Verliebt in den Chef?
abgeben, dafür haben wir unsere Leute. Aber wir brauchen Ihr Einverständnis, mit uns in Bezug auf Planung und Logistik zusammenzuarbeiten.“
Tristan lehnte sich zurück und klopfte mit den Fingerknöcheln auf die Tischplatte. „Ich muss einige Zielvorgaben einhalten, George. Nach dem Dessert können wir ja in meinem Arbeitszimmer einen Blick auf die Pläne werfen.“
„Das wird nicht nötig sein, ich bin sie bereits mit dem Städteplaner durchgegangen. Sie sind gut durchdacht und gewinn-versprechend.“ Der Bürgermeister beugte sich vor, als Ella um seinen Stuhl herumging. „Ich habe lange und intensiv über diesen Kompromiss nachgedacht“, fuhr Rufus fort. „Und ich habe nichts gegen die Änderung der Nutzungsbedingungen einzuwenden, solange Sie für den Jachthafen stimmen. Er würde der Region viele neue Arbeitsplätze und ein hohes Ansehen bescheren, und die Wähler sind immer für Verbesserungen in unserer Gemeinde zu haben.“
Tristan lächelte entschuldigend und rieb sich den Nacken. „Auch ich habe mir darüber viele Gedanken gemacht. Meine Finanzgeber erwarten aber einen gewissen Gewinn, und Ihr Vorschlag würde dazu führen, dass er geringer als erhofft ausfällt.“
Während Ella Wein nachschenkte, errötete der Bürgermeister zusehends. „Mein Sohn, der Jachthafen wir d Profit bringen.“
„Aber nicht genug, um die dadurch entstehenden Unannehmlichkeiten auszugleichen.“
Rufus Hand ballte sich auf der Tischdecke zu einer Faust. „Ihren Worten entnehme ich nur, dass Sie nicht darauf eingestellt sind, jemand anderen mit ins Boot zu …“
Ella ging aus dem Raum und ließ das Gespräch hinter sich. In Gedanken versunken, öffnete sie die Backofentür, um den Kuchen herauszuholen, als das Telefon erneut klingelte. Erschreckt ließ sie die Glasform mit dem Nachtisch auf den Boden fallen, wo sie in tausend Scherben auf dem Küchenboden zersprang. Heiße Karamellsoße spritzte an ihr nacktes Bein, und Ella schrie unwillkürlich auf, bevor sie die Zähne zusammenbiss, um die aufsteigenden Tränen zu unterdrücken.
„Was zur Hölle ist hier los?“
Durch den Tränenschleier hindurch sah sie einen wütenden Tristan in der Küchentür, der offensichtlich bereit war, sich jedem möglichen Gegner zu stellen.
„Mir ist der Kuchen aus der Hand gefallen“, gestand Ella zitternd und wischte sich die Tränen aus dem Gesicht.
Er fasste sie an die Schultern. „War das wieder Scarpini am Telefon?“, fragte er ernst.
Sie brachte es nicht fertig, ihn anzusehen. „Ich habe den Nachtisch ruiniert“, jammerte sie.
Sein Griff wurde fester, sein Tonfall drängender. „Ella, sag schon.“
Furchtsam blickte sie in seine vor Wut funkelnden Augen – Augen, die ihr sagten, dass er da war und ihr helfen würde.
Sie schluckte mühsam und rückte mit der Sprache heraus. „Ich bin schwanger.“
Eine Weile starrte er sie vollkommen verblüfft an. Dann ließ er ihre Schultern los, als hätte er sich verbrannt.
Entsetzt schlug Ella sich die Hand vor den Mund. Warum hatte sie gerade den denkbar schlechtesten Moment gewählt, um ihm davon zu erzählen?
Nach einer Weile angespannten Schweigens kehrte allmählich die Farbe in Tristans blasses Gesicht zurück. „Wir schlafen seit zwei Wochen miteinander. Kann das überhaupt sein?“, fragte er leise.
Sie versuchte ihre Gedanken zu ordnen. „Ich habe ein neues Rezept gebraucht gegen meinen Bluthochdruck“, erklärte sie und schluckte. „Bei der Untersuchung hat mich mein Arzt das Übliche gefragt. Dabei habe ich erwähnt, dass ich seit ein paar Tagen mit meiner Regel überfällig bin, und er hat einen Test gemacht.“
Tristan ließ sich gegen den Küchentresen sinken. „Wir sind … schwanger?“, fragte er fassungslos.
„Herzlichen Glückwunsch“, ließ der Bürgermeister vernehmen, und Tristan drehte sich überrascht zu ihm um.
Rufus hob missbilligend eine seiner buschigen grauen Augenbrauen. „Ich dachte, ich schau mal nach, was hier los ist. Das hat ja nach Mord und Totschlag geklungen.“
„So schlimm ist es nicht“, stöhnte Tristan. „Aber wir sollten den Abend jetzt besser beenden, verzeihen Sie bitte.“
„Sie sollten sich nicht bei mir entschuldigen.“ Der Bürgermeister nickte Ella zu. „Ich wünsche Ihnen viel Glück, meine Liebe. Machen Sie sich keine Umstände, ich finde schon selbst heraus“, verabschiedete er sich.
„Er hat nicht besonders glücklich ausgesehen“, meinte Ella nervös, als er gegangen war.
„Mach dir
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