Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Verliebt in einen Unbekannten

Verliebt in einen Unbekannten

Titel: Verliebt in einen Unbekannten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Robinson
Vom Netzwerk:
mir zu blicken.
    Â»Ich dachte, du wolltest mich von jetzt an Charley statt Lambert nennen«, sagte ich, »um mir zu zeigen, dass du es ernst meinst.«
    Â»Wenn du möchtest, werde ich dich Charley nennen«, sagte er und legte eine große, warme Hand auf meinen Schenkel.
    Â»Wir müssen sehr, sehr vorsichtig sein«, sagte ich leise.
    John stellte das Radio aus. Das Prasseln des Regens wurde lauter. »Ich weiß. In einer Zeit wie dieser … ich gehe davon aus, dass du mit niemandem darüber reden wirst.«
    Â»Ganz gewiss nicht«, sagte ich. Jemand, der Hailey sehr ähnlich sah, joggte vor uns über die grüne Fußgängerampel. Ich beugte mich vor und wischte mit dem Ärmel über die Windschutzscheibe, aber es regnete zu stark, als dass ich mir sicher hätte sein können. Außerdem joggte Hailey nicht. Nicht in Leith und auch sonst nirgendwo. Ich lehnte mich wieder zurück und versuchte, das gewaltige Ausmaß dessen zu begreifen, was gerade passiert war. Ach du lieber Himmel! Grrr!
    Fünfzehn Minuten später saß ich an meinem Schreibtisch, die Augen gesenkt, fest davon überzeugt, dass alle wussten, was John mit mir angestellt hatte, nachdem ich das »grauenhafte« Vollkornbrötchen verspeist hatte. Die Erinnerung daran machte mich glücklich, doch sie jagte mir auch Angst ein. John hatte recht: Wir wären beide erledigt, wenn Bradley Chambers Wind von der Sache bekam.
    Ich drehte meinen Stuhl zum Fenster, um tief Luft zu holen und mich zu beruhigen. Morgen war der Tag der Markteinführung, und heute Abend würden wir alle nach London fliegen. Es war das absolute Highlight meiner Karriere, da konnte ich es mir schlichtweg nicht leisten, dass sich mir vor lauter wirren Gedanken der Kopf drehte – nichts, was nicht mit Salutech zusammenhing, hatte jetzt noch etwas darin zu suchen.
    Deshalb reagierte ich ziemlich gereizt, als ein paar Minuten später eine E-Mail von Sam mit dem Betreff »William/Shelley« in meinem Posteingang landete.
    Guten Morgen, du verruchtes Weib, ich dachte, wir wären gestern Abend übereingekommen, dass du nicht mit deinem Boss ins Bett gehst? Ich weiß, dass du heute nichts mit unserem Traumpaar zu schaffen haben willst, aber könntest du vielleicht trotzdem auf Williams E-Mail antworten? Ich finde ja, wir sollten die zwei schmoren lassen: Die scheinen beide durchzudrehen, wenn sie nicht sofort eine Antwort bekommen. Tut mir leid, dass ich dich darum bitte, aber so, wie ich dich kenne, hast du das in zwanzig Sekunden erledigt.
    Schönen Tag
    Bowes, stellv. Geschäftsführer von First Date Aid
    X
    Â»Zur HÖLLE mit William und Shelley«, murmelte ich. »Ich habe zu tun!«
    Doch ich hatte noch nie gut Nein sagen können, wenn mich jemand um einen Gefallen bat. Sobald ich konnte, öffnete ich Shelleys Postfach und las Sams letzte Mail. Wie immer hatte er gute Arbeit geleistet. Wie geplant erkundigte sich »William« nach Shelleys Familie.
    Ohne mir wirklich bewusst zu sein, was ich da tat, schoss ich ein wenig übers Ziel hinaus.
    Meine Familie … nun, mein Vater gelangte durch die Erfindung vibrierender Lusteier zu einem gewissen Vermögen. Jetzt leitet er ein Nudistencamp auf Ibiza. Meine Mutter ist Kunstdiebin und wurde das letzte Mal gesehen, als sie sich 2003 im Gebüsch rund um Dramlanrig Castle herumdrückte. Am nächsten Tag wurde in der Weltpresse über den Diebstahl von Leonardos Madonna mit der Spindel berichtet. Seither habe ich nichts mehr von ihr gehört. Allerdings fließt jedes Jahr eine große Summe anonym auf mein Bankkonto, daher nehme ich an, dass sie am Leben ist. Ach ja, mein Bruder hat eine Affäre mit dem Milchmann. Langweiliges Zeug.
    Mist! Die Arbeit ruft. Ich muss Schluss machen. Gott sei Dank fliege ich bald zurück. Ich fasse es einfach nicht, dass wir in Die Perlenfischer gehen, du kannst dir gar nicht vorstellen, wie viel mir das bedeutet. Das ist das beste zweite Date, das ich je hatte.
    Shelley x
    John marschierte an der Glaswand der Presseabteilung vorbei und warf ein gigantisches Lächeln in meine Richtung. Ach, scheiß drauf , dachte ich glücklich und fügte eine ganze Reihe von Küssen hinzu.
    xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx
    Gerade als ich Shelleys Postfach schloss und mich wieder an die Arbeit machte, leuchtete eine Instant Message auf meinem Bildschirm auf.
    MacAllister,

Weitere Kostenlose Bücher