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Verlieben war nicht abgemacht - Asher, B: Verlieben war nicht abgemacht - The Pretend Wife

Verlieben war nicht abgemacht - Asher, B: Verlieben war nicht abgemacht - The Pretend Wife

Titel: Verlieben war nicht abgemacht - Asher, B: Verlieben war nicht abgemacht - The Pretend Wife Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bridget Asher
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Held.«
    »Wie ein Großwildjäger.«
    »Wie Hemmingway.«
    »Oder wie die Leute, die in Pamplona mit den Stieren laufen.«
    In diesem Augenblick rief die Rezeptionistin: »Lillipoo Stevens?«
    »Ich komme!«, rief Peter zurück, dann sagte er entschuldigend zu mir: »Es ist der Hund meiner Mutter.«
    »Aha.«
    Als Nächstes lud er mich auf einen Drink ein.
    »Wollen Sie Ihrem Magengeschwür was Gutes tun?«, fragte ich. »Sie sollten vorsichtig sein mit Einladungen an blutverschmierte Frauen. Vielleicht bin ich ja eine Mörderin …«
    »Wie aufregend – ich hatte noch nie eine Verabredung mit einer Mörderin …«
    Eine Verabredung. Herrlich altmodisch. »Ich sage nur zu, wenn Sie Lillipoo mitbringen.«
    Ich kramte in meiner Handtasche nach einem Kassenzettel, auf dem keine peinlichen Artikel wie Tampons aufgelistet waren, und schrieb meine Telefonnummer auf die Rückseite. Er steckte sie ein und sagte aufrichtig besorgt: »Ich hoffe, es geht alles gut da drin.«
    »Danke.«
    Dann marschierte er mit Lillipoo unter dem Arm los.
    Peter und ich gingen ein Jahr miteinander, bevor wir zusammenzogen. Ripken zog ebenfalls mit ein. Die Operation war kostspielig gewesen. Die Besitzer, die ich nie kennengelernt hatte, im Geist aber noch immer mit Baseball-Kappen vor mir sah, hatten den Hund von einer alten Tante übernommen, die in eine Anlage für betreutes Wohnen gezogen war. Wegen seiner starken Blähungen hatten sie ihn im Freien gehalten. Sie wollten nicht für die Operation aufkommen, und sie wollten ihn auch nicht wirklich wiederhaben. Also blieb Ripken bei mir – mein ganz persönlicher alter, pupsender Sportlehrer; mein erster Hund – mit drei Beinen.
    Ein Jahr danach verlobten Peter und ich uns und heirateten kurz darauf. Alles war so perfekt durchorganisiert wie ein automatischer Katzenfutterspender. Statt mit glühenden Blicken schaute er mich liebevoll an. Unsere Beziehung war von einer trägen Zufriedenheit gekennzeichnet, die wir uns aufgrund von Peters unerschütterlicher Zuversicht erlauben konnten. Er war von zwei außerordentlich zuversichtlichen Menschen aufgezogen worden, der Art Menschen, denen die statistische Wahrscheinlichkeit für gewöhnlich den Dämpfer versetzt, dass man nicht ewig leben kann, ohne eine Tragödie zu erfahren. Aber seine Eltern – Gail und Hal Stevens – stellten die Ausnahme von dieser Regel dar: Sie blieben von allem verschont, hatten eine Art Schlupfloch, eine Nische für sich gefunden. Ihre eigenen Eltern waren nach einer dezenten Ankündigung gestorben – ihnen war gerade genug Zeit geblieben, um Abschied zu nehmen, aber nicht so viel, dass sie wirklich gelitten hätten. Metaphorisch gesprochen stürzten immer wieder Bäume auf die Häuser ihrer Nachbarn, doch ihr Haus wurde verschont. Wenn auch nicht tiefreligiös, so waren die Stevens doch regelmäßige Kirchgänger, und sie waren davon überzeugt, dass Gott sie bevorzugte, indem er ihnen geistige Behinderungen, Autounfälle, Krebs, Selbstmord, Drogensucht und dergleichen ersparte. Sie gingen davon aus, nicht einfach nur Glück zu haben, sondern auserwählt zu sein, und diesen festen Glauben gaben sie an Peter weiter. Und ich liebte diese feste Burg, die Nische, in die ich durch die Heirat aufgenommen wurde, liebte den Airbag des Auserwähltseins, denn er versprach uns lebenslangen Schutz. Das Leben mit Peter war so sicher wie ein fabrikneuer Volvo.
    Die gemeinsame Zeit vor unserer Heirat und das erste Jahr danach waren gut. Wir aßen Bagels und tranken Gourmet-Kaffee aus Seattle. Ich nahm wieder einen Job im Marketing-Bereich an, weil ich fand, dass ich erwachsen werden musste. Warum sollte ich einen Abschluss in Psychologie machen – die ganze Schwafelei hatte mir doch letztendlich überhaupt nichts gebracht, oder? Nein. Aber Peter – Peter und seine Nische. Meine Therapeutin mit den unnatürlich großen Augen ging in den Ruhestand, und ich suchte mir keine neue. Ich war froh, ihrem Blick entkommen zu sein. Menschen, die in einer Nische leben, brauchen keine Therapie. Außerdem war Peter Anästhesist, ich lernte die Vorzüge einer kleinen Glückspille kennen, und meine restliche Traurigkeit wurde durch ausufernden Konsum betäubt. Wir schufen uns ein hübsches Nest mit Travertin- und Marmor-Akzenten, mit Sofas und Beistelltischen und niedrigen Kommoden und Espressomaschinen. Wir waren regelrecht süchtig nach Stielgläsern. Ich lernte, Bananas Foster zuzubereiten, dieses wundervolle Dessert, bei dem die Bananen

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