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Verlieb Dich nie in einen Tierarzt

Verlieb Dich nie in einen Tierarzt

Titel: Verlieb Dich nie in einen Tierarzt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Scott
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Robert Henderson, Evelyn und Alan Reid waren ihre einzigen Vertrauten. Trotzdem respektierten sie die Farmer von Shepherd’s Crossing und hatten tiefempfundenes Mitleid mit ihr. Laut beklagte Jill, daß der Verkauf von Woods Farm ihnen nun Rachel entziehen würde.
    Sie mußte mit diesem schrecklichen Mann fortziehen. Hier zumindest hatte sie Freunde, die sie und ihren Sohn Trevor vor allen Unbillen beschützen würden. Wohin würde er sie jetzt mitnehmen, und wer würde sich um sie kümmern? Trevor war Großvater ergeben und auf seinen Nachhilfeunterricht angewiesen. »All das ist jetzt ruiniert. Ich wünschte nur, Matthew, das alles wäre nicht geschehen.«
    »Schließlich haben wir das Problem der Gemeinde gelöst. Und ich bin mir nicht sicher, ob das für Rachel das Ende ihres Lebens in Shepherd’s Crossing bedeutet.«
     
    Er sollte recht behalten. Wenige Tage, nachdem der Verkauf der Farm publik geworden war, fuhr Rachel mit ihrem Kleinwagen vor Großvaters Landhaus vor. Nach gut einer Stunde kam sie zu Jill. Ihr Gesicht war sehr bleich, aber es waren keine Spuren von Tränen zu sehen, auch ließ sie kein Zeichen von Schwäche erkennen. Sobald sie im Haus waren, sagte sie ruhig zu Jill: »Weißt du, ich werde nicht mit ihm gehen. Er kann hinziehen, wohin immer er will, und er kann leben, wo immer er will. Aber ohne mich.«
    »Das ist gut so«, murmelte Jill. Und ziemlich unpassend fuhr sie fort: »Laßt uns Kaffee machen.«
    Während sie den heißen Kaffee schlürften, wirkte Rachel weiterhin sehr gefaßt. »Warum sollte ich weggehen? Jim kann sich eine Haushälterin nehmen. Damit ist er gut bedient. Ich werde euch auf keinen Fall verlassen.«
    Die letzten Worte sagte sie mit einer Offenheit, ja Ungezwungenheit, die Jill überraschte. Während sie überlegte, was sie antworten sollte, redete Rachel weiter: »Ein Segen, daß du modern genug eingestellt bist, um nicht davon schockiert zu sein. Ich blieb nur wegen Trevor so lange. Ich hatte Angst, daß Jim ihn mitnehmen könnte. Nachdem ich kürzlich mit einem Anwalt gesprochen habe, bestehen keine Bedenken mehr. Er würde es nicht einmal versuchen. Er kümmert sich nicht um ihn — manchmal glaubte ich sogar, daß er ihn regelrecht haßt. Er würde nur versucht haben, Trevor mitzunehmen, um mich dadurch zu kränken. Auf jeden Fall wäre es für ihn schwierig, denn mein Anwalt sagte mir, daß das Sorgerecht im allgemeinen der Mutter zugesprochen wird. Besonders wenn die Frau einen einwandfreien Leumund hat, wie ich. Aber Jim wird nichts unternehmen, weil ich ihn sonst erpressen würde.«
    »Ihn erpressen?«
    »Schau mich nicht so entsetzt an. Das würde völlig normal vor sich gehen. Fangen wir mit den Nachbarn an: Sie stehen alle auf meiner Seite, und einige haben die schrecklichen Streitereien zwischen meinem Mann und mir mitbekommen. Sie würden jederzeit in den Zeugenstand treten und aussagen. Dann die Szene in jener Nacht, die du, Matthew und die anderen gesehen haben. All diesem würde Jim sich nicht stellen. Unvorstellbar, daß er vor Gericht geht, um das Sorgerecht für ein Kind zu erreichen, das er nicht leiden kann. Den Skandal würde er nicht riskieren. Mein Anwalt sagte mir, daß er bereit sei, Trevor freizugeben und einen monatlichen Unterhalt zu bezahlen. Reichlich wenig zwar, aber was kannst du mehr von ihm erwarten?«
    »Rachel, wie hast du das so lange ausgehalten?«
    »Nur wegen Trevor. Zunächst war Jim liebevoll zu mir, aber er sorgte nur für mich, weil ich sein Eigentum war. Dann kam das Kind, und er wurde eifersüchtig. Es wurde immer unerträglicher, bis er diese andere Frau fand.«
    »Kannst du dich wegen ihr von ihm scheiden lassen?«
    »Das habe ich nicht vor. Das würde für Trevor noch mehr Ärger bringen. Nein, wir werden uns auf eine zweijährige Trennung einigen und in aller Form auseinandergehen.«
    »Willst du damit sagen, daß du zwei Jahre auf die Scheidung warten mußt?«
    »Ja, es wird zwei Jahre dauern, bis Alan und ich heiraten können. Aber wir können warten. Ich bin erst zweiunddreißig, und wir haben noch genügend Zeit vor uns. Alan und ich werden uns treffen, sooft wir wollen — in aller Öffentlichkeit... Ich kann mir vorstellen, was du jetzt denkst, aber ich werde nicht mit Alan zusammenleben, obwohl wir beide reichlich darüber nachgedacht und auch mit Mr. Henderson darüber gesprochen haben.«
    Jill schnappte nach Luft. Eine rechtswidrige Alliance mit Großvater besprochen! Sie fragte mit matter Stimme: »Und was

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