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Verliebt in einen Unbekannten

Verliebt in einen Unbekannten

Titel: Verliebt in einen Unbekannten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Robinson
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auch belohnt. Alles wird gut.«
    Â»Und wenn nicht, schmeiße ich eine Bombe auf den Laden«, warf Dad ein. Mum ignorierte ihn.
    Bitte, bitte mach, dass sie recht hat , flehte ich inständig. Die Forschungsabteilung bei Salutech hatte mehr als zehn Jahre gebraucht, um Simitol zu entwickeln, den ersten Impfstoff gegen HIV . Es war ein Durchbruch, dem keine andere Pharmagesellschaft auch nur ansatzweise nahegekommen war, und nach jahrelangen klinischen Studien wurde es endlich auf den Markt gebracht. Jetzt, in den letzten Monaten vor der Einführung, musste ich das Zepter übernehmen. Meine Aufgabe war es, dafür zu sorgen, dass die Regierung und die Ärzteschaft begriffen, dass Simitol die Innovation der letzten zwanzig Jahre war. Dass unser Produkt den Ausbruch von AIDS  – bis dato ein unausweichliches Todesurteil – tatsächlich verhindern konnte und somit finanzielle Langzeitförderung verdiente. Unseren Vertretern musste ich vermitteln, welche Unterstützung wir bereits von Patientenverbänden erhalten hatten, damit sie Simitol guten Gewissens verkaufen konnten.
    Für das öffentliche Gesicht einer Firma verantwortlich zu sein, während diese Medizingeschichte schrieb, war ein gigantischer Kraftakt für jedermann, ganz zu schweigen von einer jungen Frau von zweiunddreißig Jahren. Ans Bett gefesselt zu sein war da einfach inakzeptabel. Ich hatte mich selbst ins Aus geschossen.
    Â»So, mein Schatz, könntest du uns jetzt bitte erzählen, was genau eigentlich passiert ist?«, fragte Mum und nahm meine Hand. »Warum bist du in Sandalen die Salisbury Crags hinuntergerannt?«
    Zwei gewaltige Brüste erschienen in meiner Krankenzelle, gefolgt von Hailey, dann kam Matty. »Weil sie einfach nicht aufhören kann zu rennen!«, antwortete meine beste Freundin. »Hallo, Chas! Du Arme! Alles klar?« Sie küsste meine Eltern zur Begrüßung. »Christian, wie geht es dir?«
    Dad liebte Hailey. »Ach, wunderbar!«, rief er begeistert. »Und du musst der berühmte Matthew sein! Willkommen, junger Mann!«
    Matty strahlte über sein ganzes rundes Gesicht. »Wie nett, Sie kennenzulernen, Dr. Lambert«, sagte er aufgeregt, als stünde er Haileys Vater gegenüber, nicht meinem. »Hallo, Charley«, wandte er sich dann munter an mich. »Alles okay?«
    Â»Nicht wirklich«, brummelte ich. Bei John hatte ich Tapferkeit geheuchelt, doch anscheinend fehlte mir dafür jetzt die Kraft. »Es ist schwer zu sagen, welcher Körperteil mir am meisten wehtut.« Wahrscheinlich mein gebrochenes Herz , dachte ich traurig. Matty nickte mitleidsvoll, ließ sich allerdings gleich von dem vielfältigen elektronischen Equipment hinter meinem Bett ablenken. Hailey beschäftigte sich derweil intensiv mit der offenen Schachtel Schokopralinen auf meinem Nachttisch. Was für ein fantastisches, wenngleich seltsames Paar sie abgaben! Hailey, klein und kurvig, sah aus wie eine verruchte Country-&-Western-Sängerin mit ihren langen goldenen Locken und dem Cowboyhemd; Matty, in Trekkinghose und Multifunktionsfleece, eine Spiegelbrille auf dem Kopf, ging vermutlich nie ohne Kompass aus dem Haus.
    Einen Augenblick betrachtete ich die beiden, die mit meinen Eltern plauderten. Hailey warf sich Pralinen in den Mund, als wären sie Weintrauben. Ich wünschte, ich würde mich so wenig um meine Figur scheren wie sie sich um ihre.
    Dann traf mich die Erkenntnis wie ein Blitzschlag: Nun, da John sich verlobt hatte, war meine Figur schnurzpiepegal. Scheiß aufs Schlanksein , dachte ich grimmig. Ach was, scheiß auf alles. »Wisst ihr was?«, fiel ich ihnen ins Wort. Alle starrten mich an. »Ich bin am VERHUNGERN . Her mit den Pralinen, Hailey!«
    Â»Ich dachte, du isst keine Pralinen«, sagte meine Freundin erstaunt.
    Â»Jetzt schon. Wer hat sie eigentlich mitgebracht?«
    Â»Ich«, erwiderte Hailey.
    Ich kicherte, doch ich hörte abrupt damit auf, als erneut schmerzhafte Pfeile durch meinen Hals schossen. »Danke, Hails. Wie nett von dir, ein Geschenk mitzubringen, das du selbst verspeist.«
    Dad brüllte vor Lachen. »Sie hat eben einen gesegneten Appetit! Das kann ich dir nicht verdenken, Hailey, irgendwer muss schließlich Pralinen essen! Dieses absurde Biofutter, das Charley in sich hineinstopft!« Er verdrehte die Augen und zwinkerte ihr zu.
    In dem Augenblick gesellte sich Sam zu uns, wunderschön mit

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