Verlieb dich - Roman
gemeinsam unterwegs.«
»Ich stimme Angel zu; Nick können wir als Verdächtigen ausschließen«, meinte Rafe. »Gibt es irgendjemanden in der Familie, der sich Feinde gemacht haben könnte?«
Wieder meldete sich Angel zu Wort. »Nicht, dass ich unbedingt das Opfer sein möchte, aber falls der Täter es auf die Familie oder die Firma abgesehen hat, dann hätte er doch sicher den Gewürzstand in Brand gesteckt und nicht meinen Apfelkuchenstand, oder?«
»Das kommt darauf an. Es ist nicht auszuschließen, dass das Feuer als unauffällige erste Warnung dienen
sollte, ehe das eigentliche Ziel ins Visier genommen wird«, erklärte Sara, und Rafe nickte.
Pirro bekam unvermittelt einen heftigen Hustenanfall.
»Warte, Dad, ich hole dir etwas zu trinken.« Angel rannte in die Küche und kehrte gleich darauf mit einem Glas Wasser für ihren Vater zurück.
»Sara hat Recht«, sagte Rafe, sobald Angel wieder da war. »Geht’s wieder, Pirro?«
Dieser nickte. »Ja, ja, alles okay.« Er hustete noch ein-, zweimal, aber es klang nicht mehr so schlimm wie zuvor.
Nichtsdestoweniger verhielt sich Pirro heute Abend ungewöhnlich nervös, fand Rafe. Kein Wunder, denn natürlich war er um Angels Sicherheit besorgt.
»Hattet ihr in letzter Zeit Probleme mit der Auslieferung, über die ich Bescheid wissen sollte? Gab es irgendwelche Beschwerden?«, fragte Rafe, zu Pirro gewandt.
Pirro rieb sich den kahlen Kopf. »Nein, nein, überhaupt nicht. Es ist alles bestens. Warum auch nicht, was sollte denn sein?«, schwadronierte er umständlich. Er wirkte nach wie vor sehr aufgeregt.
»Könnte es sich um Vandalismus von Jugendlichen handeln?«, fragte Angel.
»Möglich ist alles«, antwortete Sara.
Doch Rafe war da anderer Meinung. Sein Instinkt sagte ihm eindeutig, dass jemand den Stand ganz bewusst in Flammen hatte aufgehen lassen.
»Ich mache mir entsetzliche Sorgen, dass jemand
meiner Angel etwas antun will. Das ist einfach grauenhaft«, sagte Pirro.
Tante Vivian nickte zustimmend. »Angel, mein Schatz, ich will nicht, dass du heute Nacht mit fremden Leuten unter einem Dach schläfst. Du wirst die Nacht bei uns verbringen«, verkündete sie, als wäre es bereits beschlossene Sache.
Angel schielte zu Nick und schüttelte unauffällig den Kopf.
»Keine Sorge, Angel wird nicht allein sein«, meinte Nick. »Ich werde die Nacht bei ihr in der Frühstückspension verbringen.«
Pirro atmete erleichtert auf. »Du bist wie ein Sohn für mich, Nick. Du bist ein guter Junge. Danke.«
»Das war ein sehr langer Tag. Ich bin erschöpft und mit meinen Nerven am Ende. Ich möchte jetzt wirklich heim«, sagte Tante Vi.
Rafe nickte. »Pirro, bitte fahr mit Tante Vi nach Hause. Hier kannst du ohnehin nichts mehr tun. Nick wird sich um Angel kümmern.«
»Das ist eine gute Idee, Dad. Du siehst auch müde aus. Fahr nach Hause und schlaf dich aus«, sagte Angel. »Meinetwegen brauchst du dir keine Sorgen zu machen.«
»Okay.« Ihr Vater und Tante Vi begannen sich zu verabschieden, und wie üblich dauerte es noch eine halbe Stunde, bis sie tatsächlich zum Aufbruch bereit waren. Rafe hatte schon gehofft, Tante Vi würde nach dem Brand erst einmal nicht mehr an ihren Verdacht denken, dass ihr Mann sie betrog oder sonst etwas
Verwerfliches tat. Doch als Rafe die beiden zur Tür begleitete und seine Tante ihn zum Abschied umarmte, flüsterte sie ihm ins Ohr, sie würde ihn anrufen, wenn Pirro das nächste Mal allein aus dem Haus ging, damit Rafe ihn verfolgen könnte.
Bis Rafe ins Wohnzimmer zurückkehrte, hatte Sara Eistee ausgeschenkt und unterhielt sich mit Angel und Nick. Die drei schienen sich blendend zu verstehen und waren mittlerweile auch per Du. Die Art und Weise, wie Sara mit seiner Familie umging, schien alle schnell für sie einzunehmen. Und sie schien sich bei Rafe bereits wie zu Hause zu fühlen, bot seinem Bruder und Angel Getränke an, als wäre sie die Gastgeberin, sehr zu Rafes Freude.
Leider blieb ihm keine Zeit, den Augenblick entsprechend zu genießen. »So, nachdem Pirro und Vivian weg sind, muss ich mich mit euch beiden unterhalten«, verkündete Rafe, zu seinem Bruder und zu Angel gewandt.
»Was gibt’s?«, fragte Nick.
Sara warf Rafe einen wissenden Blick zu, ehe dieser sagte: »Bevor wir über etwas anderes reden, würde ich gerne wissen, ob ihr von irgendwelchen Beschwerden gegenüber Spicy Secret gehört habt oder ob ihr von jemandem wisst, der einen Groll gegen die Firma hegt und nicht davor zurückschrecken
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