Verlieb dich - Roman
ausweichende Antworten einfallen lassen, aber das bedeutete nicht, dass er vergessen hatte, was Sara für ihn getan hatte – und was es über ihre Gefühle für ihn aussagte, dass sie bei ihm geblieben war. Und dann war da noch seine latente Neugier, was wohl geschehen würde, wenn sie weitergehen und ausprobieren würden, was es mit dem Knistern auf sich hatte, das zwischen ihnen deutlich zu spüren war.
Und jetzt war sie hier, bei ihm.
»Bist du sicher?«, fragte Sara zögernd. »Es klingt, als wäre da drin eine ganze Armee versammelt.«
»Das trifft es ganz gut«, stimmte Rafe ihr mit einem übertriebenen Schaudern zu. »Und du wärst eine willkommene Erinnerung an mein Leben in New York. Also, bitte bleib.«
»Okay. Ich wünschte bloß, Angel hätte erwähnt, dass ich hier mitten in ein Familientreffen hineinplatze. «
Er legte Sara die Hand auf die Schulter, und die Wärme ihrer nackten Haut versengte ihm fast die Fingerspitzen. »Tust du nicht, keine Sorge. Angel weiß, dass
hier Gäste stets willkommen sind. Mom sagt nicht umsonst immer, sie würde in der Badewanne kochen – mit anderen Worten, es ist genug da, um ganze Heerscharen von Leuten zu verköstigen. Aber erst musst du mir noch eines verraten: Was führt dich denn überhaupt in diese Gegend?«
Sie sah ihn mit ihren wunderschönen Augen an. »Du, wenn ich ganz ehrlich sein soll.«
Ehe er etwas erwidern konnte, flog die Vordertür auf und Mariana Mancuso trat zu ihnen auf die Veranda. »Toni hat erzählt, dass du Besuch hast, da wollte ich unseren Gast natürlich gleich mal begrüßen«, sagte sie. Ihr Timing war wie immer perfekt.
»Tag, Mrs. Mancuso«, sagte Sara. »Schön, Sie wiederzusehen. «
»Sara! Das ist aber eine angenehme Überraschung!« Rafes Mutter trat zu ihnen und drückte sie ungestüm an sich.
Sara, die nicht mit einer derart überschwänglichen Begrüßung gerechnet hatte, riss überrascht die Augen auf, hatte sich aber gleich wieder gefangen und erwiderte die Umarmung.
»Bitte verzeihen Sie, dass ich mich quasi selbst eingeladen habe.«
»Unsinn! Sie sind hier immer willkommen! Und wie ich bei der Umarmung soeben feststellen musste, haben Sie eindeutig zu wenig Fleisch auf den Rippen. Also, kommen Sie doch rein und essen Sie mit uns. Dann können Sie auch gleich den Rest der Familie kennenlernen. «
Durch die stürmische Umarmung seiner Mutter war Saras Top etwas verrutscht und ließ im wahrsten Sinne des Wortes tief blicken. Rafe beäugte wohlwollend ihr Dekolleté. Ihre Kurven waren einfach perfekt.
»Wir kommen gleich rein«, sagte Rafe zu seiner Mutter. »Wir waren gerade mitten im Gespräch.« Er wollte noch herausfinden, warum Sara zu ihm gekommen war.
Und was sie wollte.
Ob sie ihn wollte oder nicht. Als sich der Gedanke erst einmal in seinen Gehirnwindungen festgesetzt hatte, ließ er sich nicht mehr abschütteln. Sara war in jeder Hinsicht die falsche Frau für ihn, abgesehen von der einen Tatsache, die am meisten zählte: Er begehrte sie. Er war total verrückt nach ihr. Er wollte herausfinden, was geschah, wenn sie dem unterdrückten Verlangen nachgaben und sich nahmen, was sie beide wollten.
Aber er bekam keine Gelegenheit, dem weiter nachzugehen.
Seine Mutter hatte seine Andeutung, sie solle schon mal vorgehen, ignoriert und stattdessen den Arm um Saras Schulter gelegt, und nun führte sie sie ins Haus. Natürlich hatte sich bereits die gesamte Sippschaft an der Tür versammelt, um Onkel Rafes Freundin , wie Toni sie vorhin genannt hatte, kennenzulernen.
Den Titel würde Sara mit Sicherheit nicht allzu bald wieder los.
Ob er nun den Tatsachen entsprach oder nicht.
Kapitel 5
Rafe hatte eine große Familie. Eine sehr große Familie. Sämtliche Mitglieder hatten sich um den langen Esstisch versammelt, und sie redeten alle gleichzeitig. In Saras von Scheidung geprägter Familie und Verwandtschaft hatte es solche großen, unbeschwerten Clanversammlungen nie gegeben. Szenen wie die, die sich ihr hier boten, waren somit etwas völlig Neues für sie, aber das turbulente Durcheinander hatte seinen ganz eigenen Reiz, wie sie fand. Ständig wurden neue Speisen herumgereicht, so dass Sara schon bald den Überblick verlor, was sie bereits gekostet hatte und was nicht. Sie hatte zwar schon gegessen, aber es wäre schlicht unhöflich gewesen, Mrs. Mancusos großzügiges Angebot abzulehnen.
Und ehrlich gesagt duftete auch alles sehr verführerisch.
Rafe beugte sich zu ihr rüber und flüsterte: »Du kannst
Weitere Kostenlose Bücher