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Verliebt in einen Unbekannten

Verliebt in einen Unbekannten

Titel: Verliebt in einen Unbekannten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Robinson
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anrufen.«
    Â»Das Gleiche gilt für dich, Shelley«, sagte ich freundlich. »William mochte dich wirklich. Wenn ich irgendetwas weiß, dann das.«
    Ich hörte, wie sie nervös die Luft ausstieß. »Hoffentlich hast du recht, Charlotte«, sagte sie. »Hoffentlich.«
    Nur Sekunden, nachdem ich das Telefonat mit Shelley beendet hatte, bekam ich die E-Mail, auf die ich das ganze Wochenende gewartet hatte:
    MacAllister, John: Lambert. In mein Büro. Sofort.
    XXX
    Erleichterung brach über mich herein wie eine Sintflut, und zwar mit solch einer Heftigkeit, dass ich mich ein wenig unbehaglich fühlte, weil John eine derartige Macht über mich besaß. Ach, komm schon, das ist doch ganz normal , redete ich mir ein und dachte an Shelley. Wir sind doch alle gleich. Alle irgendwie verrückt.
    Bevor ich mich auf den Weg zu John machte, rief ich Sam an und bat ihn herauszufinden, warum William Shelley nicht angerufen hatte. Aus welchem Grund auch immer bedeuteten die zwei mir inzwischen sehr viel. Doch als ich um die Ecke zu Johns Büro bog, vergaß ich sie schlagartig. Alles, was ich jetzt wissen wollte, war, ob Susan tatsächlich am Samstag das Land verlassen hatte. Ich wollte über unsere Zukunft reden. Das wäre zumindest ein positives Thema.
    Â»Ach, Charley, guten Morgen«, begrüßte mich John geschäftsmäßig, während die Tür hinter mir zufiel, damit seine persönliche Assistentin Becky auch ja jedes einzelne Wort mitbekam. Ich konnte ihn erst ansehen, als ich hörte, dass die Tür hinter mir ins Schloss gefallen war.
    Â»Sie ist weg«, sagte er leise. »Die Scheidung ist im Gange. Ich gehöre dir, Lambert, und ich werde alles tun, was du willst. Es ist wahr!«, fuhr er fort, als ich wie betäubt dastand. »Ich habe das ganze Wochenende an dich gedacht, Lambert. Konnte kaum aufhören zu wichsen«, fügte er hinzu, als gäbe er einen Kommentar zum Wetter ab.
    Ich gab mir alle Mühe, nicht zu grinsen, doch ich konnte nicht anders. »Warum hast du mich dann nicht angerufen?«, fragte ich, wofür ich mich sofort hasste. Ich war immer seine Kriegerin gewesen, die furchtlose Amazone von Salutech. Bedürftigkeit konnte ich nicht ausstehen.
    Johns Lächeln wurde noch breiter. »Weil Susan tonnenweise albernes Zeug abholen musste und ihr Auszug um einiges länger gedauert hat als erwartet.«
    Â»Nun, es tut mir leid, dass es so enden musste«, erwiderte ich lahm. Selbstverständlich empfand ich nichts dergleichen.
    Â»Ach, sei still, Lambert«, sagte John. »Susan zu heiraten war das Dümmste, was ich je getan habe. Schuljungendenken. Eine Frau heiraten, um eine andere zu vergessen? Verrückt! Und doch kam am Ende alles so hin, wie es sein sollte.« Er stand auf, umrundete seinen Schreibtisch und führte mich zum Sofa in der Sitzecke, die von Beckys Schreibtisch aus nicht einsehbar war. Warum mussten auch sämtliche Büros über derart moderne, »kommunikative« Glaswände verfügen? Ich spürte, wie mich ein Schauer durchlief, als er mir seine Hand ins Kreuz legte. Trotz all meiner Verzweiflung wünschte ich mir schlagartig, ich könnte mir die Kleider vom Leib reißen und »Nimm mich! Sofort!« rufen, doch ich widerstand dieser Versuchung.
    John setzte sich und fuhr sich mit der Hand durchs Haar. »Es ist ein bisschen chaotisch«, räumte er ein, »doch sie besteht auf einer schnellen Scheidung. Bald gibt es nur noch uns beide, Lambert. Wir werden zusammen um den See stapfen und ständig wilden Sex haben. Klingt gut, oder?«
    Ich war begeistert von dieser Aussicht, die mir vorkam wie ein Märchen. Ein etwas ungewöhnliches Märchen vielleicht, aber nichtsdestotrotz ein Märchen. Charley Lambert bekam ihren schönen Prinzen.
    Â»Wäre es möglich, dass ich kurz deine wunderbaren Brüste anfasse?«, fragte John. Seine Augen funkelten verschmitzt.
    Â»Könntest du einer Dame zumindest ein paar Sekunden Romantik zugestehen, John?«
    John setzte ein spitzbübisches Gesicht auf. »Es ist deine eigene Schuld, Lambert. Du solltest besser nicht so göttlich aussehen und noch dazu einen hervorragenden Job machen.«
    Ich strahlte töricht, obwohl ich mir alle Mühe gab, das nicht zu tun.
    Â»Wie wär’s mit einem Quickie im Wandschrank?«, fragte er hoffnungsvoll.
    Mein warmes Lächeln kühlte ein klein wenig ab.

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