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Verlieb dich nie in einen Vargas

Verlieb dich nie in einen Vargas

Titel: Verlieb dich nie in einen Vargas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Ockler
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hielt die Augen geschlossen, während er meinen Nacken küsste, mein Kinn … und dann lag sein Mund auf meinem, und mir stockte der Atem.
    »Bist du tatsächlich real?«, raunte ich an seinen Lippen. »Ja oder nein?«
    »Du wirst mich noch umbringen, princesa .« Seine Worte glitten in meinen Mund, während unsere Körper sich aneinanderdrängten.
    »Lass uns irgendwohin fahren.« Ich sprach schnell, verzweifelt bemüht, es zu sagen, ohne unseren Kuss zu unterbrechen. »Jetzt gleich. Mir ist egal, wohin. Nur bring mich …«
    »Jude.« Maris Stimme ließ meine Schädeldecke vibrieren. Ich befreite mich aus Emilios Armen und drehte mich zu ihr um, als sie zur Tür hereinkam, aber es war zu spät – unsere Umarmung konnte ihr unmöglich entgangen sein. Das plötzliche Fehlen seiner Berührung fühlte sich so kalt und falsch an, dass ich meine Arme um mich schlingen musste, um ein Zittern zu unterdrücken.
    Mari kochte vor Wut, sie hatte die Hände in die Hüften gestemmt. »Du hast Papi gesagt, er darf das Ding fahren?«
    »Ich … äh … hey.« Ungeachtet der Tatsache, dass mein Herz dreimal so schnell schlug wie normal, wich mir alles Blut aus dem Gesicht. Es dauerte einen Moment, bis mein Gehirn geschaltet hatte – weg von wegen Emilio in der Tinte sitzen , hin zu wegen Papi in der Tinte sitzen . »Wie bitte?«
    Emilio trat neben mir von einem Fuß auf den anderen, und ich wusste, er wartete darauf, dass ich mich behauptete. Dass ich aufhörte, mich von ihr wie ein Kind behandeln zu lassen, so, als sei jede wichtige Entscheidung bereits gefällt worden und würde an mich weitergereicht wie die Spielsachen oder die Stereoanlage.
    »Du hast gesagt, Papi dürfe wieder aufs Motorrad steigen«, sagte sie. »Erklär mir das.«
    »Das habe ich nicht … Er hat gesagt, er würde gerne«, entgegnete ich. »Du weißt, wie viel ihm das Motorrad bedeutet. Du hast ihn erlebt – es ist, als ob die Erinnerung daran einen Schalter in ihm umlegt. Wenn er es noch mal fahren will, ist das seine Entscheidung.«
    »Ist dir auch nur ansatzweise klar, was für eine entsetzliche, gefährliche, saudumme Idee das ist?«
    »Ist es nicht. Es ist eine tolle Idee.« Ich wandte mich Emilio zu. »Sag du es ihr.«
    Emilio sah mich flehend an, und ich bereute sofort, ihn da hineingezogen zu haben. Und dennoch. Er war mein wichtigster Zeuge. Er wusste, dass Papi wie geschaffen für das Motorrad war. Er wusste, was ihm das alles hier bedeutete, vielleicht noch mehr als ich.
    »Es ist nicht an mir, das zu entscheiden.« Er strich mit der Hand über sein Kopftuch, und in seinen Augen stand eine wortlose Entschuldigung, und ich wusste es, wusste, es tat ihm leid, wusste, er hatte recht. Es war nicht an ihm.
    Doch ich drängte ihn trotzdem.
    »Dieses Motorrad bedeutet Papi alles«, sagte ich. »Zumindest das kannst du bestätigen, oder?«
    »Jesus!« Mari warf die Hände in die Luft. »Wieso fragst du ihn? Du machst das alles bloß, weil du in Mr Motorrad hier verknallt bist. Tu nicht so, als ginge es dir darum, was gut für Papi ist.«
    »Aber so ist es! Er will …«
    »Es spielt keine Rolle, was er will, Juju. Er wird nicht Motorrad fahren.« Mari fuhr sich mit den Fingern durch die weißblonden Haare, die so verstrubbelt waren, als wäre sie gerade aus dem Bett gefallen. »Du hättest ihm niemals Hoffnung machen dürfen. Das gilt für euch beide. Er ist am Boden zerstört.«
    Sie stolzierte kopfschüttelnd zurück zum Haus und ich sackte auf der Werkbank zusammen.
    »Jetzt sag ich dir, was ich denke.« Emilio setzte sich neben mich und nahm meine Hand. Ich sah ihn an, in der Erwartung, in seinem Blick auf Wut zu stoßen, doch ich entdeckte dort nur seine Güte, seine unendliche Geduld. »Dein Vater sollte nicht Motorrad fahren. Es ist zu gefährlich. Das ist, was ich in Wahrheit denke. Er ist nicht gesund. Er ist nicht mehr in der Lage, eine solche Entscheidung zu treffen. Du musst deiner Schwester in dieser Sache vertrauen. Sie hat recht.«
    »Aber du weißt, was es ihm bedeuten würde und …«
    »Du hast ja keine Ahnung.« Emilios Stimme war tief und kratzig, und als er seufzte, dicht an meinem Ohr, war es schwer, sich nicht auszumalen, neben ihm aufzuwachen, in seinem Zimmer mit all den Straßenkarten zu liegen. Sein T-Shirt, das über dem Schreibtischstuhl hing, nackte Schultern, die sich in die Kissen schmiegten.
    »Warum bist du auf Maris Seite?«
    »Ich bin nicht auf ihrer Seite. Ich … ja, ich wünschte, er könnte Motorrad fahren,

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