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Verliebt in einen Unbekannten

Verliebt in einen Unbekannten

Titel: Verliebt in einen Unbekannten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Robinson
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Männern wie möglich. Ach, du liebe Güte, wie pervers, nicht wahr? Wie soll die zugeknöpfte Charley Lambert, die vermutlich nur einmal im Jahr die Hüllen fallen lässt, Befehle von jemandem entgegennehmen, der auf Sex steht?«
    Ich war sprachlos.
    Â»Und jetzt lass uns einen Blick auf diesen Typen werfen«, sagte Margot und lehnte sich über meinen Schreibtisch, um love.com zu öffnen. »Den Typen auf Adult FriendFinder kann ich im Schlaf schreiben«, sagte sie und tippte ihre Login-Daten ein. »Aber es sind die Normalos, bei denen ich mich schwertue, Charley. Die langweiligen Trottel von all den Nullachtfünfzehn-Partnervermittlungen. Leute wie du.«
    Ich lachte hohl. Ich befand mich in den Fängen einer Irren.
    Doch dann erschien Margots neuestes Objekt der Begierde auf dem Bildschirm, und mir verging das Lachen.
    Denn dort strahlte mir Matty entgegen. Haileys Matty. »Jetzt online!«, verkündete sein Profil munter. Ich hatte das Gefühl, die Welt um mich herum würde ein kleines bisschen enger.
    Â»Er wirkt auf mich ausgesprochen begeisterungsfähig«, fuhr sie fort. »Ich stehe eigentlich eher auf eine etwas düstere Aura, aber der hier ist ein ganz Versauter, auch wenn er vielleicht nicht so aussieht. So was merke ich auf eine Meile Entfernung.«
    Â»Wie?«, flüsterte ich fassungslos.
    Â»Ach, ich hab’s mit hunderten solcher Typen getrieben. Der Kerl zählt genau zu der Sorte, die mit Fremden vögelt und anschließend nach Hause zu Frauchen rennt, um Lasagne zu essen.«
    Mir wurde noch elender zumute. Meine geliebte Hailey … war wahrscheinlich schwanger. O mein Gott.
    Ich brauchte weitere Informationen. »Und das ist derjenige, der ständig online ist?«
    Â»Genau. Er ist allzeit bereit.«
    Am liebsten hätte ich geweint.
    Â»Du schickst ihm noch heute Morgen ein paar Zeilen, klar? Ich habe am Mittwochabend Zeit.« Und damit rauschte Margot aus meinem Büro.
    Wie in Trance starrte ich auf meinen Computer. Ich hatte nicht die leiseste Ahnung, was ich tun sollte. Alles, woran ich denken konnte, war Haileys begeistertes Gesicht, als sie uns erzählt hatte, dass sie mit Matty zusammenziehen würde – und was war mit der bevorstehenden Verlobung? War es möglich, dass Margot nicht nur mein Leben ruinierte, sondern auch Haileys?
    Ja, dachte ich, das war möglich. Ich stützte den Kopf in die Hände und wünschte mir, dass ich irgendwie den Stecker rausziehen und einfach eine Weile in den Ruhezustand wechseln könnte.
    Mein Handy vibrierte in meiner Tasche. Ich zog es heraus, dankbar für jegliche Ablenkung von meiner momentanen Situation.
    Shelley rief an.
    Â»Hi, Shelley«, murmelte ich.
    Â»Ah, hallo«, erwiderte sie. Da sie nicht in den Hörer brüllte, wusste ich sofort, dass etwas nicht stimmte. Es stellte sich heraus, dass William nichts mehr von sich hatte hören lassen, seit sie am Samstagmorgen gegangen war. »Ich weiß einfach nicht, was ich tun soll«, sagte sie verlegen. »Da dachte ich, du hättest vielleicht einen Rat für mich.«
    Sie klang furchtbar beschämt, und ich hatte großes Mitgefühl mit ihr. Die arme Shelley, sie heischte so verzweifelt nach Bestätigung, dass sie über ihren Schatten gesprungen war und mich angerufen hatte, so demütigend das für sie auch sein mochte. Ich stellte mir vor, wie sie in ihrem Büro saß, paralysiert, unfähig, sich auf irgendetwas anderes zu konzentrieren als auf ihr Handy. Und wieder einmal stellte ich fest, dass Shelley Cartwright und ich im selben Boot saßen: Beide hockten wir an unserem Schreibtisch, starr vor Furcht, und warteten darauf, dass etwas passierte.
    Â»Ach, Shelley, ich befinde mich in genau derselben Situation«, hörte ich mich zu meinem Erstaunen sagen. »Auch ich warte darauf, dass mich ein Mann anruft. Er hätte das schon Samstagabend tun sollen. Doch wenn er der Richtige ist, wird er sich melden. Ich muss bloß abwarten und dafür sorgen, dass mein Leben unterdessen nicht zum Erliegen kommt.«
    Verblüfft über meine Weisheit lehnte ich mich zurück. Vielleicht sollte ich als Dating-Coach arbeiten, wenn man mich bei Salutech feuerte.
    Â»Oh, das tut mir leid zu hören«, erwiderte Shelley verdattert und unternahm einen unbeholfenen Versuch, kameradschaftliches Mitgefühl zu bezeugen. »Ich bin mir sicher, er wird dich

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