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Verliebt in einen Gentleman

Verliebt in einen Gentleman

Titel: Verliebt in einen Gentleman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elisa Ellen
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Großbritanniens gefahren sind, dem berühmten Land's End, nimmt Catherine mich beiseite und sagt: „Lea, es ist so toll mit dir. Du bist wieder ganz die Alte. Du bist so lustig und quirlig – also ich mag Inez, wirklich, und mit meiner Schwester verstehe ich mich auch gut – aber ohne dich wäre es relativ öde, für uns alle.“
    „Ach, Unsinn“, sage ich, „das bildest du dir nur ein.“
    Aber Catherine schüttelt energisch ihren Kopf und sagt: „Nein, das bilde ich mir nicht ein, Lea. Inez hat genau dasselbe gesagt. Du strahlst wieder so viel Lebensfreude aus, es ist der Wahnsinn.“
    In der gleichen Nacht, muss ich vor dem Einschlafen über ihre Worte nachdenken.
    Sollte sie recht haben? Habe ich in diesen Ferien im Kreis dieser Freundinnen die alte Lea wieder entdeckt? Kann es sein, dass sie gar nicht gestorben ist, sondern nur darauf gewartet hat, dass die Bedingungen stimmen, um sich wieder zu Wort zu melden? Fast könnte man es meinen.
    Aber – nagt es in meinem Kopf – wenn das wirklich so ist, wie soll es weitergehen? Was wird mit Ethan und mir?
    Wird er mich immer noch mögen, wenn ich zurückkomme und wieder einen Zacken jünger und ausgelassener geworden bin? Am Ende können ihn nicht einmal ein Paar handgestrickter Socken darüber hinwegtrösten, denke ich zynisch.
    Auch wenn ich das blöde Computerspiel deinstalliert habe, bin ich noch längst nicht so ganz durch und durch entspannt, wie Catherine es meint. Manchmal ziehe ich mich von meinen Freundinnen zurück und gehe ein wenig alleine spazieren. Dann stehe ich oben auf der Klippe und starre über das Meer, das genau so weit und fern und unergründlich ist, wie meine Zukunft.
     
    Wir mieten uns Reitpferde. Ich habe nie richtig reiten gelernt, aber Denise, Catherine und Inez kennen sich aus. „Wir reiten bis hinunter an das Meer“, sagen sie unternehmungslustig.
    Ich schlage vor, dass sie das auch ohne mich machen können, aber sie lassen nicht locker.
    „Es gibt bestimmt ein lammfrommes Pferd. Jeder Stall hat so ein braves Tier. Auf dem kannst du dann reiten.“
    Es stellt sich heraus, dass das brave Pferd eine ausgeprägte Neigung dazu hat, am Weg zu trödeln und die Blätter der Vegetation am Rand abzuknabbern.
    „Och, Mann, Lea!“, sagt Inez frustriert, als die drei wieder einmal auf mich und mein Pferd warten müssen, „was machst du nur? Du musst ihm zeigen, wer der Chef ist. Lass ihn deine Fersen spüren.“
    Ich seufze.
    Irgendwie hat sie damit mein momentanes Lebensproblem auf den Punkt gebracht.
    Ich kann das nicht. Ich kann nicht taff sein, und dem armen Pferd in die Seite treten. Lieber steige ich ab und laufe.
    Genauso ist es mit Ethan und mir. Eigentlich hätte ich ihm von Anfang an auch mal Kontra geben müssen, statt ihm zu erlauben, alles nach seiner Nase zu machen. Manchmal denke ich mit sinkendem Herzen, dass es möglicherweise zu spät ist, die Zügel noch mal herum zu reißen.
     
    Unsere Ferien neigen sich dem Ende zu. Das Wetter hat uns verwöhnt, und es ist erstaunlich warm für die Jahreszeit. Die Einheimischen haben auf unsere Nachfrage gesagt, dass man ein Strandfeuer schon machen dürfe, wenn man darauf achte, dass es abseits vom Strandhafer gebaut würde. Also packen wir einen Korb mit Brot, Würstchen und Kartoffelsalat, (den ich nach deutschen Rezept gemacht habe), kaufen uns einen großen Krug vom leicht alkoholischen „Apple Cider“, nehmen jede eine Decke mit, und verbringen den letzten Abend am Strand.
    Als wir satt und leicht angeheitert um das Feuer sitzen, philosophieren wir über unser Leben und unsere Zukunft. Das Meer ist ruhig, und unsere Unterhaltung wird nur von dem sanften Plätschern der sich überschlagenden Wellen und dem Piepen der Strandläufer unterbrochen. In der Ferne sieht man gelegentlich die Lichter eines kreuzenden Schiffes am Horizont.
    „Wie geht es mit dir weiter, Catherine?“, frage ich. „Bleibst du mit Christian definitiv zusammen?“
    Catherine lächelt zufrieden. „Es sieht ganz danach aus. Es sei denn, er ändert sich, bis ich zurückkehre, aber davon ist nicht auszugehen.“
    „Und du, Inez?“
    „Ich bin noch Single, und hoffe es noch eine Weile zu bleiben. Ich habe euch ja von meinem Exfreund erzählt, der so unselbstständig war und von mir ständig bemuttert werden wollte. Er hat mich erst einmal von der Liebe abgebracht.“
    Denise wirft ein: „Aber warum? Du kannst doch an Catherines Beispiel sehen, dass der Mann sich schon ändern kann, wenn man etwas

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