Verliebt bis in die Haarspitzen (German Edition)
möglich berührte er ihre Lippen. Es war wundervoll ihre warme, weiche Haut zu spüren. Aber er würde nicht noch einmal den gleichen Fehler begehen. Erst mussten sie reden. Er stützte sich auf und ließ ihr mehr Luft zum Atmen. „Verzeih mir bitte. Ich wollte dich nicht verletzen!“ Er sah sofort wieder die Angst in ihren Augen und spürte, wie sie sich versteifte. Er musste schnell sein, bevor sie sich wieder verschloss. „Dass ich schwul bin, war eine Lüge, die ich aus Karrieregründen brauchte. Ich erkläre es dir später genauer. Aber viel wichtiger ist, dass ich die ganze Zeit in dich verliebt war, es dir nur nicht sagen konnte, weil ich sonst meinen Job riskiert hätte. Ich hätte dir vertrauen sollen. Aber ...“, es fiel ihm keine gute Begründung ein, die Helen nicht verletzt hätte.
„Aber ich kann nun mal keine Lügen für mich behalten“, beendete Helen den Satz.
Er schaute besorgt zu ihr. Sie schnaufte verächtlich. Er war sich nicht sicher, ob das ihm oder ihr selbst galt. Kurz darauf wischte sie mit einer Hand über ihr Gesicht, als ob sie unliebsame Gedanken verscheuchen wollte. „Und ich hätte dir früher zuhören sollen“, gestand sie. „Du bist ganz sicher hetero?“
Über die Unsicherheit in ihrer Stimme musste er lachen. „Über nichts bin ich mir sicherer! Ich beweise es dir!“ Er beugte sich wieder über sie und küsste sie. Ihre Lippen öffneten sich leicht und nach wenigen Sekunden war ihre Zurückhaltung verfolgen.
Helen spürte, wie die Leidenschaft sie packte. Ihr Körper hatte sich so lange nach Liebe gesehnt, dass er nun buchstäblich nach Fabian schrie. Über ihre Lippen kam ein erregtes Keuchen, als Fabian an ihrem Ohrläppchen knabberte. Ihre Zunge suchte ihren Weg zurück zu seinem Mund und erforschte die Innenseite seiner Lippen. Sie saugte daran, sie wollte ihn in sich aufsaugen. Noch immer glomm ein schwacher Zweifel in ihr. Um nicht darüber nachzudenken, stürzte sie sich auf Fabian. Sie drehte ihn auf den Rücken und setzte sich rittlings auf ihn. Ihre Hände krochen unter sein T-Shirt, während seine unter ihres glitten. Aus seiner Position gelang es ihm nur mühsam, seine Finger unter ihren BH zu schieben. Entschlossen zog sie ihr Shirt aus und löste den BH. Dann zerrte sie an seinem Hemd. Endlich durfte sie ihn berühren und gleichzeitig seine Hände auf ihrem Körper spüren. Sie nahm die Anspannung seiner Muskeln war, hörte seinen schnellen Atem und roch den leichten Duft von Schweiß vermischt mit Männerdeo. Dann sah sie etwas viel Wichtigeres. Seine Hose spannte sich deutlich in seinem Schritt. Helen fuhr mit ihren Fingern darüber und hörte Fabian stöhnen. Sie selbst erschauerte und ließ ihre Hüfte auf seinem Schenkel kreisen. Ihr ganzer Körper pochte! Sie wollte ihn! Ihre Hände fanden seine Gürtelschnalle und fingerten daran herum. Plötzlich setzte Fabian sich auf, schlang gleichzeitig seine Arme um sie, damit sie nicht nach hinten kippte.
„Langsam, wir haben Zeit“, flüsterte er. Überrascht zuckte er zurück, als ob ihm eben erst klar geworden wäre, was er gesagt hatte. „Du glaubst mir nicht?“ Es klang nicht vorwurfsvoll, eher besorgt.
Helen stockte der Atem und sie fühlte in sich hinein. Er hatte recht. Sie wollte ihm glauben. Aber etwas in ihr konnte es nicht. Zärtlich strich er ihr eine Haarsträhne aus dem Gesicht. Sie spürte, wie die sexuelle Energie sich aufzulösen begann. Nicht schon wieder, dachte sie. „Ich will jetzt nicht denken, Fabian“, sagte sie ungehalten. „Ich brauche Sex! Alles andere klärt sich später.“ Langsam näherte sie sich ihm wieder, aber er schüttelte nur den Kopf.
„Ich will nicht nur Sex mit dir haben. Ich will dich lieben dürfen. Lass uns reden, bevor wir hier weitermachen. Vielleicht können wir so Vertrauen aufbauen.“
Helen rückte ein Stück von ihm ab. „Du bist doch schwul, oder? Kein Hetero-Mann der Welt würde Sex unterbrechen, um zu reden!“ Sie fühlte sich betrogen und wollte aufstehen, um sich wieder anzuziehen. Gerade in diesem Moment hörte sie wieder ein Knacken von der Tür und sah, wie diese aufgeschoben wurde.
„Fabian, bist du da?“, fragte eine Frauenstimme zögernd.
Erschrocken umschlang Helen ihren Oberkörper. Sofort war Fabian an sie herangerutscht und versuchte sie, so gut es ging, durch eine Umarmung zu schützen. Helen presste sich an ihn.
„Der Schlüssel steckte noch. Hallo?“, erklang es nochmals.
„Mist!“, fluchte Fabian
Weitere Kostenlose Bücher