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Verliebt in eine Diebin - Roman

Verliebt in eine Diebin - Roman

Titel: Verliebt in eine Diebin - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Crusie Eva Malsch
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nein.«
    »Weißt du, Vilma, wenn man das Spiel zu weit treibt, geht der Schuss manchmal nach hinten los.«

    »Ich spiele nicht«, versicherte sie und sperrte sich im Bad ein, kleidete sich aus und zog einen Pyjama an. In T-Shirts schlief sie besser. Aber die übten eine beängstigende Wirkung auf Davy aus.
    Als sie ins Schlafzimmer zurückkehrte, lag er bereits im Bett und schaute verärgert drein. Auf perverse Weise froh über seine Anwesenheit, kroch sie auf die andere Seite und hielt die Decke für Steve hoch. Gemütlich, dachte sie, an den Hund geschmiegt, der sich in der Mitte zusammengerollt hatte. Dann warf sie einen Blick zu Davy hinüber, der mit seinem Kissen kämpfte und eher ungemütlich wirkte.
    »Wenn du nicht spielst - warum lässt du mich dann in dein Bett?«, fragte er und schlug mit der Faust aufs Kissen.
    »In mein Bett «, betonte sie. »Nicht in mich. Da gibt’s gewisse Grenzen.«
    »In deinen Träumen.« Davy knüllte sein Kissen zusammen. »Wenn ich in dir sein wollte, wäre ich in dir. Was für lausige Kissen du hast. Warum? Ist das ein Antikissen im Gwennie-Stil?«
    »Wie kämst du denn in mich rein?« Verächtlich runzelte Tilda die Stirn. »Das schaffst du nicht.«
    »Meinem Charme könntest du nicht widerstehen. Morgen besorge ich bessere Kissen.«
    »Du hast keinen Charme.« Weil sie nicht lügen wollte, verbesserte sie sich. »Zumindest nicht so viel Charme.«
    »Gewisse Nuancen meines Charmes kennst du noch gar nicht. Unerforschte Tiefen, die ich dir bisher gänzlich vorenthalten habe.«
    »Gib mir Bescheid, wenn du mich einweihen willst.« Wohlig kuschelte sie sich in ihr eigenes Kissen. »Damit ich mich rechtzeitig wappnen kann.«
    »Das wird dir nichts nützen, ich kriege dich so oder so. Wie machst du das?«

    »Was?«
    »In deinem Kissen versinken. Mir hast du das klumpige gegeben.«
    »Gar nichts habe ich dir gegeben, du hast es dir genommen.«
    »Mal sehen.« Davy zerrte das Kissen unter Tildas Kopf hervor, der unsanft auf der Matratze landete, schüttelte es aus und schlug ein paar Mal mit der Faust darauf. »Nein, das ist genauso mies«, seufzte er und ließ es ihr aufs Gesicht fallen. Als sie es beiseite schob, hörte sie ihn sagen: »Morgen kaufen wir neue Kissen.«
    » Mir gefällt dieses Kissen.«
    »Das glaubst du nur«, behauptete er nach einem weiteren erfolglosen Versuch, es sich bequem zu machen. »Sobald du ein neues Kissen ausprobierst, wirst du das hier wegschmeißen.«
    »Nein, ich werde es behalten.«
    Er neigte sich zu ihr, und sie blinzelte, weil er plötzlich so nahe war. »Sag - Ja, es ist lebenswichtig.«
    »Kissen sind lebenswichtig.«
    »Allerdings«, bestätigte er so ernsthaft, dass sie lächeln musste.
    »Würdest du zugeben, dass eine entfernte Möglichkeit besteht, es könnte vielleicht ein bequemeres Kissen geben als das, das da unter deinem Kopf liegt?«
    »Nun …«
    Er beugte sich noch näher zu ihr. »Nur die Möglichkeit ?«
    »Also gut.«
    »Dann bekommst du morgen neue Kissen.«
    »Mit diesen hier bin ich sehr zufrieden.«
    »Nach einem halben Jahr macht der Staub die Hälfte eines Kissens aus. Wusstest du das?«
    Als sie sich aufrichtete, stieß sie beinahe mit ihm zusammen. »Was?«

    »Das ist wahr, ich schwöre es bei Gott. Wie alt sind diese Kissen?«
    »Sie waren schon da, als ich vor fünf Jahren wieder hier eingezogen bin.« Entsetzt starrte sie ihr Kissen an.
    »Und deshalb brauchen wir dringend neue.« Davy warf seines auf den Boden.
    »Igitt!«, stöhnte sie und schleuderte ihres hinterher.
    »Jetzt haben wir nichts mehr zum darauf Schlafen. Willst du Sex?«
    Tilda grinste ihn an. »Ist das dein grenzenloser Charme?«
    »Nein, den habe ich verbraucht, um dir diese elenden Kissen auszureden.« Davy stand auf, nahm sein Hemd von der Lehne eines Stuhls und knüllte es zusammen. »Eigentlich dachte ich, dabei würde ich dich in Stimmung bringen.«
    »Irgendwie tust du mir Leid.«
    »Immer noch nein?«
    »Genau.«
    »Du verwirrst mich«, gestand er, kroch wieder unter die Decke und drehte ihr den Rücken zu.
    Im Mondlicht betrachtete sie die Konturen seiner kraftvollen Schulter. »Ich weiß«, flüsterte sie und drehte sich auf die andere Seite.
     
    Am Mittwochmorgen sperrte Gwen die Galerie auf, schenkte sich eine Tasse Kaffee ein, ließ ein Shirelles-Medley in der Jukebox laufen, nahm einen Ananas-Orangen-Muffin aus der Einkaufstüte vom Bäcker, platzierte ihr Frühstück neben ihrem neuesten Double-Crostic-Buch auf der Marmortheke

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