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Verliebt in einen Unbekannten

Verliebt in einen Unbekannten

Titel: Verliebt in einen Unbekannten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Robinson
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Gefühle können nicht wirklich tief gehen, wenn du Salutech an erste Stelle gestellt hast, John. Es gibt Menschen, die jederzeit ihre Karriere für die eine Person in ihrem Leben aufs Spiel setzen würden.«
    Ich rechnete mit einer witzigen Bemerkung, doch stattdessen nickte John nachdenklich. »Ich habe mich oft das Gleiche gefragt«, sagte er. »Bin ich verrückt? Bin ich ein kaltes, halbtotes Monster, das die Firma über die Frau seiner Träume stellt?«
    Vor Rührung schnürte sich mir die Kehle zusammen.
    Â»Oh, Lambert«, sagte John, »bitte kein Drama.« Er wurde tatsächlich rot. »Der Punkt ist: Ich bin der Chef dieser Firma. Ohne mich keine Kohle. Der Druck, den diese Scheißkerle in Washington auf mich ausüben, ist mitunter ziemlich unerträglich, und ich nehme an … ich nehme an, das war ein Hinderungsgrund. Aber man kann seine Gefühle nicht ewig unterdrücken, Charley.« Auf einmal wirkte er ausgelaugt und erschöpft. »Ich kann meine Gefühle nicht länger ignorieren. Ich bin bereit, meinen Job aufs Spiel zu setzen.«
    Ich war sprachlos. Er schien es hundertprozentig ernst zu meinen.
    Â»Nur fürs Protokoll«, fuhr er fort. »Ich denke jeden einzelnen Tag an unser kleines Schäferstündchen in der Besenkammer. Es war herrlich, bis diese dämliche Oma aufgetaucht ist. Blöde Alte.«
    Ungewollt fing ich an zu kichern. »Diese Oma hat dir keinen Mopp in den Hintern geschoben und dich gezwungen, eine Affäre mit Susan anzufangen«, gab ich zu bedenken. »Das ist ganz allein auf deinem Mist gewachsen.«
    John stellte sein Weinglas zu heftig auf dem Tisch ab; ein Spritzer schoss über den Rand und breitete sich auf der Tischdecke aus. »Verdammt, Charley, ich habe dir doch gerade erklärt , warum ich mit ihr zusammen war. Ich hatte am nächsten Morgen noch nicht mal gefrühstückt, da hatte ich schon diesen Scheißkerl Bradley Chambers am Handy, der mich wegen irgendwas zur Schnecke machte. Es war, als hätte er geahnt, dass ich auf das beste Pferd im Stall scharf war. Also habe ich mir die nächstbeste Frau geschnappt.«
    Â»Das beste Pferd im Stall?«, fragte ich überrascht.
    John brach in Lachen aus. »Siehst du?«, sagte er. »Wir sind absolut gleich! Ich schütte dir gerade mein Herz aus, und alles, was du mitbekommst, ist, dass Bradley Chambers dich ›unser bestes Pferd im Stall‹ nennt. Wir sind tatsächlich aus demselben Holz geschnitzt, Charlotte Lambert!«
    Ich starrte ihn an, noch immer total verunsichert. Ich wollte ihm so gerne glauben. Ihm vertrauen. Ihm nahe sein. Seine Worte machten Sinn, doch ich wollte mir das Herz nicht noch einmal brechen lassen. Ich musste wissen, ob er es wirklich ernst meinte. Und ich musste mir absolut sicher sein, dass seine Ehe vorbei war.
    Aus meiner Handtasche ertönte ein Klingeln. Verlegen tastete ich nach meinem Handy. »Mist, entschuldige, John …«
    John lächelte. »Geh ruhig dran«, sagte er.
    Und das tat ich, genau wie ich alles andere tat, was John mir sagte.
    Â» HALLO ?« Vermutlich klang ich genau wie Shelley.
    Â»Ã„hm, Chas?«
    Es war Sam. Verdammt! Warum bloß hatte ich das Gespräch angenommen?
    Ich stand auf und ging hinüber zur Bar. »Ich kann jetzt nicht reden, ich …«
    Â»Kein Problem.« Er gähnte. »Dann frage ich dich eben später.«
    Â»Was willst du mich später fragen?« Ich spürte, wie er grinste.
    Â»Ich dachte, du könntest jetzt nicht reden.«
    Â»Spuck’s aus.« Ich genoss es, John zu beobachten, der über den Forth blickte und dabei unglaublich gut aussah.
    Â»Ach, es geht nur um William und Shelley. Du hast dich in deiner letzten E-Mail nach Williams Familie erkundigt, und ich wollte mehr über Shelleys Familie in Erfahrung bringen, bevor ich antworte. Nur für den Fall, dass es irgendwelche Übereinstimmungen gibt, mit denen ich sie beeindrucken kann.«
    Ich sah, wie John unsere Champagnergläser nachfüllte. »Ich habe herausgefunden, dass Shelleys Bruder ebenfalls am St. Mary’s Hospital arbeitet, genau wie William. In der Forschung.«
    Â»Aha. Bruder … Forschung … St. Mary’s …« Plötzlich hielt er inne. »Warte mal. Woher weißt du, dass William am St. Mary’s arbeitet? Das habe ich nie geschrieben!«
    Ich errötete, was Sam zum Glück nicht

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