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Verliebt in einen Unbekannten

Verliebt in einen Unbekannten

Titel: Verliebt in einen Unbekannten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Robinson
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Magen. Margot macht das schon.«
    John warf Margot einen Blick über die Schulter zu, die ihm ihr kompetentestes Business-Lächeln schenkte. Dann schaute er wieder zu mir. »Na schön«, sagte er schließlich. Als er mit Margot zusammen ins Innere des Fernsehzentrums verschwand, drehte er sich noch einmal um und warf mir einen verwirrten, besorgten Blick zu.
    Verzweifelt sackte ich auf meiner Bank zusammen.
    Eine Stunde später, inzwischen hatte ich sämtliche Nachrichten auf meinem BlackBerry beantwortet, trug ich mich an der Rezeption ein und ging in die Kantine, um etwas zu essen. »Das kann sie doch nicht machen«, murmelte ich vor mich hin, während ich lustlos einen laschen Bagel mümmelte. Doch, das kann sie , widersprach die Stimme in meinem Kopf auf der Stelle. Sie hat genug gegen dich in der Hand, um dich binnen zwanzig Minuten von deinem Schreibtisch zu verbannen.
    Hailey , dachte ich. Hailey war während einer Krise stets mein sicherer Hafen. Doch sobald sie ans Telefon gegangen war, wusste ich, dass mein heutiger Anruf ein Fehler war: Aus irgendeinem Grund wirkte sie seltsam und ein wenig distanziert. »Sag Margot schlicht und einfach, sie soll sich ihr BlackBerry in den Hintern schieben«, wimmelte sie mich zerstreut ab.
    Ich war auf mich selbst gestellt.
    Ich hatte mich gerade wieder auf die bunte Bank gesetzt, als Margot in die Rezeption gefegt kam, lachend und aufgeregt mit John und den anderen plaudernd. Sie drehte einen BBC -Ausweis zwischen den Fingern, und mir wurde wieder ganz elend vor Furcht. Ich stand auf und glättete nervös den Blazer meines Hosenanzugs. John kam zu mir und führte mich ein Stück von der Gruppe weg.
    Â»Geht es dir besser, Lambert?«, fragte er aufrichtig besorgt. Gerade als ich zu einer Erwiderung ansetzte, erschien Margot an seiner Seite.
    Â»Die Presseinterviews im Claridge’s beginnen in fünfundzwanzig Minuten«, sagte sie. »Unser Wagen wartet. Wir müssen los.«
    Â»Ich komme, sobald ich hier fertig bin«, erwiderte John, ohne den Blick von mir zu wenden. Doch dann zupfte der wissenschaftliche Leiter an seinem Ärmel, und John blieb nichts anderes übrig, als sich von mir abzuwenden und mich mit Margot allein zu lassen.
    Â»Eine kleine E-Mail an Bradley Chambers, um ihm mitzuteilen, womit du dich in letzter Zeit befasst hast«, zischte mir Margot mit strahlender Miene zu. »Eine einzige, mehr braucht es nicht. Ich denke, es ist das Beste, wenn du für heute das Handtuch wirfst, Charley.«
    John wandte sich wieder uns zu. »Nun, Charley, alles klar?«
    Ich ließ den Kopf hängen. »Nein«, stotterte ich. »Ich … ich sollte besser ins Hotel zurückkehren. Es tut mir so leid.«
    Verblüfftes Schweigen. »Aber«, wandte John ein, »in zwei Stunden beginnt die Pressekonferenz. Ich – Charley, wir brauchen dich!« Er blickte mir prüfend in die Augen, auf der Suche nach dem üblichen Funkeln, nach der knallharten Unternehmenssprecherin, die stets zu kämpfen bereit war, doch er fand nichts.
    Besorgt führte er mich zu der Bank zurück und bedeutete mir, mich zu setzen. Sein Daumen strich sanft über meinen Unterarm. »Lambert?«
    Ich hatte keine Kraft mehr. Tränen strömten mir aus den Augen. Ein Anblick, der ihn sichtlich erstaunte.
    Â»Oh mein Gott«, sagte er. »Du bist ja wirklich krank.«
    Ich nickte, da ich meiner eigenen Stimme nicht traute. »Nun geh schon«, flüsterte ich. »Margot ist gut vorbereitet. Sie wird ihre Sache gut machen.«

Kapitel vierzehn
    Als ich am nächsten Morgen aufwachte, hatte ich keinen blassen Schimmer, welchen Wochentag wir hatten, und für ein paar segensreiche Sekunden verharrte ich in einem angenehmen Niemandsland: keine Erpressung, keine Furcht, keine Schande.
    Doch es dauerte nicht lange, bis alles wieder auf mich einstürzte. Ich spürte, wie sich mein ganzer Körper verspannte, als ich an gestern dachte und jeden einzelnen grauenvollen Moment noch einmal erlebte, angefangen bei dem Telefongespräch mit Margot bis hin zu meinem verfrühten Rückflug nach Edinburgh. Was würde Margot als Nächstes tun? Was immer ich mir einzureden versuchte, Tatsache war, dass ich in weniger als vierundzwanzig Stunden von der Leiterin der Presseabteilung zur wandelnden Zielscheibe geworden war. Ich war voll und ganz von ihrer Gnade abhängig.
    John hatte mir spät am

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