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Verlieb Dich nie in einen Tierarzt

Verlieb Dich nie in einen Tierarzt

Titel: Verlieb Dich nie in einen Tierarzt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Scott
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Fall aber sein großer Boxer Butler.
    »Warum kutschiert er denn diesen Riesenkerl ständig in der Gegend herum?« fragte sie einmal ihren Großvater. »Ist er sein Lieblingshund?«
    »Nicht unbedingt. Er liebt beide Hunde gleichermaßen. Webster liebt überhaupt alle Tiere, aber er hat etwas gegen Leute, die ihre Haustiere verhätscheln und überfüttern. Diese Verwöhnung bezeichnet er als Grausamkeit und nicht als Tierliebe.«
    »Ach du liebe Güte, wir sollten auch auf Cuthberts Taille achten.«
    »Cuthbert ist ganz in Ordnung. Webster mag nur nicht diese idiotische Angewohnheit, die Tiere mit kleinen Häppchen vom eigenen Essen zu füttern. Cuthbert und George haben täglich eine ordentliche Mahlzeit, wie es sich gehört.«
    »Aber der Boxer ist trotzdem ein Bulle von einem Kerl. Hält Matthew ihn nicht für zu dick?«
    »Nein. Du hast ihn bisher nur immer im Auto gesehen. Er ist stämmig, aber nicht fett. Außerdem ist er äußerst nützlich.«
    »Nützlich? Er sieht so gutmütig aus, daß man meinen könnte, er würde einen Dieb höchstens noch ins Haus hereinbitten und ihm eine Tasse Tee anbieten.«
    »Ich meinte nicht als Wachhund. In der Beziehung ist der Labrador mehr auf Draht. Aber Webster meinte neulich, der Hund verdiente glatt ein Gehalt. Für seine Praxis ist er unentbehrlich.«
    »Wie meinst du das? Wie kann er Matthew helfen?«
    »Nun ja«, antwortete Großvater zögernd, um seine Enkelin noch weiter auf die Folter der Neugierde zu spannen. »Dieser Hund ist eine transportable Blutbank... Das meine ich ernst. Wenn ein Hund verunglückt und Blut braucht, dann ist Butler zuständig. Er hat genügend Blut und gibt es liebenswürdigerweise auch noch her. Ich habe es neulich mit eigenen Augen gesehen.«
    Jill staunte ungläubig. »Ist das nicht grausam, den armen Kerl so zu quälen?«
    »Offensichtlich ist er daran gewöhnt, so daß es ihm nicht viel ausmacht. Webster erzählte, daß er manchmal seine Pfote freiwillig zur Blutentnahme ausstreckt, was ich allerdings für eine Übertreibung halte. Gewiß, er spendet Blut und sieht dabei blendend aus. Das kann ich bestätigen. Es schadet ihm nicht.«
    »Nun, das klingt ja phantastisch. Matthew sollte sich lieber eine eigene Blutbank für Hunde zulegen und nicht ständig den armen alten Kerl plagen.«
    »In seiner Praxis hat er selbstverständlich eine Blutbank, aber Butler ist für Notfälle zuständig. Wie Webster mir sagte, hat er mit Butlers Blut schon mehrere Hundeleben gerettet. Ein äußerst nützlicher Hund.«
    »Der Beruf des Tierarztes ist schon was, nicht wahr? Über die Ausbildung hinaus mußt du dir ständig etwas einfallen lassen... Eine Blutbank für Hunde... Ja, ich glaube, das wäre richtig. Wie steht es mit den Katzen?«
    »Danach habe ich Webster auch schon gefragt, und er meint, daß das schwieriger ist. Er hat keine. Aber im Notfall springt Butler ein. Allerdings nur einmal bei jeder Katze. Eine Wiederholung ginge nicht. Falls unser George also zwei Infusionen brauchen sollte, könnten wir nur für eine Butler bemühen. Die zweite Spende müßte von einer gefälligen Katze stammen.«
    »Ich kann mir nicht vorstellen, wie eine Katze gefällig sein kann... Aber die Idee, Butler einzuspannen, ist großartig. Kein Wunder, daß Matthew ihn überallhin mitschleppt. Der große gutmütige Hund als Lebensretter! Er müßte eine Medaille bekommen!«
     
    Für gewöhnlich blieb Großvater im Auto, wenn Matthew die Farmen besuchte. Aber manchmal, wenn ihn der Farmer eigens dazu einlud, ging er mit hinein und sah dem Tierarzt bei der Behandlung seiner vierbeinigen Patienten zu. Unweigerlich zog dies noch eine Einladung zum Tee nach sich, und Roberts Bekanntenkreis erweiterte sich zusehends. Er war sehr beliebt, und sein Ruf als >Professor für irgendwas< schüchterte seine neuen Freunde keineswegs ein. »Hirn oder kein Hirn«, sagte einmal ein Farmer, »ich kann das nicht beurteilen. Auf jeden Fall ist er ein guter alter Kerl.«
    Jill sonnte sich in der Beliebtheit ihres Großvaters, und indem sie sein jetziges Leben mit seinem früheren, sehr zurückgezogenen Vorstadtdasein verglich, stellte sie fest, daß es abwechslungsreicher und menschlich reicher geworden war. Sicherlich konnten ihn jetzt seine ehemaligen Kollegen nicht mehr besuchen, es sei denn der Zufall führte den einen oder anderen mal auf der Durchreise nach Shepherd’s Crossing. Fachgespräche über die Schule und Erziehungsprobleme waren seltener geworden, dafür traf er nun

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