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Verliebt in eine Gottin

Verliebt in eine Gottin

Titel: Verliebt in eine Gottin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Crusie Jennifer Stuart Anne Rich Lani Diane
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– Gott« , stöhnte Shar und stieß immer wieder gegen die Kacheln, bis die krampfartigen Zuckungen wieder aufhörten. Dann stand sie zitternd unter dem Wasserstrahl und fragte sich: Was ist eigentlich mit mir los?
    Sie rubbelte sich mit dem Handtuch trocken, und das raue Reiben des Frottéestoffes warf sie von Neuem aus der Bahn, wobei sie an der Handtuchstange Halt suchte; als sie in ihr Nachthemd schlüpfte, zwang sie sich, nicht auf das sanfte Gleiten des alten Flanells zu achten, das wie die Berührung eines Liebhabers über ihre Haut glitt. So fantastisch das auch war, musste sie trotzdem aufhören, bei jeder neuen Berührung von Neuem zu kommen. Wenn sie sich das nicht sofort wieder abgewöhnte, würde sie jedes Mal, wenn sie Sam erblickte …
    Sie erbebte bei dem Gedanken. Er wollte Sharrat, nicht sie, aber er war da, und sie hatte sich niemals nach jemandem so gesehnt; er würde sie sowieso nie lieben, schließlich war er ein Gott, also …
    Ich muss nur hinuntergehen, dachte sie . Ich könnte einfach wieder hinuntergehen und mit einem Gott schlafen .
    Sie schlüpfte in ihren Morgenmantel und ging hinüber ins Schlafzimmer, wo sie Wolfie und Milton vor ihrem Bett wartend sitzen sah. Wie benebelt schüttelte sie den Kopf ein wenig
und begann dann: »Ich muss hinuntergehen und mit Sam sprechen, aber ihr bleibt hier …«
    »Sam musste ausgehen«, unterbrach Wolfie sie.
    »Ausgehen«, fiepte Milton.
    »Ach«, machte Shar.
    »Und wir sind sehr müde«, fuhr Wolfie fort und kratzte sich an einem gelben Fleck im Fell.
    »Futter«, fiepte Milton.
    »Müde«, sagte Wolfie.
    »Müde«, sagte Milton.
    Shar holte tief Luft. Es war gut so. Es war wirklich gut so. Es wäre ein großer Fehler gewesen, zu Sam zu gehen. Er besaß absolut keine Hemmungen. Und er arbeitete mit Kammani zusammen. Er war ein Feind. Junge, Junge, war sie froh, dass er nicht mehr im Haus war.
    »Geht es dir gut?«, fragte Wolfie.
    »Geht gut?«, fragte Milton.
    Hunde waren die besseren Menschen und besser als Götter sowieso. Sie waren treu und liebevoll und warfen dir das Leben nicht über den Haufen.
    »Mir geht es gut«, antwortete Shar und setzte sie beide auf ihr Bett, wo sie ans Fußende krabbelten, während sie selbst ins Bett schlüpfte und sich die Bettdecke über beide Ohren zog.
    »Nicht stoßen«, brummelte Wolfie.
    »Stoßen«, fiepte Milton.
    »Gute Nacht«, sagte Shar und kuschelte sich in die weiche Decke, die sich auf ihrer Haut so sanft anfühlte, und sagte sich selbst, dass sie sowieso keinen Gott wollte. Sie hatte ohnehin genug Probleme.
    Vielleicht taucht er in meinen Träumen auf .
    Sie kuschelte ihr Gesicht in das Kissen und schlief sofort ein, erschöpft und verwirrt und befriedigt.

    Es war zwei Uhr morgens, und Abby fand keinen Schlaf. Es war nicht nur die Erinnerung an Christophers heiße Lippen und seine kalten Augen, die sie beunruhigte. Es waren auch die Plätzchen. Der Hunger. Die Lust, die sie anscheinend in den anderen Menschen wecken konnte. Ganz zu schweigen von der Tatsache, dass sie eine verrückte Göttin war. Vielleicht brauchten Göttinnen keinen Schlaf. Obwohl es hieß, dass Grandma B mehr als durchschnittlich viel geschlafen hatte, und sie war wohl auch eine Halbgöttin gewesen.
    Die Luftmatratze verlor wieder Luft. Bowser hatte es sich angewöhnt, sich am Fußende zusammenzurollen, während sie schlief, und entweder hatte er dabei ein Loch hineingebohrt, oder das alte Ding protestierte einfach gegen das zusätzliche Gewicht. Sie rollte auf den harten Boden und rappelte sich mühsam auf. Die Fenster zur Straße standen offen, und sie hörte Stimmen, Musik und Gelächter. Sie hatte sich noch nie in ihrem Leben so einsam gefühlt.
    Sie empfand Hunger. Sie konnte sich nicht erinnern, schon je zuvor ein solches Gefühl gehabt zu haben – als gäbe es da etwas, das die Leere in ihr ausfüllen konnte, aber sie wusste nicht, was es war. Wenn sie noch einen einzigen Keks aß, würde ihr alles wieder hochkommen, und das Tempeltonikum war ihr auch ausgegangen. Vielleicht hatte sie gar keinen Hunger nach etwas zu essen, vielleicht hungerte es sie nach Antworten.
    Es war eine warme Sommernacht. Sie schlüpfte rasch in ihre Kleider, legte sich einen von Beas alten Schals um und schlüpfte in ihre Sandalen. »Na, kommst du mit mir, Junge?«, fragte sie Bowser.
    Er hatte sich schon erhoben, wenn auch äußerst widerstrebend. »Können wir nicht einfach weiterschlafen?«
    »Schlaf ruhig weiter, mein Süßer. Ich muss

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