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Verliebt in eine Gottin

Verliebt in eine Gottin

Titel: Verliebt in eine Gottin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Crusie Jennifer Stuart Anne Rich Lani Diane
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sie schüttelte Kammanis Hand ab. »Ich verstehe kein Wort von dem, was Sie da sagen. Was für einen Weg soll ich da vor mir haben? Und ich komme garantiert nicht am nächsten Diens …«
    Kammani starrte ihr in die Augen. »DU WIRST DIENSTAG KOMMEN.«
    Den Teufel werde ich , dachte Abby. »Ja, meine Göttin«, hörte sie ihre Stimme sagen und hätte sich am liebsten die Hand über den Mund geklappt. Ihre Stimme klang wie ein erkälteter Professor Renfield in einem billigen Dracula-Film.
    Kammani nickte ernst. »Du wirst nun zu deinem Kaffeehaus-Tempel zurückkehren, und du wirst Daisy und Shar sagen, dass du ihn nie wieder öffnest, und ihr werdet alle am Dienstag hierherkommen.«
    Das glaube ich kaum . »Ja, meine Göttin.«
    Abby fühlte, wie ihr eigener freier Wille im Sand versickerte. Vielleicht war das eher wie eine Szene aus Abbott and Costello Meet Frankenstein . Allerdings beeinträchtigte es nicht ihr Denkvermögen, sondern nur die Worte, die aus ihrem Mund kamen, als wäre Kammani so eine Art kosmischer Bauchredner.
    »Die Dinge haben sich in dieser Welt sehr falsch entwickelt,
Abi«, fuhr Kammani fort, nahm sie wieder beim Arm und ging mit ihr in Richtung der Tür. »Es liegt viel Arbeit vor uns.«
    Abby würde nicht noch einmal »Ja, meine Göttin« sagen. Lieber würde sie sich die Zunge abbeißen. »Ich …«
    »GEH NACH HAUSE«, befahl Kammani, und Abby ging durch die Türflügel hinaus.
    Bevor sie sich dessen bewusst wurde, stand sie bereits wieder draußen auf der Vordertreppe des alten Gebäudes, und Bowser blickte zu ihr empor. »Hab ich dich nicht gewarnt? Traue ihr nicht.«
    »Du hättest da drinnen ja auch mal was sagen können«, meinte Abby. »Anstatt mich allein im Regen stehen zu lassen.« Sie warf einen Blick zurück auf den Tempel im Mondlicht. »Ich muss unbedingt mit Daisy und Shar sprechen, aber die sind wahrscheinlich zu sehr mit Sex beschäftigt. Nicht wie ich«, setzte sie missmutig hinzu. Kammani schien sie ziemlich gemein ausgetrickst zu haben.
    »Nach Hause«, bat Bowser müde. »Und trink kein Tonikum mehr.«
    Als Abby an sich hinabblickte, sah sie, dass eine neue Keramikflasche unter ihrem Arm steckte, wahrscheinlich gefüllt mit Kammani-Droge. Sie dachte daran, sie einfach fortzuwerfen, aber wenn ein ahnungsloser Student sie fand, konnte das nur böse enden, also steckte sie sie in ihre Handtasche. »Du hast recht, ich rühre das Zeug nicht mehr an.« Dann ging sie in die Hocke, so dass sie Bowser gerade in die Augen blicken konnte. »Aber dann werde ich dich vielleicht nicht mehr sprechen hören, mein Süßer.«
    »Du wirst mich hören«, versicherte ihr Bowser, und seine tiefe Stimme klang weise und uralt. »Komm nach Hause.«

    Am nächsten Morgen hockte Daisy, noch im Pyjama, mit hochgezogenen Füßen genießerisch auf ihrem Fenstersitz und fühlte
sich mit der Welt im Einklang. Sie hielt ihren Kaffeebecher in der Hand, und sie hatte einen ganzen freien Tag vor sich und einen schönen Mann im Bett, der ihr die schönste Nacht ihres Lebens beschert hatte und neben ihr eingeschlafen war. Ein Bus mit einem Filmplakat daran fuhr vorbei – die beiden Trottel mit dem Baby -, aber sogar der Name »Camisole« kam ihr nicht mehr so blödsinnig vor. Irgendwie süß.
    Das Leben war schön.
    »Daisy glücklich!«
    Daisy blickte hinunter und sah Bailey vor sich stehen, und sein gesamtes Hinterteil wackelte wild hin und her. Lächelnd streichelte sie ihm den Kopf. Sein kleiner, drahtiger Körper vibrierte vor überschäumender Energie.
    »Daisy glücklich«, bestätigte sie und dachte: Weil Daisy in der letzten Nacht mehrere tolle Orgasmen hatte . Aber sie fand, dass Bailey das nicht zu wissen brauchte.
    Sie trank ihren Kaffee in kleinen Schlückchen und blickte dabei aus dem Fenster auf die Temple Street. In der Mitte der Stra ßenlänge baute eine Blumenhändlerin ihren Karren voller Rosen und Lilien und Tausendschönchen auf. Unten an der Stra- ßenecke spritzte Mr Casey das Trottoir vor seinem Laden mit dem Schlauch ab und spülte den Dreck der Freitagabend-Bargänger aus seiner kleinen Welt hinaus. Auf der anderen Straßenseite, an der Ecke vor dem Gebäude des Psychologie-Instituts bemühte sich eine schüchterne Studentin, an die Passanten eine Informationsbroschüre zu verteilen, doch sie war so zurückhaltend, dass kaum jemand sie bemerkte. Daisy beobachtete sie und dachte: Wenn du Aufmerksamkeit erregen willst, dann musst du laut werden, Süße .
    »Guten Morgen.«
    Sie

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