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Verlieben war nicht abgemacht - Asher, B: Verlieben war nicht abgemacht - The Pretend Wife

Verlieben war nicht abgemacht - Asher, B: Verlieben war nicht abgemacht - The Pretend Wife

Titel: Verlieben war nicht abgemacht - Asher, B: Verlieben war nicht abgemacht - The Pretend Wife Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bridget Asher
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an.
    »Wenn überhaupt, dann ist er ein abstrakter Impressionist auf dem Gebiet, denke ich. Ich wünschte, ich wüsste eine Möglichkeit, das zu vermarkten. Wer würde dafür Geld bezahlen?«
    Und schwups wurde aus einem Kompliment eine Beleidigung. » Du gibst Geld dafür aus, Faith«, lag mir auf der Zunge, aber ich sprach es nicht aus.
    »Moment mal«, sagte sie. »Wo bist du? Heute ist Samstag, oder? Fährst du an den See?«
    »Ich sitze bereits im Zug.«
    »Also hast du dich für interessant entschieden.«
    »Ich könnte an der nächsten Station aussteigen und zurückfahren. Es wäre ganz einfach.« Ich kramte in meiner Handtasche, spielte das Spiel, Gegenstände durch Betasten zu erkennen. Meine Finger identifizierten einen Lippenpflegestift und den Hausschlüssel meines Vaters.
    »Tu, was du dir vorgenommen hast«, sagte Faith. »Eine Virusinfektion ist nicht die einzige Möglichkeit, den Ehemann auf Trab zu bringen und etwas zu entdecken, was man bei ihm gesucht hat.«
    »Was soll das heißen?«
    »Nichts. Ich bin total durch den Wind«, antwortete sie. »Hör nicht auf mich.«
    »Willst du mir sagen, dass ich das hier mache, um Peter auf Trab zu bringen?«
    »Nein, nein. Vergiss es! Ich habe … wie heißt das Wort gleich? Projiziert. Ich habe meine Beziehungsprobleme auf dich projiziert. Du darfst wirklich nicht auf mich hören.«
    »Das tue ich nicht, Faith. Das tue ich sowieso nicht.«
    »Ich glaube, ich höre Edward. Sorry, ich muss auflegen. Bitte vergiss, was ich gesagt habe. Ernsthaft.« Sie unterbrach die Verbindung.
    Während meine Finger eine angebrochene Rolle Kalziumtabletten und einen Lippenkonturstift identifizierten, fragte ich mich, ob ich Peter eifersüchtig machen wollte. Ja. Eindeutig. Wer würde das nicht wollen? Aber war das mein einziges Motiv für diese ganze Aktion? Ihn auf Trab zu bringen? Etwas zu entdecken, was ich bei ihm gesucht hatte? Ich sorgte mich eine Zeit lang deswegen, bis ich schließlich zu dem Schluss kam, dass es nicht stimmte. Dass es noch schlimmer war. Was, wenn ich es überhaupt nicht tat, um Peter auf Trab zu bringen? Was, wenn ich gar nichts bei ihm suchte? Was, wenn ich darüber hinaus war, etwas bei ihm entdecken zu wollen, oder wusste, dass es zwecklos war zu suchen? Er gab, was er konnte. Ich kannte seine Grenzen. Was, wenn ich das hier ausschließlich um meinetwillen tat?
    Ich rief Helen an. Wann immer meine Psyche Jagd auf einen wunden Punkt machte, war Helen die optimale Ansprechpartnerin. Sie liebte es, Schuldgefühle zu lindern – meiner Vermutung nach, weil sie im Zuge dessen auch ihre eigenen linderte.
    Sie war gerade anlässlich des Junggesellinnenabschieds einer Kollegin zur Hand- und Fußpflege im Kosmetikstudio. »Das ist besser, als so zu tun, als sei man von einem Stripper in Cowboykluft angetörnt.«
    Ich lachte. Die Peinlichkeit, auf die sie anspielte, lag etwa zehn Jahre zurück – Kunstlederchaps, ein hübscher, aber ängstlicher Junge mit einem Lasso und ein Raum voller Frauen, die sich vorzumachen versuchten, dass der Typ nicht schwul war. »Ich bin froh, dass dieses Kapitel des Feminismus aus der Mode gekommen ist.«
    »Du meinst das Kapitel, in dem wir so tun müssen, als wären wir Männer? Dem weine ich keine Träne nach.« Es entstand eine Gesprächspause, weil Helen mit der Kosmetikerin die Farben für ihre Finger- und Zehennägel aussuchen musste. »Und du machst also wirklich ernst, ja?«
    »So ist es. Ich hatte deswegen gerade eine kleine Auseinandersetzung mit Faith.«
    »Ach, Faith. Sie versteht das nicht. Manchmal denke ich, es gibt zwei Sorten Menschen – solche, die leben wollen, und solche, die einfach nur überleben wollen.«
    »Früher wollte sie leben, oder? Sie war sogar eine ziemlich Wilde in ihrer Jugend. Weißt du noch, wie sie wegen ihres ›unanständigen‹ Tanzstils aus dem Club geworfen wurde? Und der Hasch-Dealer, mit dem sie was hatte …«
    Helen seufzte. »Ich glaube, Babys wecken den Überlebensinstinkt. Ich mache ihr keinen Vorwurf.«
    »Vielleicht trifft es uns ja eines Tages ebenfalls.«
    »Worüber genau habt ihr euch gestritten?«
    Ich gab ihr den Teil des Gesprächs wieder, in dem Faith gesagt hatte, dass ich Peter mit dieser Aktion nur eifersüchtig machen oder etwas bei ihm entdecken wolle. »Ganz schön überheblich, findest du nicht?«
    »Das ist doch totaler Blödsinn.«
    Eine ältere Frau war hereingekommen und hatte sich jenseits des Mittelgangs niedergelassen. Sie stammte aus einer Ära, in

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