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Verliebt in eine Gottin

Verliebt in eine Gottin

Titel: Verliebt in eine Gottin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Crusie Jennifer Stuart Anne Rich Lani Diane
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und kicherten miteinander, als sie zu Mina zurückblickten, und ahnten nicht, dass ihnen eine Göttlichkeit so nahe war.
    Sie haben mich vergessen , dachte Kammani mit einem Schauder. Nur Minas Familie erinnert sich noch, und die sind zu wenige, um mir die Macht zu geben, die ich brauche …
    »Soll ich sie strafen?«, fragte Mina.
    »Nein, Mina. Du darfst niemanden strafen«, verbot Kammani
ihr, und Mina blickte aufrührerisch drein, als Bun und Gen unbehelligt verschwanden.
    »Du hast gesagt, ich bin nicht die machtvollste«, begann sie und kam näher. »Warum? Ich bin doch die machtvollste.«
    »Andere kommen vor dir.« Kammani warf einen Blick auf die drei Stühle in der Mitte des Halbkreises.
    Mina wurde steif, als sie Kammanis Blick zu dem mittleren Stuhl folgte. »Daisy? Die ist nichts .«
    »Im Gegenteil, sie ist sehr bedeutend.« Kammani sah zu, wie Minas Augen sich verengten.
    »Die kann gar nicht bedeutend sein, die ist ja nur knappe einsfünfzig groß«, widersprach Mina. »Die hat nicht mal ihren Hund unter Kontrolle.«
    »Sie ist eine der Drei.« In Erinnerung an die Gegenwart der drei Frauen starrte Kammani über den Tempel hinaus. Sie fühlte die unterdrückte Macht und Leidenschaft, die sie in sich bargen. Sobald sie sie erst einmal um sich versammelt hatte, all die Macht in ihnen freigesetzt hatte, sobald sie erst wieder offen für sie waren …
    »Die Drei?« Minas Augen blickten begehrlich. »Dann bin ich eine von den Drei.«
    Kammani hatte genug von der aufdringlichen Bettelei des Mädchens. Sie ging die flachen Stufen hinab und ließ Mina in schwelender Wut zurück.
    Buns und Gens Stühle waren von Zeitungen bedeckt, und Kammani hob eine davon auf, eine Illustrierte. Miriam hatte ihr auch ein paar gebracht, aber nicht solche. InStyle , las sie auf der ersten Titelseite und ließ das neue Wort in sich einsinken. Leute von heute . Stern . Fotos von Frauen, die aus ihrer Kleidung quollen, Männer mit kantigem Kinn und leeren Augen, Babys voller Juwelen. Promibaby . Noch so ein Wort aus der Luft. Kopfschüttelnd wandte sie sich wieder dem Altar zu.
    »Die Drei?« , fragte Mina und spuckte die Worte fast hervor. »Die drei, die da in der Mitte saßen? Die besitzen Macht? Dieser
Knirps von Daisy? Die alte Frau Professor Summer mit ihrem grauen Haar? Und die Bohnenstange mit dem großen Hund? Die sollen die Mächtigsten sein?«
    »Das werden sie«, erwiderte Kammani, »wenn sie mir folgen.«
    »Und was ist mit mir?«
    »Du?« Kammani wandte sich zu ihr um. »Du bist meine siebente Priesterin, und es ist dein Geburtsrecht, mir zu dienen.«
    »Ja, meine Göttin«, antwortete Mina mit unstet flackernden Augen.
    »Fang gleich damit an.« Kammani ließ die Illustrierten auf den Altar fallen. »Finde alles, was du kannst, über die Drei heraus. Komm morgen wieder hierher und berichte mir.«
    »Ja, meine Göttin.« Mina richtete sich auf und streckte ihr Kinn über ihrem hechelnden kleinen Hund hervor. »Ich werde dir dienen, ich werde die Mächtigste, ich werde deine Feinde strafen, ich werde …«
    »Du wirst mir das bringen, was ich von dir will, und du wirst nichts anderes tun«, entgegnete Kammani.
    Mina presste die Lippen zusammen, als wollte sie eine Antwort unterdrücken. »Ja, meine Göttin. Meine Mutter bat mich, dir zu sagen, dass sie dir morgen um acht Uhr das Frühstück bringt, wenn es genehm ist. Waffeln und Erdbeeren.«
    Kammani nickte, und Mina ging. Kammani setzte sich auf die Stufe am Fuß des Altars, endlich allein in ihrem Tempel, und dachte über ihre Priesterinnen nach.
    Nin-kagina, Belessunu, Abi-simti, Humusi, Sharrat, Iltani, Munawirtum. Jetzt hießen sie Gen, Bun, Abby, Daisy, Shar, Vera und Mina …
    Sie waren nicht wie ihre Vorfahren, sie würden Schulung brauchen – Vera war nicht einmal erschienen, als sie gerufen wurde -, aber sie würden wieder zu ihr gehören. Die Drei waren solide und gesund, und sie würden ihr die Macht geben, die sie brauchte; sie und Samu-la-el. Sie würde ihn heute Nacht in
dem Heiligen Raum auf ihrem Tempel wieder ins Leben zurückrufen, und er würde ihr zur Seite stehen …
    »Keks, Keks, Keks«, sprach Bikka und schlug mit der Pfote auf eine Plastiktüte unter Buns Stuhl, die dabei knisterte.
    Umma blickte an dem verlassenen Tempel vorbei zurück, dorthin, wo die Drei gesessen hatten, während Bikka auf etwas Knusprigem kaute.
    »Wolfie«, sagte Umma.
    Kammani blickte sie scharf an, aber der kleine Hund sprach nicht weiter, und so ging sie die

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