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Verlieben war nicht abgemacht - Asher, B: Verlieben war nicht abgemacht - The Pretend Wife

Verlieben war nicht abgemacht - Asher, B: Verlieben war nicht abgemacht - The Pretend Wife

Titel: Verlieben war nicht abgemacht - Asher, B: Verlieben war nicht abgemacht - The Pretend Wife Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bridget Asher
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zuerst karamellisiert und dann flambiert werden, und wenn wir Gäste zum Dinner hatten, war ich für das Flambieren zuständig. Was für eine wunderschöne blaue Flamme.
    Dachte ich während dieser Zeit irgendwann an Elliot Hull – daran, wie er mich im Schein der Neonröhren in der Bibliothek angesehen hatte, wie er, auf einen Ellbogen gestützt, neben mir auf dem Rasen des Campus gelegen oder mich im Schummerlicht jener schmuddeligen Bar betrachtet hatte? Ja, das tat ich. Ich schwelgte in diesen Erinnerungen, wenn ein bestimmter Song im Radio lief, wenn meine Gedanken zu den ungeordneten Verhältnissen in meiner Vergangenheit schweiften. Elliot Hull war keine nebulöse Erinnerung, nicht irgendein verschwommenes Gesicht. Er war präsent. Greifbar. Und ich erinnerte mich, dass er mir nicht die liebevollen Blicke geschenkt hatte, die ich von Peter kannte. Nicht einmal die intensiven meiner Therapeutin mit den unnatürlich großen Augen. Nein. Elliot schaute mich mit seinem ganzen Körper an, wobei er mich weniger ansah als in mich hinein. Er war zu intensiv – unhöflich intensiv. Er hätte niemals lernen können, Liebe einzuteilen und in angemessenen Dosen zu verabreichen. Er hätte sie in einem Schwall über mich ausgegossen, wenn ich ihn gelassen hätte – zu viel, zu viel, zu viel.

3

    A m Abend der Party stand ich im Bad vor dem Spiegel und tuschte mir die Wimpern. Ich trug nichts als ein lavendelfarbenes Set aus BH und Slip, das meine blasse Haut noch blasser wirken ließ. Sonne ist nichts für mich. Nach einem Tag am Strand bin ich zuerst rot wie ein gekochter Hummer und anschließend sommersprossig wie eine Regenbogenforelle. Dann lieber blass. Das Neonlicht im Bad war nicht gerade schmeichelhaft. Peter und ich lebten in Canton, einem Yuppie-Viertel im südöstlichen Teil von Baltimore, in einem älteren, zu Luxuseigentumswohnungen umfunktionierten ehemaligen Mietshaus. Die Renovierungsmaßnahmen sollten den altmodischen Charme – Holzböden und schwere Türen – eigentlich nicht verdrängen, doch sie taten es. Ein Beispiel war die Beleuchtung. Viel zu hell. Ich vermisste die schummrige Behaglichkeit schwacher Glühbirnen. Ripken lag auf der Duschvorlage. Er spürte, wenn ich nervös war, und blieb dann in meiner Nähe. Ich schaute zu ihm hinunter, und er schaute zu mir auf. Schließlich legte er den Kopf schief und versuchte, sich mit seinem Beinstumpf am Ohr zu kratzen. Ich bückte mich und tat es für ihn. Mir war nicht wohl bei der Aussicht, Elliot wiederzusehen. Würde ich in Peters Gegenwart schamlos mit ihm flirten? Würde ich wieder wie früher werden, würde mein jetziges Ich von mir abfallen wie eine Mumienbandage und sich in einem wirren Haufen auf dem Boden türmen? Ich wollte nicht Elliot Hulls persönliche Betreuerin sein müssen oder mich in eine endlose nervige Unterhaltung verwickeln lassen. Würde Peter mich retten? »Wir brauchen eine Art Code«, rief ich ins Schlafzimmer hinüber.
    »Einen Code? Wofür?«, rief Peter zurück, der sich dort anzog. Ich hörte seine Gürtelschnalle klimpern.
    »Dafür, dass du nicht wieder etwas Unbedachtes tust, wie einem Fremden den Weg zu uns zu beschreiben.«
    »Er ist kein Fremder. Ihr wart doch auf dem College befreundet, oder?«
    »Nicht wirklich.« Womit ich meinte, dass wir gleichzeitig weniger als Freunde und gleichzeitig mehr als Freunde gewesen waren. Es sollte ein Wort dafür geben.
    »Dafür kann ich aber nichts, Gwen.« Peter seufzte theatralisch.
    Ich streckte meinen Kopf zur Schlafzimmertür hinein. »Ich danke dir, heiliger Peter von den wandlungsfähigen Seufzern.« Peter verstand es auf unnachahmliche Weise, Enttäuschung durch einen Seufzer auszudrücken. Aber nicht nur das. Er konnte mittels Seufzern ganze Abhandlungen darüber formulieren, wie anstrengend ich manchmal war. Er konnte die Geschichte unserer Beziehung seufzen und somit schildern, wie wir es bis zu diesem Moment meiner überwältigenden Nervigkeit geschafft hatten. Er konnte dreistimmige Harmonien seufzen oder eine ganze italienische Oper. Manchmal nannte ich ihn nach so einem grandiosen Seufzer den »großen seufzenden Tenor« oder schlicht Pavarotti.
    »Immerhin hast du ihn eingeladen.«
    Ein Blick in den Spiegel. Mein Gesicht sah zugekleistert aus. Ich hatte zu viel Make-up aufgetragen. Das mache ich hin und wieder. Es entspringt dem Wunsch zu verschwinden, der übermächtig wird, wenn ich nervös bin. Da ich ein nervöser Mensch bin, sehe ich oft zugekleistert aus.

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