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Verliebt in einen Fremden

Verliebt in einen Fremden

Titel: Verliebt in einen Fremden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brown Sandra
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in ihren Ohrläppchen befestigte.
    Â»Ich bin fertig«, murmelte sie. Warum sah er bloß so umwerfend aus? Ein beigefarbener Leinenanzug und ein blassblaues, am Hals offenes Hemd unterstrichen seinen dunklen Teint und die strahlenden Augen. Wenn er lächelte, blitzten zwei Reihen makellos weißer Zähne in einem braun gebrannten Gesicht.
    Â»Noch nicht ganz. Mein Vater schickt der Lady einen Schmuck mit Blüten aus seinem eigenen Rosenbeet. Ich soll mich darum kümmern, dass du ihn auch trägst.«
    Er reichte ihr ein hübsches Gebinde aus gelben Rosen mit einer weißseidenen Schleife. »Wie lieb von ihm«, rief Camille mit der typischen Begeisterung einer Frau, die Blumen geschenkt bekommt.
    Â»Genau genommen hat Simons Frau es für ihn gebunden, aber er hat die Rosen selbst ausgesucht. Dad ist absolut überwältigt von dir.«
    Camille sog den süßen Blumenduft ein und hob dann die Augen. Verblüfft stellte sie fest, dass er sie intensiv musterte. Was emotional in ihm vorging, hätte sie nicht zu sagen vermocht, seine Miene nahm jedoch sofort wieder einen reservierten Ausdruck an, als er ihren Blick bemerkte.
    Â»Am besten, ich trage sie im Haar«, entschied sie. »Ich
habe nämlich keine Anstecknadel, um sie an meinem Kleid festzumachen.«
    Mit der triumphierenden Handbewegung eines Zauberers, der ein Kaninchen aus dem Hut zieht, wühlte Zack in seiner Reverstasche und brachte eine perlenbesetzte Krawattennadel zum Vorschein. »Ich war mal Pfadfinder und bin deshalb auf sämtliche Eventualitäten vorbereitet.«
    Er nahm ihr das Sträußchen aus der Hand und – Grundgütiger! – glitt mit den Fingern kurzerhand in den Ausschnitt ihres Kleides. Sie hielt den Atem an, als sie die Wärme seiner Hände auf der Haut spürte. Ihr Herz hämmerte spontan wie ein Trommelwirbel, ein ungeahntes Prickeln durchflutete von ihrer Magengrube ausgehend den ganzen Körper. Bildete sie es sich etwa nur ein, dass Zacks Finger leicht zitterten, als sie die Nadel oberhalb ihrer Brust in den Stoff steckten? Nachdem die Blumen befestigt waren, machte er jedoch keinerlei Anstalten, die Hand wegzuziehen, stattdessen spürte sie seinen leicht keuchenden Atem auf ihrem Scheitel. Zaghaft hob sie den Blick, registrierte seinen Brustflaum, die kräftige Halspartie, das kantige Kinn, den sinnlichen Mund, die griechische Nase und schließlich die stechend blauen Augen, die sie gefährlich intensiv musterten. Ihr Gesicht kaum Zentimeter von seinem entfernt, fühlte sie die unsichtbare Barriere, die keiner von ihnen zu durchbrechen wagte. Hastig senkte sie die Lider und wich unwillkürlich zurück.
    Zack fluchte leise. Impulsiv riss er die Hand aus ihrem Oberteil und vergaß in seiner Hektik die Nadelspitze. Er stach sich schmerzhaft in den Finger.
    Â»Verdammt«, fluchte er, während er die Einstichstelle untersuchte, aus der ein hellroter Tropfen Blut quoll.
    Camille handelte instinktiv und packte seine Hand. »Oh Zack«, rief sie. Sie brachte seinen Finger an ihre Lippen
und saugte sanft daran, wie sie es auch gemacht hätte, wenn sie selbst verletzt gewesen wäre. Sein scharfer Atemzug brachte sie auf den Boden der Tatsachen zurück. Sie nahm seinen Finger aus dem Mund und untersuchte die winzig kleine Wunde. Plötzlich ließ sie seine Hand los, so als hätte sie sich verbrannt. »Ich … ich denke, es geht schon wieder … oder?«, stammelte sie. Dabei mied sie seinen Blick.
    Er durchquerte den Raum und hielt ihr die Tür auf, woraufhin sie mit gesenktem Kopf hinter ihm hertrottete.
    Â 
    Nach einem Aperitif im Salon genossen Camille und ihre Gastgeber ein ungezwungenes Dinner im Speiseraum. Das Essen wurde von einer lebhaften kleinen Frau serviert, die Rayburn ihr als Dearly Beloved Mitchell vorstellte. Besagte Haushälterin und ihr Mann Simon, der Butler, arbeiteten schon seit Rayburns Hochzeit auf Bridal Wreath.
    Als er Camilles verblüffte Reaktion auf den ungewöhnlichen Vornamen bemerkte, erklärte Rayburn, dass Dearlys Mutter auf den ausgefallenen Namen gekommen sei. »Ich bin heilfroh, dass ich ein Mädchen geworden bin!«, scherzte die Haushälterin. Sie war füllig und Simon hager, aber beide hatten das gleiche sonnige Naturell. Camille mochte das Ehepaar auf Anhieb.
    Â»Miss Jameson, Sie sind genau so hübsch, wie Mr. Prescott mir vorgeschwärmt hat«, fuhr Dearly

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