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Verliebt in einen Unbekannten

Verliebt in einen Unbekannten

Titel: Verliebt in einen Unbekannten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Robinson
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ins Ohr dieser blöden Schlampe mit ihren hauchzarten Kleidchen.
    Â»Darf ich auf deinem Bett hüpfen?«, fragte er in meine Gedanken hinein.
    Â»Ja«, antwortete ich. Und dann: »Mein Gott, Bowes! Sieh dir das an!«
    Sam sprang auf meinem Bett wie auf einem Trampolin, während ich Shelley eine Dankeschön- SMS schickte und dann unter einem ausgeklügelten Vorwand das Ehepaar Jones anrief, damit Sam dachte, ich würde es bitten, für mich einzuspringen und Malcolm zu versorgen. Vielleicht würde ich mich nach einer luxuriösen Nachtruhe und dem großartigsten Frühstück aller Zeiten hinlänglich gewappnet fühlen, das Sam-Chaos hinter mir zu lassen. In London.
    Vielleicht.
    Â»Auf geht’s«, sagte ich müde. »Lass uns diesen Investor treffen.« Das Leben konnte mitunter äußerst grausam sein.
    Unten in der superschicken Bar machten wir uns zu kompletten Idioten, indem wir drei verschiedene Geschäftsmänner fragten, ob sie hier seien, um in uns zu investieren. Peinlicherweise war das bei keinem der Fall.
    Als es auf halb acht zuging, rief ich Shelley an. » KLEINEN MOMENT «, brüllte sie, obwohl sie sich in einem stillen Zimmer zu befinden schien, » ICH RUFE IHN GLEICH MAL AN !«
    Ein paar Minuten später meldete sie sich wieder und teilte uns etwas verlegen mit, dass sich Mister Investor von Holden Steiner rettungslos verspätete. Er wäre noch mindestens bis Mitternacht in seinem Büro in St. James. Es täte ihm leid. »Das ist echtes Pech«, murmelte sie laut. »Ich lade euch zum Abendessen ein. Lass es auf die Zimmerrechnung setzen, Charlotte. Das ist mir jetzt wirklich sehr peinlich.«
    Ich zögerte. Sam und ich hatten uns von der Investment-veranstaltung davongeschlichen, ohne einem einzigen Anleger auch nur die Hand geschüttelt zu haben. Mehr, als Essen durchs Restaurant zu schießen, albern zu kichern und fast eine Serviette zu stehlen, hatten wir nicht zustande gebracht. Es war mir unangenehm, eine so großzügige Einladung anzunehmen. Das Restaurant gehörte Heston Blumenthal, das Essen würde ein Vermögen kosten!
    Â»Ach, vielen Dank, aber wir machen das schon«, sagte ich.
    Â» DAS ESSEN GEHT AUF MICH !«, tönte es aus meinem Handy. » DU BIST IN LONDON GEBLIEBEN , WEIL ICH DICH DARUM GEBETEN HABE .«
    Ich knickte schnell ein. Man müsste schon mit Dummheit geschlagen sein, um ein Abendessen bei Heston auszuschlagen, außerdem hatte ich das Gefühl, Sam würde mir das nie verzeihen.
    Aus unfassbarem Glück hatte jemand seine Reservierung storniert, so dass Sam und ich kurze Zeit später in einem spartanisch, aber äußerst ansprechend eingerichteten Speiseraum saßen und auf die Karten starrten, die klangen, als hätte sie ein durchgeknallter Professor aus dem neunzehnten Jahrhundert ausgetüftelt.
    Â»Meinen die das ernst?«, fragte Sam, nachdem er ein paar Minuten geschwiegen hatte. »Schweineohren? Muschelketchup?« Es schaute mich befremdet an. »Was soll der Scheiß?«
    Ich zuckte die Achseln. »Typisch Heston Blumenthal«, sagte ich. »Die Leute sind verrückt nach dem Zeug.«
    Sam blickte deprimiert drein. »Ich hab’s satt«, sagte er kindisch. »Ich will ein Vindalho mit Naan-Brot und Papadams.«
    Aus keinem ersichtlichen Grund war ich überzeugt, das alles wäre meine Schuld. »Nun, dann hol dir ein Curry«, blaffte ich zu meiner Verteidigung. »Ich werde dieses preisgekrönte Weltklassemenü genießen, und du ziehst dir eine Schachtel Take-away-Müll auf einer Bank rein. Abgemacht?«
    Wir starrten einander an, bis Sam einlenkte. »Entschuldige«, sagte er, »ich bin ein Blödmann.«
    Ich lächelte. »Entschuldige. Ich auch.«
    Sam kniff die Augen zusammen, und ich wusste sofort, dass er etwas ausheckte; so etwas sah man ihm auf eine Meile Entfernung an. »Bist du müde, Chas?«, fragte er mich nach einer kurzen Pause.
    Ich nickte. Ich war um sechs Uhr aufgestanden, um den Zug nach London zu erwischen.
    Â»Dann willst du also wirklich in einem steifen Nobelrestaurant rumsitzen und ein Essen in dich hineinstopfen, das du nicht im Mindesten verstehst?«
    Verdammt! Natürlich wollte ich das nicht. Widerstrebend schüttelte ich den Kopf.
    Â»Als du ein anständiges Curry ›eine Schachtel voll Take-away-Müll‹ genannt hast, warst du da lediglich

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