Verlieb dich - Roman
steckst. Aber ich finde, du solltest dringend zu mir ziehen, nur um ganz sicher zu gehen.«
Sie nickte. »Zu dem Schluss bin ich auch schon gekommen. Dein Haus ist ziemlich abgelegen und schwer zu finden, Angels Pension dagegen liegt direkt im Zentrum des Geschehens. Es ist nur so …« Sie zog die Nase kraus.
»Was?«
»Ich hatte mich schon so darauf gefreut, Angel morgen mit ihren Apfeltörtchen zu helfen.« Sie warf einen Blick auf die sorgfältig mit Teig ausgekleideten Förmchen auf dem Tisch.
Er brach in schallendes Gelächter aus: »Sara Rios, willst du mir etwa erzählen, dass du Gefallen daran findest, die Hausfrau zu spielen?«
Sogleich überzog eine bezaubernde Röte ihre Wangen und ein verlegenes Lächeln umspielte ihre Lippen. »Sagen wir mal, es hat seine Reize.«
»Keine Sorge, du kannst ihr trotzdem helfen. Ich
werde dich eben auf Schritt und Tritt verfolgen; nur so kann ich dich bewachen. Also, falls dich wider Erwarten jemand hier aufspüren sollte, bekommt er es erst einmal mit mir zu tun.«
Sie nickte zustimmend. »Macht es dir auch wirklich nichts aus, mein Babysitter zu sein?«
»Natürlich nicht. Das Festival hätte ich mir ohnehin nicht entgehen lassen.« Und jetzt hatte er die perfekte Ausrede, um ihr ständig auf den Fersen zu sein. Auf diese Weise konnte er ungehindert ihre langen Beine, ihren knackigen Hintern und ihr süßes Gesicht bewundern …
»Super! Danke.« Erleichterung spiegelte sich in ihrer Miene. »Ich muss hier noch Klarschiff machen, dann packe ich zusammen und wir können starten.«
»Und ich rufe inzwischen Captain Hodges an und frage nach, ob er etwas von der Bezirksstaatsanwältin gehört hat.«
»Das wäre toll. Ich traue mich einfach nicht, es selbst zu tun. Ich weiß, die Leitungen werden ständig auf Wanzen durchsucht, aber ich habe trotzdem ein mulmiges Gefühl.« Sie seufzte. »Danke, Rafe. Du hast dir deinen Krankenstand bestimmt anders vorgestellt.«
Das stimmte, aber er würde für sie da sein, solange sie ihn brauchte.
Während Sara den Abwasch erledigte, versuchte Rafe von Angels Telefon aus, Hodges zu erreichen. Vergeblich. Er hinterließ eine Nachricht und bat um einen Rückruf auf seinem Handy.
Er holte sich gerade eine Dose Limo aus dem Kühlschrank,
als er plötzlich ein seltsames Geräusch vernahm. Es kam von draußen – ein lautes, sich mehrfach wiederholendes Klopfen, direkt an der Wand hinter der Spüle.
Vorsichtig schlich Rafe durch die Hintertür hinaus in den Garten und wäre beinahe über seinen Bruder gestolpert, der vor dem Wasserhahn gleich neben der Tür kniete und offenbar versuchte, einen Schlauch daran zu befestigen.
»Was um Himmels willen treibst du denn da?«, fragte Rafe. Wie gut, dass er seine Waffe noch nicht gezogen hatte!
»Ich tausche den alten undichten Schlauch gegen einen neuen aus. Und was machst du hier?«
»Ich hole Sara ab. Weiß Angel, dass du hier bist?« Nick schüttelte den Kopf. »Und du wirst dich gefälligst hüten, es ihr zu sagen. Pirro hat erwähnt, dass der Schlauch undicht ist und Angel den Garten nicht ordentlich gießen kann.«
»Wenn sie das rauskriegt, bringt sie dich um.«
»Deshalb sollst du ja auch den Schnabel halten.«
Rafe hob eine Augenbraue. »Glaubst du ernsthaft, sie wird nicht merken, dass der Schlauch neu ist?«
Angel wollte sich partout nicht helfen lassen. Immerhin, die Tatsache, dass Nick ihr half, anstatt zu jammern, wertete Rafe als gutes Zeichen. Aber das Theater, das Angel veranstalten würde, wenn sie feststellte, dass sich Nick in ihr Leben einmischte, würde garantiert in der ganzen Stadt zu hören sein.
»Bis sie es spitzkriegt, bin ich längst fertig und über
alle Berge, und dann muss sie sich zumindest nicht mehr mit dem alten Schlauch herumärgern.«
»Das ist unglaublich edel von dir.« Rafe schwieg einen Augenblick und überlegte, ob er Nick einen guten Rat erteilen sollte. Er war schließlich sein Bruder, und Rafe wollte, dass er glücklich war. »Vielleicht würde Angel es ja zu schätzen wissen, wenn sie sieht, dass du dich für ihr … Projekt interessierst. Vielleicht solltest du ihr sagen, dass du gekommen bist, weil du dich mit ihrer Geschäftsidee angefreundet hast und sie dabei unterstützen willst. Statt hier herumzuschleichen, als wärst du der Meinung, dass sie allein nicht zurechtkommt. Ich wette, das wäre für eine Versöhnung sehr hilfreich.«
»Vielleicht kann Angel ja auch für sich selber sprechen! «
Rafe stöhnte und drehte sich zu
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