Verlieb dich - Roman
bringen«, sagte Todd. »Kommen Sie mit einer solchen Nachfrage klar?«, fragte er Lopez.
»Natürlich.«
Wieder hörte Sara Papier rascheln.
»Hey, wo wollen Sie damit hin?«, bellte Biff.
»Ich dachte, Sie wollten mehr«, sagte Lopez.
»Für den Anfang reicht das. Wir nehmen das Zeug mit, unser Boss wird es testen, und dann setzen wir uns wieder mit Ihnen in Verbindung. Hier.«
Sara sah vor ihrem geistigen Auge, wie Todd dem Agenten das Geld übergab.
Ein erneutes Papierrascheln verriet ihr, dass Biff die Tabletten an sich genommen hatte.
Als sie Lopez »Keine Bewegung!« rufen hörten, sprangen Sara und Rafe auf und eilten ihm zu Hilfe, so dass die beiden Männer umzingelt waren.
Saras Knie schmerzte höllisch und drohte, jeden Augenblick nachzugeben, weil sie so lange hinter den Büschen gekauert hatte. Doch sie riss sich zusammen und hielt die Stellung, die Waffe auf Biff und Todd gerichtet.
Pirro war längst auf den lehmigen Boden gesunken und schluchzte vor Erleichterung.
Während Rafe und Sara Biff und Todd Handschellen anlegten, leierte Agent Lopez ihnen ihre Rechte herunter.
Es war genauso schnell vorüber, wie es angefangen hatte, und die Aktion war ein voller Erfolg gewesen – abgesehen davon, dass Sara nun sicher wusste, dass sie die strenge Prüfung nicht bestehen würde, die sie machen musste, um nach dem Krankenstand wieder ihren Dienst bei der New Yorker Polizei versehen zu dürfen.
Nach der Verhaftung der beiden Schmuggler bekam Coop wie besprochen die Gelegenheit, ein Exklusivinterview mit Pirro zu führen. Lopez überprüfte Pirros Schilderungen, um sicherzustellen, dass er die Ereignisse durch diverse Ausschmückungen nicht verzerrt dargestellt hatte, und dann erteilte er Coop die Erlaubnis, den Artikel zu drucken.
»Ich weiß nicht, wie es dir geht, aber ich bin fix und fertig«, brummte Rafe, als er und Sara endlich zu Hause waren.
»Und ich erst.« Sara ließ sich auf die Couch fallen und legte sogleich ihr Bein hoch.
Rafe musterte sie besorgt und ging in die Küche. Kurz darauf kehrte er mit einer Packung Schmerztabletten, einem Glas Wasser und einem Eisbeutel zurück. Er deponierte beides auf dem Tisch. »Rutsch rüber. «
Mit einem bezaubernden Lächeln machte sie ihm auf der Couch Platz, damit er sich neben sie setzen konnte.
»Hier.« Er reichte ihr eine Ibuprofen gegen die Schmerzen und die Schwellung. Sie nahm die Tablette dankbar entgegen, steckte sie in den Mund und spülte sie mit Wasser hinunter.
»Danke.«
»Gern geschehen. Okay, und jetzt das Eis.« Er hielt den Eisbeutel in die Höhe. »Soll ich?«
Sie nickte.
Ganz behutsam, um nicht zu viel Druck auf das verletzte Gelenk auszuüben, platzierte er den Eisbeutel
auf ihrem Knie, so dass der Großteil der Schwellung abgedeckt war.
Trotzdem verzog sie beim ersten Kontakt das Gesicht.
»Tut’s weh?«, fragte er. »Oder ist es einfach nur kalt?«
»Beides.«
Rafe war, als würde er ihren Schmerz am eigenen Leib verspüren. Er wusste, dass Sara hart im Nehmen war; sie konnte so einiges an körperlichen Schmerzen aushalten und nahm die für die Heilung erforderlichen Medikamente gewissenhaft ein. Viel problematischer war der emotionale Aufruhr, der ihr von Tag zu Tag mehr zusetzte. Der Einsatz gerade eben hatte sie wieder einmal deutlich daran erinnert, welchen Belastungen ihr Körper im Außendienst ausgesetzt sein würde, insbesondere in Manhattan. Es stand ernsthaft zu bezweifeln, dass sie mit ihrem lädierten Knie jemals wieder den Anforderungen standhalten könnte.
Aber Rafe war klug genug, das jetzt nicht zur Sprache zu bringen. Stattdessen saß er schweigend neben ihr und wartete zwanzig Minuten, bis das Eis seine Wirkung getan hatte. Dann stand er auf, streckte ihr die Hand hin und half ihr hoch, um sie ins Schlafzimmer zu bugsieren, wo sie sich beide hinlegen konnten. Kaum waren sie im Bett, kuschelte sie sich an ihn und schlief sofort ein.
Sie fühlte sich bei ihm offenbar so sicher, dass sie sich völlig entspannen konnte. Wenn sie sich schwach fühlte, vertraute sie ihm. Sie liebte ihn eben auf ihre
ganz eigene Art. Das hätte ihm auch genügt, wenn er nicht dauernd das Ende im Hinterkopf gehabt hätte, das sie für unvermeidlich hielt.
Rafe wachte erholt auf, was er einigermaßen erstaunlich fand in Anbetracht der Tatsache, dass er Sara den größten Teil der Nacht in den Armen gehalten hatte. Soweit er sich erinnern konnte, hatte er sich nicht ein einziges Mal auf die Seite gerollt oder
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