert legte. Oberflächlich betrachtet ist er ein ganz annehmbarer Bursche.«
    »Also, was hast du dann gegen ihn?«
    »Daß er offensichtlich ein Tyrann ist. Seine Stimme ist ganz und gar nicht sanft, wenn er mit seinem Sohn spricht, und Trevor fürchtet sich vor ihm. Der Junge ist in seiner Anwesenheit total verängstigt.«
    »Vielleicht verärgert ihn die Nervosität des Kindes. Er ist gewiß nicht der Typ, der dafür Verständnis aufbringt. Und die Stotterei macht bestimmt auch andere Leute nervös.«
    »Trevor reagiert aber auf ihn noch bedeutend nervöser als bei irgendeinem anderen Menschen. Und er vermeidet es auch bewußt, von seinem Vater zu sprechen. Da ich ihn dazu nie drängen würde, hatte ich bis neulich, wo ich die beiden zusammen erlebt habe, nur vage Vermutungen... Aber ich muß zugeben, daß Wood auch seine Vorzüge hat — vor allem Frauen gegenüber«, setzte Großvater boshafter- und völlig überflüssigerweise hinzu.
    »Nicht in Shepherd’s Crossing. Hier ist er unbeliebt. Er tut mir richtig leid. Seine Frau liebt ihn nicht, und sein Sohn fürchtet ihn. Nicht sehr erhebend für einen Mann.«
    »Und das um so weniger, als er selbst daran schuld ist. Allerdings werden wir ihn nicht oft zu Gesicht bekommen. Zum Glück hat er nichts dagegen, daß der Junge auch weiterhin zum Unterricht zu mir kommt.«
    Der häufigste Gast bei den Hendersons aber war — zu Jills großer Überraschung — Matthew Webster. Mit dem Sonntagsmahl hatte es begonnen. »Oder vielmehr mit Evelyns Ziegenbaby«, wie Jill meinte. Und nun waren die beiden Männer gute Freunde geworden. Immer häufiger rief Matthew den alten Herrn an und schlug ihm vor, ihn auf seinen Fahrten zu begleiten.
    »Haben Sie Lust zu einem Ausflug, Sir?« pflegte er fröhlich zu fragen. »Es ist ein schöner Tag, und ich habe zwei oder drei Visiten auf dem Lande, ziemlich weit weg von hier. Ich wäre froh über eine Begleitung.«
    Robert war dann regelrecht in Ferienstimmung, wie Jill bemerkte. Meistens fuhren Matthews beide Hunde mit, auf jeden

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