Verlieb dich - Roman
alles, was dauerhafte Verpflichtungen bedeutete, hatte ihren anfänglichen Widerstand offenbar aufgegeben. In Saras Augen gab es keine dauerhaftere Art der Bindung als die gemeinsame Anschaffung einer Immobilie.
»Das ist sozusagen eine Kompromisslösung – es soll quasi unser Basislager werden, für die Zeit zwischen unseren Reisen.« Das Funkeln in seinen Augen sprach Bände.
»Ich freue mich für dich, Coop. Wirklich. Aber ich werde dich als Nachbarn vermissen.«
»Hey, ich arbeite doch in der Stadt. Vorläufig zumindest. Es gibt nämlich noch weitere Neuigkeiten. Ich
habe vor, mich ernsthaft auf das Schreiben von Romanen zu konzentrieren. Du weißt schon, als Vollzeitbeschäftigung zwischen unseren Weltreisen. Lexie und ich feilen gerade an den Details.«
Sara schüttelte den Kopf. So schnell konnten sich manche Dinge ändern. »Ich wünsche dir, dass all deine Träume in Erfüllung gehen. Du hast es verdient. Ich kann nur hoffen, dass Lexie es auch wirklich ernst meint.«
Aber eigentlich gab es diesbezüglich keinen Anlass zur Sorge.
Lexie und Coop liebten einander aus tiefstem Herzen. Sara glaubte zwar, was sie selbst betraf, nicht an die große Liebe, aber es gab ganz offensichtlich Leute, für die existierte sie tatsächlich.
»Du verdienst genau dasselbe«, meinte Coop. »Und du kommst uns natürlich besuchen. Wir werden uns regelmäßig sehen, ja?«
Sara zwang sich zu einem Lächeln, obwohl sie ernsthaft daran zweifelte, dass sie weiterhin so eng befreundet sein würden, wenn Coop erst einmal weggezogen war.
»Du könntest das alles auch haben, weißt du«, meinte Coop. »Du müsstest nur ein bisschen offener sein.«
Sie verdrehte die Augen. »Geht das schon wieder los? Ständig hackst du wegen meiner Einstellung zum Thema Ehe auf mir rum.«
»Es geht um deinen mangelnden Glauben an die Ehe«, korrigierte er.
Sie umklammerte die Armlehne. »Wie oft muss ich
dir das noch erklären? Es gibt in meiner Familie hinlängliche Beweise dafür, dass Polizeiarbeit und Eheleben schlicht unvereinbar sind«, erinnerte sie ihn.
»Schon meine Großeltern lagen sich ständig wegen der ungünstigen Arbeitszeiten und der gefährlichen Tätigkeit in den Haaren, und als sie sich schließlich getrennt haben und mein Großvater ausgezogen ist, haben ihre Kinder sehr darunter gelitten. Dann kam die Versöhnung, und mein Großvater zog wieder ein, aber glücklich waren sie deswegen noch lange nicht. Ein Onkel von mir ist geschieden und kreuzunglücklich, weil er seine Kinder nicht sehen darf. Meine Tante war die erste weibliche Polizistin in der Familie und unglaublich stolz auf ihren Beruf. Ganz im Gegensatz zu ihrem Mann, der sie schließlich verlassen hat, weil er es nicht ertragen konnte, dass sie die Hosen anhatte. Außerdem war auch ihm ihre riskante Arbeit ein Dorn im Auge. Einer meiner Cousins ist bei einem Einsatz gestorben, so dass seine Frau ihr gemeinsames Kind allein großziehen muss. Sie ist unglaublich wütend auf das Schicksal und im Moment nicht gerade eine besonders gute Mutter. Von meinen Eltern fange ich lieber gar nicht erst an …«
Sie brach ab und holte tief Luft.
Coop, der sie die ganze Zeit über nicht aus den Augen gelassen und nur darauf gewartet hatte, endlich zu Wort zu kommen, warf unverzüglich ein: »Und was ist mit dem einzigen positiven Beispiel? Warum hast du das unterschlagen?« Typisch, dass er ihr jetzt damit kam, nur weil er bis über beide Ohren verliebt war.
Zugegeben, ihre Cousine Renata – Reni, wie Sara sie seit ihrer Kindheit nannte – war tatsächlich glücklich verheiratet.
Sara musste Coop also wohl oder übel Recht geben. »Reni und ihr Mann müssen aber verdammt hart an ihrer Beziehung arbeiten, damit sie funktioniert. Mein Leben als Polizistin ist auch so schon anstrengend und stressig genug; warum soll ich es mir noch zusätzlich schwermachen, wenn meine Chancen, eine glückliche Beziehung zu führen, derart gering sind?«
»Weil das Glück es wert ist?« Coop konnte es einfach nicht lassen.
»Püh.« Sie wedelte mit den Händen. »Jetzt habe ich aber genug von deinen Gefühlsduseleien.«
Ihr Blick streifte die Zeitung, und sie beschloss, zu einem weit wichtigeren Thema zurückzukehren. »Was soll ich denn nun machen?« Sie deutete auf ein Dienstfoto von sich, das anscheinend ihre Abteilung herausgerückt hatte. »Diese Verrückten werden bald scharenweise vor meiner Haustür aufkreuzen«, bemerkte sie entnervt.
Coop lachte, widersprach ihr jedoch
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