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Verliebt in eine Gottin

Verliebt in eine Gottin

Titel: Verliebt in eine Gottin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Crusie Jennifer Stuart Anne Rich Lani Diane
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deinem Spiel, Daisy, und mir reicht’s allmählich.«
    Oh Gott , dachte sie voller Entsetzen. Ich bin wie Peg .
    »Es tut mir so leid. Ich wollte nicht …«
    Er hob abwehrend die Hand. »Vergiss es einfach, ja?«
    »Noah …«
    Der Aufzug klingelte, und die Tür öffnete sich; diesmal war
er leer. Noah trat hinein, und Daisy stand still und wartete, dass er sie mit einer Geste hereinbat, aber er behielt den Blick zu Boden gerichtet und ließ zu, dass sich die Tür schloss. Daisy stand allein in der Eingangshalle, und ihre Gedanken wirbelten so sehr in ihrem Kopf, dass sie fast vergaß, wo sie war, bis der nächste Donnerschlag dröhnte und die Kälte in der Luft und das Prasseln des Regens sie überwältigten.
    »Verflucht noch mal«, murmelte sie, steckte eine Hand in die Jacke und zog das Blatt Papier heraus, das Noah ihr gegeben hatte. Hier, im Trockenen und bei Beleuchtung war es besser zu entziffern.
    »Psalm der Verbannung – Ereshkigal«, stand da ganz oben in einer weiblichen Handschrift gekritzelt. Daisy las alles durch, zweimal, denn sie war sich unsicher, was das zu bedeuten hatte. Shar würde sicher besser darüber Bescheid wissen.
    »Hey«, sprach eine Stimme sie an. »Fahren Sie hinauf?«
    Daisy hob den Kopf und erblickte einen Mann und eine Frau, durchweicht aber glücklich, die die Lifttür für sie offen hielten. Sie wusste, dass sie zu Noah gehen, ihm danken und ihn um Verzeihung bitten musste, ihm sagen, dass sie die dümmste Frau auf der ganzen Welt war, aber sie war den Tränen allzu nahe, und sie wollte ihm nicht in dieser Verfassung gegenüberstehen. Es wäre nicht fair, und das Mindeste, was sie nach allem tun konnte, war, fair zu sein.
    »Nein«, erwiderte sie. »Noch nicht.«
    »Oh.« Die Frau lächelte. »Okay. Seien Sie vorsichtig, wenn Sie rausgehen. Da draußen ist fast die Apokalypse losgebrochen.«
    Der Mann lachte und nahm die Frau an die Hand, und beide strahlten sich an, während sich die Lifttür schloss. Noah und sie waren genauso glücklich gewesen, bis sie alles kaputt gemacht hatte …
    Apokalypse .
    Daisy blinzelte und warf einen Blick nach draußen. Es regnete
wie aus Kübeln, und die Rinnsale auf der Straße waren so breit, dass sie sich fast zu einem reißenden Bach verbanden.
    Bienenschwarm. Plage .
    »Sintflut«, sprach Daisy und schüttelte den Kopf. Nein. Unwetter wie dieses waren im Sommer nichts Ungewöhnliches. Aber trotzdem … Sie faltete den Psalm der Verbannung zusammen und schob das Blatt sorgfältig in ihre hintere Tasche, dann zog sie ihr Handy heraus und wählte Shars Nummer.
    »Hallo, Sie haben die Nummer von Professor Summer gewählt …«, ertönte die automatische Ansage, und Daisy schaltete ihr Handy aus und holte tief Luft. Ihre verrückte und paranoide Reaktion hatte ihr schon genug Probleme eingebracht. Jetzt sollte sie lieber nach Hause gehen, ein heißes Bad nehmen und ein wenig Abstand gewinnen. Wenn die Dinge am nächsten Morgen noch immer apokalyptisch schienen, konnte sie Abby alarmieren, und sie würden Shar zusammen aufsuchen. Anschließend, wenn Kammani sie nicht alle zusammen umbrachte, könnte sie die Sache mit Noah bereinigen.
    Immer eins nach dem anderen.
    Sie stemmte sich gegen die Eingangstür, ging hinaus in den sintflutartigen Regen und versuchte, sich selbst zu beruhigen, dass dies nicht das Ende der Welt sein würde.
    Es gelang ihr nur teilweise.

    Kammani hörte, wie sich die Türen des Tempels erneut knarrend öffneten. Sie schlang ihr Gewand um sich und verließ Ray, der noch schlief, um zu sehen, wer da kam. Sie hatte einen Teil ihrer Wut in sexueller Raserei an ihm ausgelassen.
    Aber nur einen Teil.
    »Ich habe getan, was du von mir wolltest«, begann Mina, die vor Kammani stehen blieb, ihren Hund unter dem Arm.
    Mort sagte: »Hehehe«, und Kammani erwartete, dass Umma ihn anknurrte, aber der kleine Hund blieb stumm.

    »Du bist zu dem Kaffeehaus gegangen«, stellte Kammani fest.
    »Es ist kein Kaffeehaus, es ist ein Tempel«, sagte Mina gereizt. »Sie haben sogar ein Gemälde an der Wand für die Anbeter. Ich habe mit meinem Handy eine Aufnahme davon gemacht. Sieh es dir an.«
    Kammani nahm das Handy und blickte auf den winzigen Bildschirm. Das Bild war klein, aber sie konnte auch so die drei Figuren in dem Wandgemälde erkennen, wie sie zueinanderstanden, drei-in-eins mit Urne, Zepter und Schwert, und das Blut gefror ihr schier in den Adern.
    »Zerstöre es«, befahl Kammani, und ihr Blick schweifte in die Ferne. Sie

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