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Verliebt in einen Unbekannten

Verliebt in einen Unbekannten

Titel: Verliebt in einen Unbekannten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Robinson
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gehört, er habe während der Proben wahre Begeisterungsstürme ausgelöst«, sagte sie.
    Ich war überrascht. »Woher weißt du das?«
    Â»Ach«, erwiderte sie leichthin. »David, der Intendant, ist mein Cousin. Ich konnte es kaum glauben, als er mir erzählte, er habe Sam besetzt. Den Namen kenne ich doch!, dachte ich. Wie dem auch sei: David schwärmt von dem jungen Meister Bowes.«
    Mir schwoll vor Stolz die Brust. Natürlich schwärmte er von Sam! Mein Sam Bowes war der Beste!
    Dann ließ Shelley die Bombe platzen. »Die Chemie zwischen ihm und der jungen Frau, die die Miranda spielt, ist ganz außergewöhnlich«, bemerkte sie fachkundig. »Das war unter anderem der Grund dafür, dass Anna, die Times-Journalistin, diesen Artikel bringen wollte: Sie hatte vor Kurzem einen Artikel in der Stage über die beiden gelesen, in dem sie als das schönste Paar in der gesamten Theaterlandschaft bezeichnet wurden!«
    Schock und Enttäuschung trafen mich wie eine Eisenfaust. Das schönste Paar in der gesamten Theaterlandschaft?
    Ja, natürlich waren sie das! Hatte ich nicht Katia Wunderschön auf der Einladung erblickt und gedacht, dass sie die Personifikation von Sams perfekter Frau war? »Ja«, sagte ich tapfer. »Ich nehme an, sie sind auch jenseits der Bühne ein Paar?«
    Shelley nickte, und ich wollt auf der Stelle sterben.
    Das Timing war besonders grausam. Ausgerechnet an dem Tag, an dem ich mir meine Gefühle für Sam eingestanden hatte, hatte er nach London gehen und sich in eine andere verlieben müssen. Das war sogar mehr als grausam.
    Ich bemühte mich – mit eher begrenztem Erfolg –, mich zusammenzureißen, da ich wusste, dass Shelley mich beobachtete. »Schade, dass du heute Abend nicht hier bist«, sagte sie nachdenklich. »Einer meiner Kontakte würde gern in ein britisches Projekt investieren und sucht nach etwas mit hoher Popularität, auch wenn es sich um substanzlose Anlagen handelt.«
    Ich zuckte zusammen.
    Â»Nicht dass First Date Aid substanzlos wäre«, fuhr Shelley aalglatt fort, »aber im Vergleich zu den Ölfeldern im Mittleren Osten ist euer Unternehmen durchaus überschaubar.« Sam kam zu uns zurückgeschlendert. »Ich erzähle Charlotte gerade von einem Kontakt, der ganz versessen darauf ist, in ein Unternehmen wie eures zu investieren«, erklärte Shelley. »Ihm gefällt, was er über First Date Aid hört. Er würde euch gern kennenlernen, während ihr in London seid.«
    Sam sah mich an, doch ich konnte ihm nicht in die Augen blicken. Du vögelst Katia Wunderschön , dachte ich unglücklich. Zieh einfach Leine und lass mich in Ruhe.
    Â»Ich würde ihn liebend gern kennenlernen«, sagte Sam im selben Augenblick, in dem ich verkündete: »Tut mir wirklich leid, aber ich kann nicht.«
    Â»Bist du GANZ sicher, Charlotte?«, fragte Shelley ungehalten. »Könntest du nicht morgen früh zurückfahren?«
    Ich setzte ein finsteres Gesicht auf. Alles, was ich jetzt wollte, war, hier endlich rauszukommen, weg von Shelley, weg von Sam und all den schönen Menschen im Studio. »Nein«, erwiderte ich kurz angebunden. »Tut mir leid, ich muss mich um meinen Hund kümmern. Meine Eltern sind verreist.«
    Â»Du kümmerst dich um Malcolm?«, fragte Sam überrascht.
    Tat ich nicht. Ich hatte den Vorschlag gemacht, aber Mum hatte abgelehnt und ihn bei dem Ehepaar Jones in East Linton untergebracht, damit er sein tägliches Bad im River Linn nicht vermisste. »Ja«, log ich.
    Â»Aber Hailey könnte ihn doch versorgen?« Sam klang ernsthaft verwirrt. Am liebsten hätte ich ihm eine verpasst. Zieh LEINE ! , dachte ich wütend. Lass mich in Ruhe und geh zu deiner süßen kleinen Freundin!
    Shelley verschränkte die Arme. »Ich biete euch hier etwas ganz Besonderes«, verkündete sie mit frostiger Stimme. »Das ist eine Gelegenheit, nach der ein junges Start-up-Unternehmen lange suchen muss.«
    Sam starrte mich an. Ich kannte das Gesicht, das er zog: freundlich, wenngleich ein wenig verwirrt. Und dann stellte ich fest, dass ich gleich anfangen würde zu heulen. Nein! , dachte ich. NEIN ! Bitte, bitte nicht! Den Blick gesenkt schielte ich verstohlen zur Tür. Vielleicht sollte ich mich einfach aus dem Staub machen, egal, wie seltsam das wirken würde: Sie sollten bloß nicht merken, dass ich

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