Verliebt in einen Unbekannten
und lächelte mich liebevoll an. »Gemach, gemach, altes Mädchen«, murmelte er.
Ich sah erst ihn an, dann auf meinen SchoÃ. Mein Herz hämmerte. Ich konnte es kaum erwarten, was er als Nächstes sagen würde, auch wenn ich mich gleichzeitig davor fürchtete.
»Ich sehne mich nach dir«, sagte er ruhig. »Jetzt genauso sehr wie vor meiner Heirat.«
Nach einer ungläubigen Pause öffnete ich den Mund und murmelte etwas.
»Wie bitte?«, fragte John und beugte sich vor.
»Ich sagte, du sehnst dich danach, mit mir zu schlafen, John. Das ist alles.«
John lachte. »Ja, nun, das ist in der Tat korrekt«, pflichtete er mir bei. »Und du willst mit mir schlafen.« Ich wollte gerade protestieren, als er die Hand hob und weitersprach: »Vergiss den Sex«, sagte er nachdenklich. »Zwischen uns ist es nie nur um Sex gegangen. Wir sind Seelenverwandte, Lambert, und das weiÃt du.«
Ich dachte über diese Behauptung nach. Ich wollte uns gern als Seelenverwandte sehen, mir gefiel diese Vorstellung. Doch waren wir das tatsächlich? Wir hatten noch nie wirklich miteinander geredet! Bis vor ein paar Minuten hatte ich nicht einmal von seinem Bruder gewusst! Mit zittriger Stimme wies ich ihn darauf hin.
John schüttelte den Kopf. »Ich würde eher sagen, dass wir nicht âºmiteinander redenâ¹, wie du es ausdrückst, Lambert, weil es uns âºzu schnell auf gefährliches Terrainâ¹ führt. Terrain wie dieses, meinst du, nicht wahr?«
Ich wusste nicht, was ich sagen sollte, also nahm ich eine winzige Gabel von unserem Hauptgericht. Hatte er recht? Ich war zu schockiert über seine Worte, um das beurteilen zu können.
»Wir sind Seelenverwandte, Lambert. Entschuldige, ich sollte Charley zu dir sagen. Wir sind aus demselben Holz geschnitzt. Wir wollen dieselben Dinge, und wir verfolgen unser Ziel auf ganz ähnliche Weise.«
»Aber ⦠aber du kennst mich doch gar nicht, John. Du weiÃt weder, was für mich wichtig ist, noch, wie ich über dies oder jenes denke â¦Â«
»Ach, hör auf damit. Wir arbeiten beide hart, damit wir gut leben können, Charley. Ende der Geschichte. Ich wette, ich kann deine Küche beschreiben, meine Liebe, denn sie wird genauso aussehen wie meine. Ich beobachte dich bei der Arbeit, und es ist, als würde ich mir selbst zusehen, nur dass du die schöneren Beine hast. Du bist ich, ich bin du.«
Ich dachte an unsere erste Begegnung vor sieben Jahren zurück. Ich, total eingeschüchtert in meiner kirschroten Bluse; er, Mr Supercool in seinem perfekt gebügelten weiÃen Hemd mit dem offenen Kragen.
»Ich muss ebenfalls an jenen Tag denken«, sagte John, der mich nicht aus den Augen lieÃ. »Ich habe gesehen, wie eingeschüchtert du warst, aber ich habe auch die enorme Stärke und den Mut gesehen, die in dir stecken, und das warâs. Ich war hin und weg. Seitdem ist kein Tag vergangen, an dem ich dich nicht begehrt habe.«
Ich öffnete den Mund, um etwas zu erwidern, aber es drang kein Laut daraus hervor. »Schluck wenigstens, bevor du mich mit offenem Mund anstarrst«, sagte John nachsichtig.
Himmelherrgott! , dachte ich. Darauf hast du sieben lange Jahre gewartet! Gib Gas! Doch irgendetwas kam mir nicht richtig vor. Ich legte mein Besteck ab. »John, wir sind uns vor über sieben Jahren das erste Mal begegnet. Wenn es stimmt, was du behauptest â und ich bin nicht überzeugt, ob ich dir glauben soll â, warum sagst du mir erst jetzt, was du für mich empfindest?«
»Aus demselben Grund, warum du es nicht getan hast«, erwiderte er schlicht. »Ich bin zielstrebig und ehrgeizig. Wir zwei würden, wenn wir ein Paar wären, bei Salutech nichts als Ãrger kriegen. Bradley Chambers würde uns vermutlich beide feuern, aus reiner Bosheit. Er hatte immer schon ein Auge auf dich geworfen, der dreckige alte Saftsack!«
Ich verdrängte diesen Gedanken, zumal ich Chambersâ schleimige Avancen so gut wie möglich ignoriert hatte.
Johns Blick wurde versöhnlicher. »Es waren so viele Risiken damit verbunden«, sagte er. »Und ich wollte dich auf keinen Fall in meinem Team entbehren müssen. Du hast unser Ãffentlichkeitsprofil verändert. Buchstäblich erneuert. Du bist ein wahres Wunder!«
Obwohl mir diese Vorstellung gefiel, hatte ich immer noch ein Problem mit dem, was er sagte. »Deine
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