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Verliebt in einen Unbekannten

Verliebt in einen Unbekannten

Titel: Verliebt in einen Unbekannten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Robinson
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mich.
    Â»Hi, Charley, hier spricht Cassie. Die Mail fragt an, ob später jemand für ein Telefoninterview zur Verfügung steht. Hier ist die Handynummer der Journalistin.«
    Ich notierte auch diese Nummer und zwickte John unauffällig in den Hintern. Er reagierte mit einem schulmeisterlichen Kopfschütteln und einem Blick, der mir das Gefühl gab, wahrhaft ungezogen zu sein.
    Hör auf zu flirten und befass dich lieber mit dem Telefoninterview , befahl ich mir streng.
    Ich wählte die Nummer der Journalistin und lehnte meinen Kopf gegen das Taxifenster, während die Verbindung hergestellt wurde.
    Â»Hallo?«, meldete sich eine Frauenstimme. Margot telefonierte ebenfalls, und ich hielt mir das Ohr zu, um besser verstehen zu können.
    Â»Hi, hier spricht Charley Lambert, Sie wollten mich wegen des Artikels in der Mail sprechen?«
    Es folgte eine Pause.
    Â»Wie bitte?«, sagte die Frau, die seltsam vertraut klang. Ich fragte mich, ob ich schon einmal mit ihr gesprochen hatte. »Worum geht es?«
    Â»Ã„hm …« Ich zögerte verwirrt. Ach, Mist , dachte ich plötzlich, zog mein Notizbuch aus der Tasche und stellte fest, dass mir ein fataler Fehler unterlaufen war: Ich hatte meine neue First-Date-Aid-Klientin angerufen anstelle der Mail- Journalistin.
    Ich senkte meine Stimme so, dass sie kaum mehr als ein Flüstern war. »Es tut mir leid«, sagte ich. »Ich habe da etwas durcheinandergebracht. Hier spricht Charlotte von First Date Aid. Man hat mir ausgerichtet, ich möge Sie anrufen, wenngleich jetzt nicht unbedingt der beste Zeitpunkt dazu ist …«
    Â»Was?« , fragte die Frau.
    Â»Was?« , bellte Margot in ihr Handy.
    Und dann blieb mir das Herz stehen. Langsam blickte ich auf und schaute auf mein Display, gerade als Margot aufblickte und auf ihr Display schaute. Dort leuchteten die Worte Margot: aktive Verbindung.
    Â»Ich muss Sie hier rauslassen«, sagte der Taxifahrer. »Der Rest der Wood Lane ist gesperrt.«
    Margot starrte mich an. Panik durchflutete mich.
    Es war Margot, die First Date Aid kontaktiert hatte. Und es war Margot, die ich gerade zurückgerufen hatte.
    In einer Art Schockzustand stieg ich aus dem Taxi und blieb wie erstarrt vor der U-Bahn-Station Wood Lane auf dem Gehsteig stehen. John folgte mir und fischte sein eigenes klingelndes Handy aus der Tasche. »Zwei Minuten«, sagte er und ging ein kleines Stück die Straße hinauf. Die Wissenschaftler waren ins Gespräch vertieft, so dass ich mit Margot, die soeben aus dem Taxi kletterte, allein war. Auf ihrem Gesicht spiegelte sich nackte Bosheit.
    Mit einem bösartigen Glitzern in den Augen trat sie auf mich zu. »Ich hätte es wissen müssen«, sagte sie leise. »Bei einem Ego wie deinem … Natürlich hast du dir noch einen netten kleinen Nebenerwerb aufgebaut. Ein großer Job genügt dir nicht, hab ich recht, Charley?«
    Â»Wovon redest du?«, fragte ich zögernd.
    Â»Ach, halt die Klappe, Charley. Und wag es ja nicht, mir mit diesem Vorgesetztenscheiß zu kommen.« Das unheimliche, schleimige Lächeln, das Margot während der letzten Woche zur Schau getragen hatte, war verschwunden. An seine Stelle war etwas getreten, das mir Angst machte. Wenn sie irgendwem davon erzählte, befände ich mich in einer äußerst kompromittierenden Situation. Ich wäre schlicht und ergreifend erledigt.
    Â»Nun, das ist wirklich eine nette Überraschung«, bemerkte sie und stemmte die Arme in die Hüften. »Da suche ich ganz unschuldig nach Hilfe, um mein Liebesleben in Gang zu bringen – denn anders als du, Charley, bin ich bescheiden und weiß, dass es Dinge gibt, in denen ich nicht so gut bin –, und da, schau her, was ich entdeckt habe!«
    Â»Bitte hör auf damit«, sagte ich leise. »Ich arbeite nicht mal mehr für die Agentur. Ich habe die Leitung einem Freund übertragen … Können wir die Sache nicht einfach auf sich beruhen lassen?«
    Margot fing wieder an zu lachen. »O nein, Charley, tut mir leid, das können wir nicht. Schließlich bist du die Oberpedantin, was Salutech anbetrifft, nicht wahr? Du bist doch diejenige, die verlangt, dass jeder, der für die Presseabteilung arbeitet, hundertprozentigen Einsatz zeigt. Hm?«
    Ich starrte sie mit offenem Mund an.
    Margot verschränkte die Arme vor der Brust. »Was die Pressekonferenz heute Abend anbelangt«,

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