Verliebt in eine Diebin - Roman
eingeschaltet!«
»Damit ich mit dir reden kann?« Davy sank aufs Bett. »Nein.«
»Hör mal, ich will dir helfen. Clea weiß, dass du in der Stadt bist.«
»Das weiß ich auch.«
»Nun, ich hab’s ihr nicht erzählt.«
»Red keinen Quatsch, Rabbit.«
Scheinbar angewidert, seufzte Ronald tief auf. »Ich versuche dir zu helfen . Glaub mir, Clea ist wirklich sauer, und du schwebst in Gefahr.«
»Tatsächlich?«
»Sie hat einen Killer engagiert, Davy.«
»Gut zu wissen.« Davy schaute auf seine Armbanduhr.
»Bis jetzt habe ich dir nichts davon erzählt. Aber sie braucht ihr Geld, weil ihr Mann ihr gar nichts hinterlassen hat. Sei vernünftig und verschwinde aus dieser Stadt.«
»Sie hat dich belogen, Rabbit«, entgegnete Davy müde.
»Nein, es stimmt. Er hat eine große Kunstsammlung besessen, doch das Lagerhaus, in dem sie verwahrt wurde, brannte nieder. Jetzt weigert sich die Versicherung zu zahlen. Und Cleas Mann war pleite. Also braucht sie das Geld.«
»Ein abgebranntes Lagerhaus? Jesus, der älteste Betrug in der Menschheitsgeschichte. Ich kann nicht glauben...« Plötzlich unterbrach sich Davy. »Moment mal, wieso weißt du, dass er eine große Sammlung besessen hat?«
»Das habe ich dir doch erzählt - weil ich Clea nach seinem Tod half, den Wert der Bilder einzuschätzen. So haben wir uns kennen gelernt. In ihrer Trauer wandte sie sich an mich und …«
»Das Lagerhaus brannte nieder, bevor er starb, Rabbit. Das hast du gerade selbst gesagt.«
»Oh... Nun, ja - ich half ihr schon vor seinem Tod, den Wert der Sammlung zu taxieren. Aber zwischen uns ist nichts geschehen, bis...«
»Fantastisch! Du hast Clea geholfen, ein leeres Lagerhaus anzuzünden, um die Versicherungssumme zu kassieren. Wo sind die Gemälde jetzt?«
»Keine Ahnung, wovon du redest. Großer Gott, ich versuche dein Leben zu retten, das ist kein Witz.«
»Kann ich mir denken. Du hast nämlich keinen Humor. Sag Clea, ich lasse sie herzlich grüßen, und sie soll nichts mehr niederbrennen. Treibt sie’s immer noch mit der Feder und dem Eiswürfel?«
»Was?«
»Oh Rabbit, behaupte bloß nicht, du hättest ihr drei Millionen geschenkt und niemals das Liebesspiel mit der Feder und dem Eiswürfel genossen!«
»Keine Ahnung, warum ich dich überhaupt angerufen habe. Du verdienst es nicht, gerettet zu werden.«
»Warum du mich angerufen hast, kann ich dir leicht erklären: Falls mich jemand zu ermorden versucht, soll dich niemand verdächtigen. Wie üblich willst du deinen Arsch retten. Übrigens, das meiste von dem, was mir passiert, verdiene ich nicht, mit eingerechnet den Diebstahl meines gesamten Vermögens, den ich einem falschen Freund verdanke.«
»Das war nicht dein Geld«, entgegnete Ronald automatisch.
»Leb wohl, Rabbit. Wenn Clea noch jemanden engagiert, ruf mich an. Solche Informationen liebe ich.«
»Sie hat kürzlich eine Haushaltshilfe eingestellt«, berichtete Ronald und schlug einen gönnerhaften Ton an. »Sobald sie sich einen Hund zulegt, werde ich dich verständigen.«
»Wohnt dieser Dienstbote im Haus?«
»Ja, ich denke schon. Warum?«
Oh, verdammt, dachte Davy. Dieses letzte Bild hätten sie früher holen sollen. Nun musste eine dritte Person aus dem Haus verschwinden, und Mason und Clea würden wohl kaum einverstanden sein, wenn Gwen eine Küchenhilfe in die Galerie einlud.
»Davy?«
»Wie sieht der Dienstbote aus?«
»Ein dünner Bursche. Dunkles Haar. Macht einen ziemlich dummen Eindruck. Keiner, mit dem Clea schlafen würde.« Ronald beschränkte sich auf die wesentlichen Merkmale und ignorierte die Tatsache, dass er lediglich »dunkel« durch »blond« ersetzen musste, um sich selbst zu beschreiben.
»Den kenne ich«, sagte Davy. Ich glaube, das war der Kerl, den ich in ein leeres Zimmer geschleppt habe, nachdem Tilda ihn bewusstlos getreten hat.
»Besonders tüchtig wirkt er nicht. Aber heutzutage findet man kaum noch gutes Personal.«
»Ja, ich weiß - zu viele Leute nehmen sich ein Beispiel an dir .« Davy beendete das Gespräch, ging unter die Dusche und überlegte, wie er diesen Dienstboten aus dem Haus locken sollte. Vielleicht ließ sich feststellen, an welchem Abend der Kerl frei hatte. Irgendeine Möglichkeit bot sich immer. Das Leben könnte schlimmer sein. In Rabbits Haut zu stecken, beispielsweise wäre... »Nein, niemals«, flüsterte er und drehte den Duschhahn auf.
Als Tilda in der Mittagspause nach Hause kam, erwartete sie Davy bereits, und gemeinsam brachen sie auf
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