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Verliebt in eine Gottin

Verliebt in eine Gottin

Titel: Verliebt in eine Gottin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Crusie Jennifer Stuart Anne Rich Lani Diane
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Daisy brach ab, als Shar den Lichtstrahl weiterwandern ließ und die nächste, größere Figur beleuchtete, die Abbys große Augen und freundliches Lächeln zeigte.
    Daisy trat näher. »Das bist du, Abby.«
    »Abi-simti«, sagte Shar.
    »Abigail«, erwiderte Abby. »Aber ich höre darauf nicht.«
    Shar wanderte zu der vierten Figur und beleuchtete ein Gesicht mit mandelförmigen Augen und spitzem Kinn. »Humusi. Kennt ihr sie?«
    Daisy hörte auf zu kauen. Die da sah ihrer Mutter ziemlich ähnlich. Und sie selbst sah ihrer Mutter ziemlich ähnlich. »Nein, also wirklich, das ist einfach nicht fair«, protestierte sie und fühlte kalte Schauer den Rücken hinablaufen. Dann blickte sie zu der Göttin in der Mitte und dem Gott-König hinüber. »Wer ist das da auf der anderen Seite von Sam Wer-auch-immer?«
    Shar bewegte den Lichtstrahl zu der nächsten Figur. »Sharrat.« Ihr Blick saugte sich an ihrer Doppelgängerin aus Stein fest. »Der gleiche Name wie der meiner Großmutter. Es muss ein Familienname sein. Ich glaube, dass diese Frauen unsere Vorfahren sind. Unsere Vorfahren vor viertausend Jahren.«
    Daisys Blick blieb auf den letzten beiden Figuren hängen. »Und wer sind die da?«
    Shar bewegte den Lichtstrahl und las: »Iltani und Munawirtum.«
    »Die Letzte da, die wie ein Vampir mit Froschaugen aussieht, muss Mina sein«, meinte Abby. »Und wer ist die andere?«

    Daisy seufzte beim Anblick der Schlitzaugen und Pausbacken. »Das ist Vera. Ich arbeite mit ihr zusammen. Sie konnte gestern nicht zum Kursus kommen, weil ihr Hund krank war. Fragt mich bitte nicht.« Sie betrachtete die Reihe der Gesichter, die sie aus einer viertausend Jahre alten Vergangenheit anstarrten, und rückte näher zu Shar. Auch Abby rückte näher, bis sie alle drei in dem düsteren Tempel eng beieinanderstanden, und Daisy fühlte sich ein wenig besser.
    »Na gut, das ist höchst faszinierend«, meinte Abby. »Irgendwie. Aber wir müssen zum Kaffeehaus zurück, schließlich will ich den Laden in ungefähr sechs Stunden aufmachen.«
    Ach jaa. Das Kaffeehaus. Freie Bühne heute Abend. Noah .
    »Moment«, stieß Daisy hervor und eilte zum Altar. »Was war noch mal Minas Steinname?«
    »Munawirtum«, antwortete Shar.
    Daisy tippte es ein – der Bildschirm flackerte und öffnete den Desktop. »Herrje, Leute, ich …« Sie drehte sich rasch herum. Das Blitzlicht erhellte die Wand, während Shar noch ein paar abschließende Aufnahmen machte, und Daisy wurde still, als ihr uraltes Spiegelbild sie aus hohlen Steinaugen anstarrte. Ein machtvolles Gefühl von Déjà vu traf sie wie eine Woge, und sie empfand eine so starke und urtümliche Vertrautheit, dass sie gleichzeitig wusste, sie würde es nie ganz verstehen können.
    Aber es war vollkommen wirklich und wahrhaftig.
    »Was ist los, Daisy?«, fragte Shar.
    »Hm? Nichts.« Daisy wandte sich wieder dem Laptop zu und schaltete ihn aus. »Lasst uns hier verschwinden.«
    »Ja, nichts wie raus hier«, stimmte Shar zu und nahm Wolfie wieder an die Leine.
    »Schrecklich hier«, sagte Wolfie und zerrte der Tür zu.
    Daisy packte Baileys Leine und konnte sich nicht enthalten, noch einen Blick zurück auf die Wand zu werfen. Da waren sie alle – Abby, Daisy und Shar – in Stein gehauen, Tausende von Jahren vor ihrer Geburt.

    »Warum haben wir es nicht einfach mit Drogen zu tun?«, murmelte Daisy und folgte Abby zur Tür hinaus.

    Kammani saß auf einem Gartenstuhl, den Mina ihr mitgebracht hatte, oben auf dem Tempel – der nun zwei Stockwerke niedriger war als vor viertausend Jahren, und dafür würde jemand bezahlen müssen – und beobachtete eine ganze Meute von College-Studenten, die auf der Steinterrasse auf Wolldecken lagen und sich sonnten. Sie hätten ihr eigentlich ihre untertänige Verehrung entgegenbringen müssen, aber sie nahmen nicht einmal Notiz von ihr. Auch dafür würden sie bezahlen müssen. Eigentlich war das schon Grund genug, sie alle zu vernichten, aber sie brauchte mehr Anhänger, als sie bisher besaß, damit sie genügend Macht entwickeln konnte, um so viele Menschen vom Dach zu fegen. Und selbst diejenigen, die sie wieder ins Leben zurückgerufen hatten, waren noch immer nicht erschienen, um sie zu begrüßen. Sie würde neue Getreue zu Anbetern bekehren müssen, wenn sie jemals wieder wirklich herrschen können wollte. Vielleicht diese Sonnenhungrigen. Besser, sie jetzt ungeschoren zu lassen, bis sie genau wusste, ob sie sie nötig hatte.
    Sie nötig hatte . Göttinnen

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