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Verliebt in eine Gottin

Verliebt in eine Gottin

Titel: Verliebt in eine Gottin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Crusie Jennifer Stuart Anne Rich Lani Diane
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sich alles verändert«, fuhr Mina fort. »Die Menschen treffen selbst Entscheidungen, und die meisten setzen sich selbst an die erste Stelle. Sie sind deiner nicht wert.«
    Freier Wille. Das machte keinen Sinn. Sterbliche wurden geboren, um den Göttern zu dienen. Kammani blickte sich um, betrachtete die Sonnenanbeter, und es überkam sie ein Gefühl der … Unsicherheit. Es war etwas ganz Neues für sie, eng verwandt mit diesem anderen neuen Gefühl, für das sie keinen Namen hatte. Diese verfluchte neue Welt . »Mein Tempel. Sie werden zu meinem Tempel kommen.«
    »Woher sollen sie das wissen?« Mina hob das Kinn, und das Glitzern erschien wieder in ihren Augen. »Selbst wenn sie dir dienen wollten, woher sollen sie wissen, dass du jetzt hier bist? Du musst sie erreichen. Aber du kannst nicht dreihundert Millionen Flugblätter verschicken. Ich kann …«
    »Wie viele?«, fragte Kammani schockiert.
    »Dreihundert Millionen allein in unserem Land.« Mina beugte sich vor. »Deswegen muss das alles über das Fernsehen gehen. Du kannst dich nicht einfach hinstellen und sagen, dass du die Göttin bist, und dann alle herumkommandieren. Aber keine Sorge, ich habe eine Idee.«
    Kammani nickte und versuchte, diese ungeheure Zahl zu begreifen, während Mina sich voller Eifer noch näher zu ihr beugte.
    »Du brauchst etwas, um die Aufmerksamkeit der Leute auf dich zu ziehen. Etwa wie ›Schlank durch Essen in dreißig Tagen‹ oder ›Wie wird man Millionär‹ oder ›Wählen Sie unseren Jungbrunnen, weil Sie es sich wert sind‹. Ich habe nachgeforscht, an welchen Dingen die Leute am meisten Interesse haben, und diese Themen werden sie anlocken. Und wenn sie erst hier sind, kannst du ihnen erklären, dass sie dir folgen müssen.«
    Kammani sah sie an, jetzt wirklich ärgerlich. » Aber sie haben
mich gerufen . Ich bin ihre Göttin. Das sollte man ihnen nicht erst sagen müssen.«
    »Die Leute wollen nicht noch eine Religion«, erwiderte Mina mit äußerster Geduld. »Und ganz sicher wollen sie nicht jemandem dienen. Was sie wollen, ist: schlank sein, reich sein, jung sein. Wenn du ihnen das gibst, werden sie dich auf ewig anbeten. Ich kann dir zeigen, wie man sie hierherlocken kann. Ich habe im Internet rumgesucht und habe eine Möglichkeit gefunden, ich werde deine …«
    »Geht’s da um ein Schlankheitsdings?«, fragte Bun dazwischen und klang zum ersten Mal interessiert, und Kammani wich wieder ein Stück von Mina ab. »Weil, da würde ich vielleicht auch kommen.«
    »Nein, würdest du nicht«, widersprach Gen. »Du machst doch nichts ohne Pommes oder Chips.«
    Bun kicherte.
    Kammani erklärte: »Aber ich werde dort sein, und deswegen müsst auch ihr da sein, um mir zu dienen«, und beide Mädchen sahen sie an, nickten höflich, verdrehten dann, einander zugewendet, ihre Augen und streckten sich wieder in der Sonne aus.
    Zwei Fettflecken auf einem Stein, dachte Kammani und bezwang sich nur mit Mühe. Wenn sie weiterhin ihre Priesterinnen verfluchte, würde sie schließlich alles selbst tun müssen. Ein Alptraum. Dieser verdammte freie Wille. Wessen gotteslästerliche Idee war das nur gewesen? Sie blickte auf Gen und Bun hinunter, die da friedlich und gedankenlos in der Sonne lagen. »IHR WERDET ZU MIR KOMMEN, WENN ICH EUCH RUFE, UND MIR DIENEN.«
    Bun blickte zu ihr auf, verwirrt blinzelnd, als wüsste sie nicht so genau, was da eigentlich vor sich ging. »Okay.«
    Gen sagte gar nichts – sie sah aus, als versuchte sie, ein Rätsel zu lösen -, aber sie widersprach nicht.
    »Wir brauchen doch die nicht«, fuhr Mina auf.
    »Doch, wir brauchen sie«, entgegnete Kammani und sah Bun
an, die zurücklächelte, dumm wie Bohnenstroh, jetzt aber gehorsam, außerdem fröhlich und innerlich stabil, ein großer Vorteil gegenüber Mina.
    » Die doch nicht «, zischte Mina Kammani zu. » Ich kann …«
    »Ihr werdet Dienstag zu meinem nächsten Treffen kommen«, sprach Kammani zu Bun und Gen. Sie bemerkte, dass Baby unter ihrer Tiara schwer keuchte. »Bringt eure Hunde jetzt aus der Sonne.«
    »Ja.« Bun erhob sich, und ihr kräftiger, rundlicher Körper strotzte praktisch vor Jugend und Fruchtbarkeit. »Wir kommen, wenn du uns rufst.«
    »Wir sind ganz gut mit Plakaten und so’nem Zeug«, setzte Gen hinzu, immer noch verwirrt, aber willig dreinblickend. »Wir werden deine rechte Hand.«
    » Nein .« Minas Gesicht verzerrte sich, während die Mädchen ihre Decken zusammenfalteten, um zu gehen. » Ich diene dir als deine rechte

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