Verlieb dich - Roman
Verwandtschaft, die mit einem Polizisten oder einer Polizistin verheiratet sind – oder waren – hatten oder haben Eheprobleme.«
»Aber es ist seine Einstellung, die uns auseinandergebracht hat, nicht mein Geschäft!« Angel boxte frustriert auf den Teig ein.
»Sie haben gesagt, er will reden; können Sie ihm diesen Wunsch nicht erfüllen?«, fragte Sara sanft.
»Und das alles immer wieder und wieder durchkauen? « Angel schüttelte den Kopf. »Nein danke. Hören Sie, ich bin es in Gedanken schon Millionen Mal durchgegangen, und ich möchte lieber nicht darüber sprechen, wenn es Ihnen nichts ausmacht.«
Der Schmerz in Angels Augen war deutlich sichtbar; die Wunde war eben noch lange nicht verheilt.
»Nein, natürlich nicht. Ich verstehe das.« Sara beschloss, zu einem Thema zurückzukehren, das ihr noch mehr am Herzen lag. »Ich nehme an, dass Rafes Wunsch nach einer stabilen Ehe auf seine Kindheitserfahrungen zurückzuführen ist. Wie alt waren die Jungs, als ihr Vater die Affäre hatte?«
»Nick war achtzehn und ging damals gerade aufs College. Rafe war fünfzehn. Carol war zwölf, noch ziemlich jung also. Aber die Jungs bekamen alles mit.«
»Rafe hat also nur zu gut verstanden, was passiert ist.«
»Ganz recht«, meinte Angel. »Er weiß, dass man in eine Beziehung viel harte Arbeit investieren muss, wenn sie glücklich sein soll.«
Aber nicht einmal er kann Wunder wirken , dachte Sara.
Angel stand auf und betrachtete die halbfertigen Mini-Törtchen auf dem Tisch vor ihnen, die nur noch darauf warteten, gefüllt, mit einem Teiggitter versehen und ins Backrohr geschoben zu werden. »Gute Arbeit«, lobte sie Sara.
»Danke!« antwortet diese. Sie war stolz auf sich und das Ergebnis der Rückbesinnung auf ihre Fähigkeiten als Köchin.
»Hätten Sie Lust, mir morgen Vormittag mit der Füllung zur Hand zu gehen? Ich möchte die kleinen Törtchen ganz frisch zubereiten, kurz bevor das Festival losgeht.«
Sara nickte. »Gern.«
Da klopfte es an der Tür.
»Hoffentlich ist das nicht mein Vater. Oder Nick, der mal wieder den Heimwerker spielen will«, murmelte Angel. »Entschuldigen Sie mich einen Augenblick.« Sie drehte sich um, ging zur Tür und schob den Vorhang zur Seite, um hinauszuspähen.
»Rafe! Komm herein zu uns!«, rief sie und öffnete sogleich die Tür, so dass Sara keine Zeit blieb, sich für sein Erscheinen zu wappnen.
Er trat ein, und Sara hatte sofort Schmetterlinge im Bauch, als sie ihn erblickte. Das passierte ihr in letzter Zeit andauernd, wenn er in der Nähe war. Er sah in
seinem blauen T-Shirt und den abgetragenen Jeans aber auch unglaublich sexy aus.
Sie begrüßte ihn mit einem Winken. »Hi!«
»Hey.« Er winkte zurück.
Seine Schwägerin drehte sich zu ihm um und drückte ihn kurz an sich. »Was führt dich zu mir?«
»Ich muss etwas mit Sara besprechen«, sagte Rafe, ohne den Blick von seiner Ex-Kollegin abzuwenden.
»Ich gehe mich kurz ein bisschen frischmachen, dann könnt ihr euch ungestört unterhalten«, meinte Angel.
»Danke«, murmelte Sara.
Rafe wartete ab, bis Angel hinausgegangen war. Während sie draußen die Treppe knarren hörten, trat er zu Sara an den Tisch, drehte einen der Stühle um und ließ sich rittlings darauf nieder. »Du hast Mehl im Gesicht.« Er grinste und fuhr ihr mit der Hand über die Stirn.
Ihre Haut brannte bei der Berührung.
Das Verlangen flackerte in seinen Augen auf, doch er ignorierte das Knistern zwischen ihnen, das schon wieder deutlich spürbar war. »Ich bin gleich hergekommen, als ich deine Nachricht erhalten habe. Was ist denn los?«, fragte er stattdessen.
»Meine Bank hat mir eine Warnung geschickt. Jemand hat versucht, Erkundigungen über meine Kontobewegungen einzuziehen.«
Er runzelte die Stirn. »Das ist nicht gut. Konnten sie dir sagen, wer dahintersteckt?«
Sie schüttelte den Kopf. »Nein, aber ich habe seit meiner Abreise nur Bargeld verwendet. Ich habe keinerlei Spuren hinterlassen.«
»Wenn diese Typen dich wirklich suchen, ist es nur eine Frage der Zeit, bis sie dich hier aufstöbern.«
Sara schnaubte resigniert, und Rafes Magen zog sich schmerzhaft zusammen. Eben war sie noch ein Sonnenschein in weißen Shorts und einem sexy gelben Top gewesen, und jetzt sah sie aus, als wäre ihre beste Freundin gestorben.
Er legte ihr einen Arm um die Schultern, und seine Handfläche begann zu glühen, sobald sie mit ihrer nackten Haut in Berührung kam. »Soweit wir wissen, haben sie bislang keine Ahnung, wo du
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