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Verliebt in einen Gentleman

Verliebt in einen Gentleman

Titel: Verliebt in einen Gentleman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elisa Ellen
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gegenseitig zu, dann wird erst das Essen aufgetragen, dass im Übrigen ganz köstlich ist.
    Es
gelingt mir, die peinlichen Andeutungen von vorhin zu vergessen. Es ist einfach nur toll, hier neben meinem Traummann sitzen zu dürfen, in diesem unglaublichen Ambiente mit diesem wunderbaren Essen. Die Unterhaltung ist munter und auch geistreich. Es sind ja alles gelehrte Leute, die hier sitzen. Es geht um Wissenschaft, Politik und Kultur. Ich halte mich ziemlich zurück, aber ab und zu bezieht mich jemand in die Unterhaltung ein, und ich versuche so geschickt zu antworten, wie es nur geht.
    Ethan spricht relativ wenig mit mir, aber es macht mir nicht allzu viel aus. Ich habe mittlerweile begriffen, dass er ein eher schweigsamer Typ ist. Für mich macht das auch etwas von seinem Charme aus. Ich mag seine ruhige Präsenz zu meiner Seite. Sie hat so etwas Zuverlässiges, finde ich. Wenn er dann doch einmal spricht und eine interessante Bemerkung zur Unterhaltung beiträgt, empfinde ich so etwas wie Stolz. Mein Schwarm sagt so kluge Dinge.
    Als das Essen fertig ist, fragt Theo: „Wie sieht es mit euch beiden aus? Kommt ihr noch mit in die Küche?“
    Ich kann mit dieser Frage gar nichts anfangen. Bedeutet das, dass jetzt das sogenannte dicke Ende kommt? Erwartet man von den Gästen, dass sie – so wie in der Jugendherberge – beim Aufräumen helfen?
    Ich frage: „Wie, etwa zum Geschirrspülen?“
    Kaum habe ich es ausgesprochen, da merke ich, dass ich wohl gerade etwas sehr Dummes gesagt habe. Alle sehen sich gegenseitig fassungslos an. Dann lachen sie los. Sogar Ethan lacht mit, so dass man die langen Grübchen an seinem Mund sehen kann.
    Okay, denke ich, hauptsächlich, Ethan lacht einmal und ist guter Dinge. Dafür sage ich auch gerne mal etwas Blödes.
    Theo schüttelt mit dem Kopf und sagt: „Nein, Lea. Du musst wissen, dass heute ein Partyabend ist. Nach manchen Dinners gibt es noch eine Disko in der alten Küche des Colleges. Da kann man noch ein wenig tanzen, wenn man Lust hat.“
    Ich tanze für mein Leben gerne, deswegen sage ich sofort: „Hurra! Ich bin dabei.“
    Theo wechselt einen Blick mit Ethan, der eine Grimasse zieht. Aha, Ethan tanzt wohl nicht so gerne. Aber er willigt ein, und es geht hinaus aus dem Speisesaal, über einen Flur und in einen großen Raum, in dem sich gewaltige leere Kamine befinden, in denen man im Mittelalter bestimmt ganze Ochsen gebraten hat.
    In einer Ecke steht eine mobile Disko, und ein Student legt die Musik auf.
    Ich zupfe Ethan am Ärmel: „Warum hängen denn diese riesigen Schildkrötenpanzer an der Wand?“
    Ethan erwidert: „Die sind von irgendwelchen Festmahlen eines vergangenen Jahrhunderts übrig geblieben. Du hast sicher schon einmal von Schildkrötensuppe gehört.“
    Ich betrachte die Panzer und überlege, dass ihre ursprünglichen Bewohner sicherlich für hunderte Liter von Suppe gereicht haben müssen. Ich will Ethan das eben mitteilen, aber da wummert die Musik los, und an Unterhaltung ist nicht mehr zu denken.
    Ich will Ethan mit mir auf die Tanzfläche ziehen, aber er macht eine ablehnende Geste und bewegt sich zur Wand. Dort lehnt er sich lässig mit gekreuzten Armen an und sieht dem Treiben zu.
    Zum Glück finde ich schnell einen ganz drahtigen Studenten, der sich zu mir gesellt, und der echt gut tanzen kann. Wir legen sofort einen flotten Jive auf das Parkett, bzw. auf die Steinfliesen, und haben dabei eine Menge Spaß.
    Ab und zu werfe ich einen Blick zu Ethan hin. Immer wieder streben hoffnungsfrohe Mädchen zu ihm hin und drehen wieder ab, als er bedauernd den Kopf schüttelt. Er sieht fast ein bisschen mürrisch aus. Anscheinend macht er sich absolut gar nichts aus Tanzen. Ich habe fast ein schlechtes Gewissen, dass ich das hier so genieße. Als die Disko eine Pause macht, gehe ich zu ihm hin. Mein Herz klopft rasend schnell, aber diesmal wirklich nur wegen der vielen Bewegung, nicht wegen Ethans Wirkung auf mich, und ich schnappe nach Luft, während ich ihn frage: „Möchtest du nicht auch ein wenig tanzen? Es macht so viel Freude.“
    Doch Ethan schüttelt resolut mit dem Kopf. „Wenn du dich genug ausgetobt hast, dann könnten wir gehen.“
    Aha, so ist das. Er bleibt nur meinetwegen hier und findet es eigentlich nur doof. Jetzt kann ich nicht mehr mit gutem Gewissen zurück auf die Tanzfläche. Schade.
    Ich zucke mit den Schultern und erwidere: „Okay, dann gehen wir halt.“
    Innerlich denke ich: Und jetzt? Jetzt bringt er mich wahrscheinlich

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